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Martin Wihoda

    14. Februar 1967

    Martin Wihoda ist ein führender tschechischer Historiker, der sich auf das Frühmittelalter spezialisiert hat. Seine Arbeit taucht tief in politische und soziale Strukturen ein, um entscheidende Momente in der Entstehung der mitteleuropäischen Landschaft aufzudecken. Mit Präzision und Gelehrsamkeit untersucht er die komplexen Beziehungen zwischen Herrschern und ihren Untertanen sowie den Einfluss internationaler Ereignisse auf lokale Angelegenheiten. Seine Schriften werden für ihre Fähigkeit geschätzt, den Leser in die Vergangenheit zu versetzen und neue Perspektiven auf die Ereignisse zu bieten, die nationale Identitäten geprägt haben.

    Martin Wihoda
    Pro pana profesora Libora Jana k životnímu jubileu
    Dějiny Polska
    Dějiny Rakouska
    The Making of Medieval Central Europe
    Die Sizilischen goldenen Bullen von 1212
    Herrschen und (Nicht-)Entscheiden
    • 2024

      Herrschen und (Nicht-)Entscheiden

      Politisches Handeln im Reich und Ostmitteleuropa des 12. Jahrhunderts

      Anders als in der modernen Gesellschaft, in der politisches Handeln wesentlich als ein Handeln mittels Entscheidungen erscheint, bestimmte im Mittelalter die strenge Rangordnung den zentrale Entscheidungsrahmen. Der Rang markierte die soziale Identität des Einzelnen. Eine Entscheidung des Herrschers war eine konfliktträchtige Angelegenheit, wenn sie an den Rang geknüpfte Ansprüche bedrohte und deshalb als Ehrverletzung empfunden wurde. Wegen solcher potentiell destabilisierender Folgen bestand Herrschaftsausübung oft genug darin, Entscheidungen zu vermeiden und in der Schwebe zu halten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer, tschechischer und ungarischer Historiker, die 2023 in Brno/Brünn verschiedene Facetten herrscherlichen Entscheidens thematisierten. Entscheiden vermeiden im Mittelalter Politisches Handeln erscheint uns heute als wesentlich durch Entscheidungen bestimmt. Auf das Mittelalter ist diese Vorstellung jedoch nur begrenzt übertragbar, denn anders als in der modernen Gesellschaft war in der mittelalterlichen Gesellschaft die strenge Rangordnung eine wesentliche Rahmenbedingung des Entscheidens. Der Rang markierte die soziale Identität des Einzelnen. Eine Entscheidung des Herrschers war eine konfliktträchtige Angelegenheit, wenn sie an den Rang geknüpfte Ansprüche bedrohte und deshalb als Ehrverletzung empfunden wurde. Wegen solcher potentiell destabilisierender Folgen bestand Herrschaftsausübung oft genug darin, Entscheidungen zu vermeiden und in der Schwebe zu halten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer, tschechischer und ungarischer Historiker, die 2023 in Brno/Brünn verschiedene Facetten herrscherlichen Entscheidens thematisierten.

      Herrschen und (Nicht-)Entscheiden
    • 2012

      Das Buch beschäftigt sich mit drei Privilegien des späteren Kaiser Friedrichs II. (1212–1250), die 1212 in Basel ausgegeben und mit dem sizilischen Königssiegel Friedrichs in Gold beglaubigt worden sind. Sie waren für den damals mächtigsten Reichsfürsten bestimmt, den König von Böhmen und Markgrafen von Mähren, und stellen Paradebeispiele dafür dar, wie solche Urkunden über ihre machtregulierende Relevanz im Mittelalter hinaus in die Mythenkonstruktion der Moderne eingebunden sein können. Seit dem 19. Jahrhundert wurde ihnen nämlich große nationalpolitische Bedeutung zugeschrieben, und noch in den 1980er Jahren galten sie als ein staatstragender Baustein der kommunistischen CSSR. Das Buch räumt mit dieser Mythenbildung auf und leistet eine fundierte Neuinterpretation der Privilegien.

      Die Sizilischen goldenen Bullen von 1212