Der Autor verfolgt die Spuren mittelalterlicher Schiffbaumeister und bietet durch sein reichbebildertes Werk einen neuen Einblick in die Arbeitsweise der Schiffszimmerleute. Die Untersuchung basiert auf den ältesten erhaltenen Schiffbaumanuskripten und beleuchtet den norditalienischen Schiffbau, die früheste schriftlich dokumentierte Epoche europäischer Schiffbaukunst. Anstelle von Bauplänen leiteten lyrisch formulierte Bauregeln die Zimmerleute. Erst im frühen 15. Jahrhundert, beeinflusst von der zentralperspektivischen Darstellung, begannen Schiffbauer, ihre Entwürfe zeichnerisch zu erfassen. Aus kleinen Skizzen entwickelten sich maßstabsgetreue Zeichnungen. Diese Manuskripte markieren den Übergang von reiner Handwerkskunst zu ingenieurmäßiger Technik, wobei der Entwurf von der praktischen Arbeit auf der Werft getrennt wurde. Auf den ersten Blick scheint es nur um technische Fragen zu gehen, doch das italienische Bauregelverfahren schuf die Grundlage für die Expansion des mediterranen Seeverkehrs. Über 150 neu gezeichnete Abbildungen, darunter einzigartige Linienrisse venezianischer Handelsgaleeren und eine Rekonstruktion einer Lepanto-Galeasse, ergänzen die Untersuchung. Hydrostatische und hydrodynamische Eigenschaften sowie Fahrleistungen wurden berechnet und in Kurvendiagrammen dargestellt, was auch für Modellbauer von Interesse ist.
Ulrich Alertz Bücher


Die Suche nach Effizienz im Schiffbau des Mittelalters
nach überlieferten Text- und Bildzeugnissen
- 412 Seiten
- 15 Lesestunden
Die Anthologie untersucht das Streben nach Effizienz in der Seefahrt und im Schiffbau über verschiedene Epochen hinweg. Sie hinterfragt, ob moderne Ansätze zur Ressourcennutzung tatsächlich neu sind oder ob sie historische Wurzeln haben. Durch die Analyse zeitgenössischer Texte und die Quantifizierung von Effekten wird ein tieferer Einblick in die Entwicklung und die Auswirkungen von Effizienzbestrebungen gegeben. Die Sammlung zielt darauf ab, den Leser dazu anzuregen, die Verantwortung im Umgang mit Energie und Ressourcen im historischen Kontext zu reflektieren.