Aufsatzband zur Tagung „Die erste Hilfe - Behelfshäuser lindern die Wohnungsnot“ im Oktober 2017 im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim. Der Band gewährt Einblicke in das behelfsmäßige Bauen und Wohnen der Nachkriegszeit und spürt seinen sozialen und organisatorischen Rahmenbedingungen nach.
Ein Projekt des Fränkischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim in Zusammenarbeit mit Altnürnberger Landschaft e. V., Staatsarchiv Nürnberg, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Mit dem Sammelband, der insgesamt 25 Einzelbeiträge zusammenfasst, wird die Großzahl der Vorträge zur Tagung „Farbe und Dekor am historischen Haus“ erfasst, die der Arbeitskreis für Hausforschung im Jahr 2008 veranstaltete - ein Vierteljahrhundert nach dem bahnbrechenden Symposium zur selben Thematik am selben Museum. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf den Forschungsergebnissen der Freilichtmuseen, doch haben auch die amtliche Denkmalpflege, freiberufliche Büros und auf privater Basis tätige Kolleginnen und Kollegen die Palette bereichert.
„Schwedenhäuser“ mit hohen, strohgedeckten Vollwalmdächern und Sandsteinhäuser mit prächtigen Volutengiebeln - sie können gewissermaßen als „Ikonen“ des historischen ländlichen Hausbaus um Nürnberg gelten. Nach der über 70 Jahre alten Studie von Rudolf Helm wird mit diesem Buch erstmals wieder eine auf dem derzeitigen Forschungsstand basierende Überblicksdarstellung über die bauhistorische Entwicklung des Bauernhauses im Umgriff der alten Reisstadt Nürnberg vorgelegt. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom 16. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts und umfasst somit eine Zeitspanne von etwa 250 bis 300 Jahren. Die wichtigste Quellengrundlage für die vorliegende Arbeit stellen die im Staatsarchiv Nürnberg verwahrten Akten der reichsstädtischen Waldämter Sebaldi und Lorenzi dar. Besonders der in diesem Zusammenhang überlieferte Bestand an etwa 5.300 historischen Bauplänen ist von außerordentlicher und beispielloser Aussagekraft. Diese Baupläne werden hier unter den verschiedensten bauhistorischen Fragestellungen ausgewertet und in vielen Fällen das erste Mal veröffentlicht.
Eine Untersuchung zum Lebens- und Abeitsalltag ausländischer Zwangsarbeiter auf fränkischen Bauernhöfen während des Zweiten Weltkrieges. Über 50 Zeitzeugen wurden ausführlich befragt, darunter auch viele ehemalige Zwangsarbeiter, die nach der Befreiung vom Nationalsozialismus in Franken geblieben sind und hier Familien gegründet haben.
Ein aktueller Forschungsüberblick zum historischen Fachwerkbau nicht nur in Deutschland, sondern auch in den europäischen Nachbarländern war das Ziel der Jahrestagung des Arbeitskreises für Hausforschung in Nürnberg 2017. Von Großbritannien und Frankreich bis zur heutigen Türkei, vom spanischen Baskenland bis Dänemark und Polen reicht das Spektrum der 28 Beiträge dieses Bandes. Auch der enorm gewachsene Kenntnisstand zum mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkbau in verschiedenen Regionen Deutschlands sowie in der Schweiz und Österreich wird in mehreren Beiträgen anschaulich zusammengefasst. Mithilfe von Bauforschung, Archäologie und Dendrochronologie konnten umfangreiche, bis dahin vielfach unbekannte Bestände an Fachwerkbauten bis zurück ins 12. und 13. Jahrhundert erschlossen, dokumentiert und datiert werden. Vielfältige Aspekte der Konstruktion und dekorativen Gestaltung des Fachwerks, aber auch der Raumgliederung und Nutzung können damit erstmals im europäischen Kontext vergleichend betrachtet werden.