Urs Breitenstein Bücher






Endlichkeit und Unendlichkeit
Interdisziplinäre Veranstaltungen der Aeneas-Silvius-Stiftung
- 222 Seiten
- 8 Lesestunden
Der Begriff der Unendlichkeit bildet eine Herausforderung für viele Wissenschaften: Metaphysik und Theologie, Physik und Kosmologie. Selbst die Populärkultur führt nicht selten in die unendlichen Weiten des Weltalls. Das Thema Endlichkeit und Unendlichkeit wird in diesem Band von vielen Seiten angegangen: Unendlichkeit als grundlegendes Prädikat Gottes im Gegensatz zur Endlichkeit der Welt, die Bibel als Buch der Heilsgeschichte eine Erfindung der Kirchenväter, die Endzeitmythologie eine Erfindung des theologischen Existenzialismus, Ewigkeitsanspruch in der Literatur, Unendlichkeit der Religion in der Endlichkeit der Kunst und weitere spannende Thesen werden diskutiert.
Empathie - individuell und kollektiv
Interdisziplinäre Veranstaltungen der Aeneas-Silvius-Stiftung
Empathie, Mitgefuhl, compassio: Viele Namen tragt ein Phanomen, das sowohl individuell als auch kollektiv zu fassen ist. Die von Aristoteles geausserte Vorstellung, die Seele [sei] in gewisser Weise alle Dinge, lasst den Gedanken aufkommen, das Individuum habe qua seines Seins eine Affinitat gegenuber allem Ubrigen, es empfinde empathisch mit allem anderen mit. Ein moderner Reflex dieser Auffassung lasst sich noch bei Heidegger finden, dessen In-der-Welt-sein die vermeintliche Objektivitat moderner Wissenschaft und Technik unterlauft. Aufbauend auf dieser individuellen Ebene wird Empathie haufig auf eine blosse Zweierszene reduziert, auf das Mitleid mit einem Gegenuber. Dabei wird allerdings ubersehen, dass viele Formen von Empathie uberhaupt erst zustande kommen, weil Dritte eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Zusammenhang wird von kollektiver Empathie gesprochen. Wie genau die kollektiven Dimensionen Empathie pragen, wird hinterfragt. Aus interdisziplinarer Perspektive erschliessen die Beitrage aus Theologie, Philosophie, Sprach-, Literatur- und Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Medizin und Tiermedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Politikwissenschaft aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Empathie auf individueller und kollektiver Ebene.
Vieles, was früher als Schicksal galt, ist heute Folge gesellschaftlicher Entscheidungen und wird damit der Kategorie «Verantwortung» zugeordnet. «Das Prinzip Verantwortung» (Hans Jonas) mündet unter den gegenwärtigen Bedingungen von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft jedoch in eine radikale Überforderung. Der Ruf nach Verantwortung, in dem wir nach dem Verlust der Selbstgewissheit neuzeitlicher Fortschrittsutopien Halt suchen, bedarf einer kritisch-nüchternen Revision. Die Grenzen der Verantwortung müssen in zweifacher Weise neu vermessen werden: Grenzen des Erlaubten einerseits und Grenzen der moralischen Zurechenbarkeit und Steuerungskompetenz andererseits. Aus interdisziplinärer Perspektive der Theologie, Sprachwissenschaft, Medienwissenschaft, Gesundheitspolitik, Philosophie, Religionswissenschaft, Medizin, Recht, Soziologie, Entwicklungspsychologie sowie Tropenmedizin und Public Health erschliessen die Beiträge aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Verantwortung auf individueller und gesellschaftlicher Ebene.
Unerschöpflichkeit der Quellen
- 329 Seiten
- 12 Lesestunden
Jacob Burckhardts Werke haben klassischen Rang erlangt und erfordern eine ständige Auseinandersetzung, um neue Einsichten und Perspektiven zu erschließen. Burckhardt sprach von der «Unerschöpflichkeit der Quellen», die kontinuierlich neu gelesen werden müssen, da bedeutende Entdeckungen oft erst nach langer Zeit gemacht werden. Anlässlich der fast abgeschlossenen kritischen Gesamtausgabe der Werke fand im September 2006 eine internationale Tagung der Jacob Burckhardt-Stiftung statt, bei der Wissenschaftler ihre Editionsarbeiten präsentierten. Der Tagungsband zeigt, dass Burckhardts Werke der wissenschaftshistorischen Forschung neue Impulse geben und seine Bedeutung für die Kultur- und Kunstgeschichtsschreibung neu definieren. Die Beiträge behandeln verschiedene Aspekte seines Schaffens, darunter Burckhardts Sicht auf den Medici-Zyklus von Rubens, die Historisierung der Geschichte, den Vergleich mit Tocqueville, die essayistische Konzeption der Kultur der Renaissance, sowie seine Ansichten zur Kunstgeschichte und zur Rolle von Ökonomie. Auch die Einflüsse auf Thomas Manns Werk und Burckhardts Auseinandersetzungen mit Rubens werden thematisiert. Die Vielfalt der Themen und Perspektiven verdeutlicht die Relevanz Burckhardts für die moderne Wissenschaft und Kunstgeschichte.