Um die Wende zum 13. Jahrhundert erlebte die römische Bevölkerung an der sozialen Spitze einen umfassenden Umbruch, in dem die bis dahin dominierenden Geschlechter weitgehend zurücktraten. An ihre Stelle trat eine neue Gruppe von Familien, darunter die Orsini, Conti, Annibaldi, später auch die Savelli und Colonna, die die Geschichte Roms im Spätmittelalter und darüber hinaus entscheidend prägten. Die Entstehung dieses neuen Adels, verbunden mit einem tiefgreifenden sozialen Wandel und hoher sozialer Mobilität, ist ein zentrales Thema der Abhandlung. Der zeitliche Rahmen wird durch die Eckdaten 1191 und 1268 definiert. Der erste Hauptteil widmet sich der Zusammensetzung des römischen Adels und bietet genealogische sowie prosopographische Abrisse von 42 adligen oder adelsähnlichen Familien und Verwandtschaftsgruppen. Im zweiten, chronologisch orientierten Hauptteil werden die politischen Entwicklungen in Rom unter dem Leitgedanken der adligen Vorherrschaft detailliert beschrieben. Dabei werden die politischen Grundhaltungen des römischen Adels und deren Abhängigkeit von sozialen Prozessen beleuchtet. Besonders betont wird das Kräftedreieck von römischem Adel, Papsttum und Kaisertum in diesem Kontext.
Matthias Thumser Bücher






Geschichtsschreibung im mittelalterlichen Livland
- 306 Seiten
- 11 Lesestunden
In Livland ist im Laufe des Spätmittelalters eine Reihe von anspruchsvollen und teilweise elaborierten Zeugnissen der Geschichtsschreibung entstanden. Der vorliegende Band behandelt mehrheitlich deutsche Texte aus der Zeit von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, denen die Forschung bislang nur wenig Aufmerksamkeit zugewandt hat. Sie alle zeugen über die vermittelten Fakten hinaus von einem lebhaften Bestreben, die eigene Gegenwart in ihren geschichtlichen Bezügen zu sehen, und gewähren somit wesentliche Einblicke in die Vorstellungswelt der Zeit.
Historiographie, Briefe und Korrespondenzen, editorische Methoden
- 445 Seiten
- 16 Lesestunden