Technopolitiken der Sorge wenden sich sorgetragenden Praktiken zu, die mit und durch Technologien hindurch Teil sozialer Bewegungen werden. Dabei bezeichnen Technopolitiken das Politisch-Werden von Technologien ebenso wie das Technologisch-Werden von Politik. Das Buch versammelt Beiträge zu Projekten und Initiativen, für die Sorge in ihrer technopolitischen Verfasstheit zum Ausgangspunkt eines (techno-) kollektiven Widerstands wird: Sorge für akut krisenhafte Gegenwarten, für die gewaltvollen Dispositive der Vergangenheit, für eine bessere Zukunft. Ausgehend von der diskriminierungsreichen Vorgeschichte technologischer Entwicklungen, rücken die versammelten Perspektiven das emanzipatorische und reparative Potenzial von Technologien ins Zentrum ihrer Auseinandersetzungen. Entlang der thematischen Schwerpunkte Infrastrukturen, Ästhetiken und Kollektivität interveniert der Band in Debatten einer algorithmisierten Gegenwart und stellt alternative Formen zunehmend translokal vernetzter Sorgepraktiken in den Vordergrund.
Christoph Brunner Bücher


Prekaria
Eine Video-Oper von Studio Prekär
Mit der Video-Oper PREKARIA untersucht das Künstlerduo Studio Prekär (Marie-Luise Lange & Jeroen Singer) den Zwiespalt, der mit dem Wandel eines gesellschaftlichen Systems einhergeht. Grundlage bilden 30 Interviews, welche die Künstler während drei Jahren mit Zeitzeugen der Deutschen Demokratischen Republik geführt haben. Diese verweben sich mit improvisiertem Operngesang und eine Komposition aus Abkürzungen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, vorgetragen von einem lokalen Laienchor. Die ursprünglich für den Kunstraum konzipierte dreistündige Version für 3 Kanäle wurde für die vorliegende Publikation zu einer einstündigen Version für 1 Kanal zusammengefasst. Zusätzlich zur DVD finden sich im Booklet die vollständige Transkription des Werkes sowie Begleittexte auf Deutsch und Englisch, ausserdem Auszüge aus der Notation der Komposition, Illustrationen und Videostills.