Die Arbeit untersucht die Implementierung und Evaluierung des "Virtual Organization Membership Service" (VOMS) innerhalb eines Grid-Systems, das Unternehmen die Bildung virtueller Organisationen ermöglicht. Im Fokus steht die Notwendigkeit neuer Mechanismen zur Verwaltung von Zugriffsrechten, um die lokale Autonomie der Administratoren zu wahren. Die Studie behandelt die grundlegenden Konzepte des Grid Computing sowie die spezifischen Schritte zur Installation und Konfiguration von VOMS, ergänzt durch ein praktisches Beispiel zur Veranschaulichung der Anwendung.
Andreas Bähr Bücher



Athanasius Kircher
Ein Leben für die Entzifferung der Welt
1602 in Thüringen geboren, erlangte der Jesuitenpater Athanasius Kircher in ganz Europa einen legendären Ruf als wissenschaftliches Orakel. Nach Rom berufen, errichtete er nicht nur das erste öffentlich zugängliche Kuriositätenkabinett, sondern erfand unter anderem Abhöranlagen, Musik komponierende Maschinen und eine Sonnenblumenuhr. All die Wunder der Welt waren Kircher zu entziffernde Hinweise auf die Ordnung und die Güte Gottes. Doch während er mit seinen schier grenzenlosen Interessen vom Vulkanismus bis zur chinesischen Kultur lange als Virtuose barocker Gelehrsamkeit galt, geriet sein Wirken mit dem Aufkommen des modernen wissenschaftlichen Denkens noch zu seinen Lebzeiten in den Ruch der Scharlatanerie. Andreas Bähr erzählt die atemberaubende Biografie Kirchers, die Romanautoren wie Daniel Kehlmann und Umberto Eco inspirierte, auf kunstvolle Art – anhand von Begriffen wie »Waffen«, »Schiffbruch«, »Wunderkinder«, »Rattenfänger« oder »Schokolade«. So entsteht eine Form der barocken Enzyklopädie, die nicht nur ein neues Licht auf den Weltenleser wirft, sondern auch seine Lebenswelt auf beispiellose Weise anschaulich werden lässt.
Der grausame Komet
Himmelszeichen und Weltgeschehen im Dreißigjährigen Krieg
Der Prager Fenstersturz im Mai 1618 gilt als Beginn des Dreißigjährigen Krieges, doch ein anderes Ereignis prägte die Wahrnehmung der Zeitgenossen: der Auftritt eines hellen «Winterkometen» im Dezember desselben Jahres. Dieser wurde als Prophezeiung eines schrecklichen Krieges und als Botschaft Gottes interpretiert. Andreas Bähr untersucht die vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Kometen während des Krieges von 1618 bis 1648 und zeigt, wie stark der religiöse Glaube die frühneuzeitliche Weltsicht beeinflusste. Zeichen göttlichen Zorns oder Milde hatten direkte Auswirkungen auf die irdischen Geschehnisse, und Himmelserscheinungen wurden zu wichtigen Indikatoren für den Kriegsverlauf. Das Buch beleuchtet den Dreißigjährigen Krieg aus der Perspektive der Menschen, die im Winterkometen einen Orientierungspunkt fanden. Es werden Akteure unterschiedlicher sozialer und konfessioneller Hintergründe vorgestellt: René Descartes im «Ulmer Kometenstreit», Augustin Güntzer, dessen Autobiografie den Kometen in den Alltag eines Kannengießers integriert, der Schuhmacher Hans Heberle, der durch den Anblick des Kometen zur Verfassung einer Kriegschronik inspiriert wurde, und der Universalgelehrte Athanasius Kircher mit seiner nächtlichen Vision. Diese Erzählungen schaffen einen brillanten Brückenschlag zwischen Ereignis- und Mentalitätsgeschichte.