In den sehr lebendigen Briefen dieses Paars aus den Jahren 1949/50 spiegelt sich eine Aufbruchszeit, ein Neuanfang nach dem Ende des zweiten Weltkriegs: Die Leuchtkraft von Werken der Kunst, Musik und Dichtung, die zu dieser Zeit aktuell waren. Gedanken und Erlebnisse des Tages und Träume der Nacht. – Die Zeit, in der auch die Bundesrepublik und die DDR gegründet wurden, verbindet sich mit der Aktualität der heutigen Gegenwart. Der „Webetanz“ ist ein barocker Volkstanz, in dem die tanzenden Paare sich trennen und einzeln so weiter tanzen, dass sich die ausgestreckten Hände aller Tänzerinnen nacheinander mit denen aller ihnen entgegenkommenden Tänzer berühren: Ein Symbol für die Einheit und Vielheit der Beziehungen. Es geht in diesem Buch um die Frage, wie sich verschiedene gleichzeitige Liebesbeziehungen (ein sich Verschenken nach allen Seiten) mit dem Anspruch jeder einzelnen Beziehung auf Absolutheit und Einmaligkeit vereinigen lassen. Es geht um den Konflikt zwischen „Treue“ und „Schenkender Tugend“ (Nietzsche).
Detlev von Uslar Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2012
Momentaufnahmen
- 223 Seiten
- 8 Lesestunden
Niemand erinnert sich an seine Geburt. Wir waren immer schon da, so weit wir uns zurückerinnern können. Im Blick zurück in den Anfang ist die Zeit für uns gleichsam unendlich. Es ist etwas Anfängliches, das immer schon da war. Und daraus heben sich die ersten Erinnerungen oft als ganz klar definierte Momente ab, wie Momentaufnahmen. Lebensgeschichte und Zeitgeschichte durchdringen sich. Einzelne Ereignisse, wie die „Machtergreifung“, die „Kristallnacht“, das Ende des zweiten Weltkriegs, vermischen sich mit Momentaufnahmen der Kindheit, wie: Der Nebel auf der Alster, der strahlende Sternenhimmel über der im Kriege verdunkelten Stadt, und mit Personen der Geistesgeschichte, wie Heidegger und Gadamer oder der Filmregisseur Nicholas Ray. Tausende von Studenten, von denen doch jeder ein Individuum. Gedanken und Probleme. Die Schönheit des Tags und der Zauber des Traums. Die Kette der Begegnungen, die durch das Leben geht. Städte voller Geschichte, wie London, Wien oder Rom, deren Labyrinthe man erforscht. Die Einmaligkeit des Augenblicks.
- 2010
Träume sind nicht nur Bilder oder Vorstellungen, sondern oft dramatische Handlungen. Im Traum ist etwas los, es geschieht etwas, ereignet sich. Aber, wenn wir unsere Traume aufschreiben, sind es Bilder von wunderbarer Leuchtkraft, und im Lauf der Zeit entstehen Serien von Traumberichten, aus denen wir bestimmte Themen herausgreifen können, wie zum Beispiel: „Das Tier im Traum“, „Die geträumte Stadt“, oder „Hohlen und unterirdische Gange“. In diesem Buch werden einzelne solche Serien, wie zum Beispiel Lowe oder Hirsch und Schlange und Pferd, oder Hohlen und Gange – aus einer großen Traumserie – dargestellt und interpretiert, und dabei entfaltet sich ihre symbolische Bedeutung. Der Traum in seiner Symbolik begleitet unsere Lebensgeschichte. Traum und Schlaf gehören genauso zu unserer Existenz wie das Wachen. Auch in ihnen ereignet sich unser Dasein. Auch im Traum zeigt und ereignet sich uns das Sein in seiner bunten Fülle.
- 2008
Die gebaute Welt
- 272 Seiten
- 10 Lesestunden
Es geht hier um die Faszination, die der architektonische Raum und die architektonische Gestaltung auf uns ausüben. In der gebauten Welt erschliesst sich etwas vom Wesen des menschlichen In-der-Welt-Seins, seiner Geschichtlichkeit und seiner Möglichkeiten. Das architektonische Kunstwerk – wenn wir es betreten, ihm gegenüber stehen, es umschreiten – lässt uns in einer intensiveren Weise da sein. Es offenbart uns etwas über die Räumlichkeit der menschlichen Natur. Zum Leben der Architektur gehört aber auch: das Spiel von Licht und Schatten, der Rhythmus von Tag und Nacht, in dem sie sich verändert, und das Leben der Menschen auf den Strassen und Plätzen. Die Psychologie der Architektur hat es also nicht nur mit subjektivem Erleben zu tun, sondern zugleich mit der Art, wie das Bauwerk im Zusammenspiel mit der Natur sich selbst uns darbietet, uns einen Raum zum Sein schafft. Von besonderer Faszination ist dabei das Wesen der Baustile – ihre Entfaltung und ihr Wandel, in dem sich menschliche Existenz verwirklicht – wobei sie das Leben und die Zeit des Einzelnen weit überschreiten. Wesentlich für das psychologische Verständnis der Architektur ist vor allem das Sehen. Darum enthält das Buch etwa 200 Abbildungen, die in dem Text ausgelegt werden.
- 2007
Existenz und Lebensgeschichte
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
Eine wesentliche Quelle der Psychologie ist die Faszination, die vom Menschen und seiner Wirklichkeit ausgeht - das Geheimnis seiner Existenz. Themen, die in diesem Buch behandelt werden, sind zum Beispiel: Leiblichkeit - Begegnung - Wandlung - Die Ausstrahlung eines Menschen - Das Wunder der Sprache - Das Geheimnis des Unbewussten. Zugleich geht es auch um unser Hineinwachsen in das gemeinsame Geistige Sein, das ein Eigenleben hat: zum Beispiel im Erlernen der Sprache, oder in der Prägung des Lebensstils durch die Berührung mit der Kunst; die Einbettung der Lebensgeschichte in den viel grösseren Zeitraum der Geschichte selbst. Es geht also um die Frage: »Was ist der Mensch?« Das Buch stellt die Grundlinien einer Psychologischen Anthropologie dar. Dabei werden die einzelnen Kapitel mit lebendiger Anschauung erfüllt, und die Beziehungen zu verschiedenen psychologischen Konzepten, wie zum Beispiel zur Psychoanalyse, werden an möglichst vielen Stellen sichtbar gemacht. Der Autor ist Professor für Psychologie und Philosophische Grundlagen der Psychologie an der Universität Zürich. Bei Königshausen & Neumann sind verschiedene Bücher von ihm erschienen, so zum Beispiel über: »Traum und Begegnung«, über: »Entwicklungspsychologie im Spiegel der Kinder- und Jugendzeichnung« und: »Leib, Welt, Seele. Höhepunkte in der Geschichte der Philosophischen Psychologie.«
- 2006
Eine bewährte Einteilung der Entwicklungsphasen in Kindheit und Jugend geht davon aus, nicht in erster Linie danach zu fragen, was das Kind jeweils neu gelernt hat und kann, – sondern vielmehr von der Einsicht, dass diese ganze Zeit der Kindheit und Jugend durch einen markanten Wechsel von Erregungs- und Beruhigungsphasen gekennzeichnet ist. – Erregungsphasen sind z. B. das „Trotzalter“ um 3 Jahre, die Epoche des „Gestaltwandels“ um 6 Jahre, die „Vorpubertät“ und die „Jugendkrise“. – Beruhigungsphasen aber sind: das „Zuwendungsalter“ der Babies ab dem Alter von 3 Monaten, wo sie uns durch ein strahlendes Lächeln überzeugen können, das Sprechenlernen, und dann – nach dem Trotzalter – die lange Phase des „Ernstspielalters“, später die Phase der „reifen Kindheit“ und auch die „Hochpubertät“ – gleichsam eine schöpferische Ruhe im Sturm – und schliesslich die produktive Phase der Spät-Adoleszenz. – Das ist eine lebensnahe Einteilung, die z. B. Eltern, deren Kind plötzlich in eine Unruhephase geraten ist, in der sie es nicht wiedererkennen, zeigen kann, dass das etwas ist, was vorübergeht, und vor allem: Dass hier etwas Neues anfängt. – Dieser Wandel der Epochen spiegelt sich in wunderbarer Weise in der Kindheits- und Jugendzeichnung, die die Blickweise dieses Buches bestimmt, (gezeigt in vielen farbigen Abbildungen). Daneben bilden auch Tagebücher und die Entwicklung der Handschrift interessante Beispiele.
- 2005
Leib, Welt, Seele
- 257 Seiten
- 9 Lesestunden
Es geht hier um zwei grundlegende und – wenn man sie ernst nimmt – aufregende Fragen: „Was ist eigentlich überhaupt Sein?“ – Und: „Was ist eigentlich überhaupt Seele?“ Höhepunkte in der Geschichte der Philosophischen Psychologie finden sich überall dort, wo diese Fragen zusammen gestellt und zusammen beantwortet werden. – Was Seele ist, sagt Heraklit, ist unausschöpfbar: „Der Seele Grenzen kannst Du im Gehen nicht erreichen, und wenn Du jeglichen Weg zu Ende gingest, einen so tiefen Sinn hat sie.“ (fr. 45) – Die Frage nach der Seele ist immer wieder zusammen mit der Frage nach der Welt gestellt worden. Unser Da-Sein ist immer schon ein In-der-Welt-Sein, sagt Heidegger. Wir existieren, weil wir auf die Welt gekommen sind: Da-Sein ist als solches: Leib-Sein. – Die drei Titel-Stichworte: „Leib – Welt – Seele“ drücken diesen Zusammenhang aus. – Aristoteles formuliert radikal: Seele ist die Wirklichkeit des Leibes. Sie ist die Art und Weise der lebendigen Präsenz und Gegenwart eines leiblichen Lebewesens auf der Welt. Descartes dagegen betont ganz die Eigenständigkeit des Bewußtseins. – In dem Buch werden u. a. behandelt: Heraklit, Parmenides, Empedokles, Plato, Aristoteles, Plotin, Augustinus, Thomas von Aquin, Dante, Descartes, Spinoza, Leibniz, Locke, Hume, Kant, Schelling, Hegel, Nietzsche, Dilthey, Husserl, Nicolai Hartmann, Plessner, Heidegger, Gadamer.
- 2004
Der Traum ist nicht nur ein Spiegel des Ich – des Subjekts –, sondern auch ein Spiegel unserer Beziehungen und Begegnungen. Träume begleiten uns durchs Leben, und Begegnungen und Beziehungen begleiten uns durchs Leben. Beides vereinigt sich. Diesem Gewebe von Traum, Beziehung und Begegnung geht der Autor in diesem Buch nach. Im Zentrum steht dabei nicht nur der einzelne Traum, sondern die Serie der Träume, die sich durchs Leben hinziehen, und zugleich geht es um den Zusammenhang der Beziehungen und Begegnungen untereinander, die gleichsam ein Geflecht in der Lebensgeschichte bilden. Dabei zeigt sich, wie sehr wir auch in jede neue Begegnung etwas von den früheren Beziehungen übertragen, Menschen der Vergangenheit gleichsam in den neuen Partnern wiederbegegnen, und wie die erotische Freiheit dabei ein besonderes Vorrecht des Traums ist. Ein zweiter Abschnitt des Buches beschäftigt sich mit den Landschaften, Szenerien und Elementen dieser Träume. Der Leser wird durch gleichsam vulkanische Naturlandschaften geführt und zugleich durch geheimnisvolle Stadtlandschaften mit verwickelten Straßenführungen und mit Häusern, die im Innern unheimliche Raumstrukturen haben. Diese Gänge, Höhlen, Landschaften, Treppen stellen dabei oft in sich gewissermaßen auch eine Tiefenschicht der handelnden Personen dar.
- 2003
Mit Begleit-CD Rom: Traumserie von 6000 Träumen Seit Jahrtausenden weiss man, dass man Träume deuten kann, aber vor aller Deutung liegt der Reiz und die Faszination des Traums schon in der Fülle von Bildern, die er erzeugt. Dieses Buch ist aus einer langen Beschäftigung mit den Träumen und ihrer Deutung entstanden. Es geht nicht nur um den einzelnen Traum und seine Rätsel, sondern um die Serie der Träume, die uns durch das Leben begleiten und durch die wir gleichsam allnächtlich wandern. Darum der Titel ”Tagebuch des Unbewussten – Abenteuer im Reich der Träume”. Die Traumserie, die dem Buch zugrunde liegt, besteht aus gut 6000 Träumen ein und desselben Träumers, die auf einer dem Buch beigegebenen CD-Rom wiedergegeben sind. - Der Traum, solange er geträumt wird, ist Welt. - Aber im Erwachen verwandelt sich die Welt des Traums in Bild und Erinnerung und erscheint jetzt erst als Traum. Zugleich zeigt sich, dass der Traum zusammengesetzt war aus Dingen, Personen und Ereignissen ganz verschiedener Orte, Zeiten und Situationen unserer Lebensgeschichte. Der Traum faltet sich auseinander in den Fächer der Zeiten. Beziehungen zu den verschiedensten Zusammenhängen unseres Lebens stellen sich her. So kommt es zu einer Durchdringung der Welten von Traum und Wachen. Daraus entsteht die Bedeutsamkeit des Traums.
- 1999
Was ist Seele?
- 230 Seiten
- 9 Lesestunden
Alle Teile dieses Buches sind aus Vorträgen in der Zeit zwischen 1994 und 1997 entstanden. Es sind Vorträge, die dieselben Themen in verschiedenen Zusammenhängen umkreisen. (zit. aus dem Vorwort).