Madsen erzählt eine durchgehende Geschichte, die vier Stilebenen hat, wobei eine Stilebene unmerklich zur anderen wechselt: Vom Kriminalroman zum Liebesroman, vom Pornoroman zum Science-Fiction-Roman. Die Trivialstruktur dieses Bandes ist bis in die Adjektivumkehrungen der Sätze durchgeführt. Auswechslung von Subjekt und Objekt, die Verselbstständigung der Teile und ein jeweils um ein Haar Danebentreffen von Verb und Adjektiv kennzeichnen diesen brillanten Roman, der nach anfänglichen Leseschwierigkeiten zu einem grotesk spannenden Buch wird.
Svend Åge Madsen Bücher
Svend Åge Madsen, der Mathematik studierte, bevor er zur Fiktion kam, ist ein dänischer Romanautor, der für seine philosophischen und humorvollen Romane bekannt ist. Sein unverwechselbarer Schreibstil und seine zugrundeliegende Philosophie haben ihn zu einem der herausragendsten und meistgelesenen Autoren Dänemarks gemacht. Madsens Werke setzen sich mit den tiefgreifenden Herausforderungen der modernen Zivilisation auseinander und nutzen ein Zusammenspiel zwischen Quasi-Realismus und reiner Fantasie. Dieser Ansatz lädt die Leser ein, über die undefinierbare Natur der menschlichen Existenz nachzudenken.





Die Welt ist anscheinend ein utopisches Paradies; Langeweile, Einsamkeit, Ungerechtigkeit und Sinnlosigkeit der Vergangenheit sind von einer Epoche abgelöst, in der man mit Hilfe einer EDV-Anlage, Madam Datam genannt, täglich Frau/Mann, Kinder, Wohnung, Bekannte und Arbeit neu zugeteilt erhält und dadurch aus allen emotionalen und materiellen Bindungen gelöst wird. Die Faszination der Neuheit ist der einzige bleibende Wert. Dem Helden Elef jedoch erscheint ein solches ahistorisches Oberflächendasein unbefriedigend, er versucht, seiner Gegenwart eine Art Kontinuität zu geben, indem er Tagebuch führt und sich durch Manipulation der EDV-Anlage mit einer Frau zusammenbringen läßt, mit der er schon einmal verheiratet war.
Sieben Generationen Wahnsinn
- 608 Seiten
- 22 Lesestunden