Seit Hegel kursieren verschiedene Varianten eines Endes der Kunst. Neben die allgemeinverständliche Darstellung der wichtigsten Theoretiker des Endes der Kunst tritt der Versuch, die latente Reflexion nachhegelscher Kunstphilosophie auf das Verhältnis von Tradition und Moderne am Fallbeispiel des Endes der Kunst freizulegen. Trotz unterschiedlicher Positionen geht es in der Rede vom Ende der Kunst immer um das, was die Moderne fortlaufend produziert, aber ihrem Selbstverständnis nach nicht sein darf: Tradition.
Eva Geulen Bücher






Ist eine geschützte Demokratie noch eine Demokratie? Warum überlässt die Politik wichtige Entscheidungen dem Recht und den (Bio-)Wissenschaften? Was hat das Recht mit dem Leben zu tun? Das sind einige der Fragen, die Agamben sich und uns stellt. Über ihre Beantwortung lässt sich streiten, aber es sind die heute entscheidenden. Nur wer ein ungeschütztes Denken riskiert, vermag sie zu stellen. Auf dem Spiel steht dabei, was einmal zentrales Anliegen der Philosophie war: das Leben. Seit Adorno und Foucault ist nach dem Leben nicht mehr so dringlich und bedrängend gefragt worden. Die Aktualität von Agambens Überlegungen entspringt jedoch der Versenkung in Altes und Abgelebtes. Weder als Philosoph noch als Historiker, sondern als leidenschaftlicher Leser verhält sich Agamben zu seinen Gegenständen
Aus dem Leben der Form
Goethes Morphologie und die Nager
Vielfältige (Be-)Deutungen und vielgestaltige, komplexe Formen. Das »Ganze« könnte kaum diverser sein - und damit von größter Aktualität. Die politischen Krisen der Gegenwart (Klimawandel, Migration, Pandemie) verlangen nach globalen und ganzheitlichen Lösungen, während Ganzheit aufgrund der Totalitarismuserfahrungen des 20. Jahrhunderts zugleich eine in Verruf geratene Kategorie ist. Dieser Spannung haben sich die Geisteswissenschaften seit einigen Jahren verstärkt zu stellen versucht. Galt das Ganze v. a. der Idealismuskritik lange als suspekt, geht die Verabschiedung überkommener Totalitätsmodelle derzeit oft mit der Erprobung neuer Vorstellungen von Ganzheit einher. Ausgehend von diesem Befund fragt der Band nach der inneren Organisation, den Ausdrucksweisen und den Formen, die das Ganze konzeptionell überhaupt erst generieren. Neben begriffsgeschichtlichen Überblicken etwa zu ,System', ,Organismus', ,Aggregat' oder ,Gestalt' werden dabei die historischen Konjunkturen einer genuinen Vielfalt des Ganzen in der philosophischen, ökologischen, literarischen und poetologischen Tradition untersucht. Mit Beiträgen von Eva Axer, Hannes Bajohr, Siarhei Biareishyk, Michael Cuntz, Astrid Deuber-Mankowsky, Patrick Eiden-Offe, Matthias Erdbeer, Marian Füssel, Eva Geulen, Hans Ulrich Gumbrecht, Claude Haas, Hanna Hamel, Sophie Hartisch, Anselm Haverkamp, Alexandra Heimes, Karin Kukkonen, Bruno Latour, Ingo Meyer, Inka Mülder-Bach, Ernst Müller, Barbara Picht, Andrea Polaschegg, Ross Shields, Diba Shokri, Carlos Spoerhase, Georg Toepfer, Daniel Weidner, Stefan Willer
"Complicirte mannigfache Harmonie"
- 53 Seiten
- 2 Lesestunden
Eberhard Lämmert: Literaturwissenschaftler, Universitätspräsident, Wissenschaftspolitiker. Stationen seines Lebens aus fünf persönlichen Perspektiven. Aus fünf kurzen Texten erwächst ein eindrückliches Bild von Eberhard Lämmerts Leben und Wirken - und ein faszinierendes Porträt deutsch-deutscher (Wissenschafts-)Geschichte. Als Literaturwissenschaftler und Präsident der Freien Universität Berlin wurde Lämmert während der Studentenrevolten der 1960er Jahre zu einem maßgeblichen politischen Akteur. Unvergessen seine Rede auf dem Münchner Germanistentag 1966, in der er die strukturelle Verquickung des Fachs Germanistik im Nationalsozialismus aufdeckte. Ebenfalls unvergessen sein Auftritt im Prozess vor dem Berliner Landgericht 1967, bei dem sein Gutachten zum Freispruch von Rainer Langhans und Fritz Teufel beitrug. Nach der Wende war Lämmert Gründungsdirektor des Berliner Zentrums für Literaturforschung, mit dem es ihm gelang, west- und ostdeutsche Wissenschaftler unter einem Dach zu versammeln. Zugleich Grenzgänger und Traditionsbewahrer, richtete Lämmert seine literaturwissenschaftliche Arbeit stets an der jeweiligen Gegenwart aus, den Vorgang des Erzählens verstand er als universelle kulturelle Praxis. Scharfsinnig, liberal, fröhlich und empathisch - die Beiträge sind eine Hommage an einen Geschichte schreibenden Literaturwissenschaftler und Menschen.
Giorgio Agambens breit rezipierte Studien zum Schicksal des Politischen in der westlichen Moderne beziehen sich neben Michel Foucault und Walter Benjamin häufig auch auf Hannah Arendt, deren Bedeutung für sein Werk bisher aber kaum wahrgenommen wurde. Gerade in der Gegenüberstellung mit dem Werk Hannah Arendts treten jedoch vor dem Hintergrund gedanklicher Kontinuitäten auch die theorie-politischen Entscheidungen hervor, die Agambens eigener Theorie des Politischen ihr Aufmerksamkeit erregendes Profil geben. Mit Beiträgen von: Friedrich Balke, Klaus-Michael Bogdal, Jürgen Brokoff, Alexander García Düttmann, Jürgen Fohrmann, Achim Geisenhanslüke, Eva Geulen, Vivian Liska, Susanne Lüdemann, Georg Mein, Christoph Menke, Clemens Pornschlegel, Markus Rieger-Ladich, Franziska Schößler, Manfred Schneider, Marcus Twellmann, Ingeborg Villinger, Mirko Wischke
Jenseits von Utopie und Entlarvung
- 281 Seiten
- 10 Lesestunden
„Inmitten allfälliger Klagen über das Versagen des deutschen Bildungssystems und der überstürzten Versuche, es durch Studienreform und Exzellenzförderung zu kompensieren, stellt sich die Frage nach der Rolle der Kultur- und Geisteswissenschaften nicht nur hinsichtlich Ansehen und Verteilungsgerechtigkeit, sondern in erster Linie bezüglich ihrer traditionellen Zuständigkeit für Theorien und Programme von Erziehung und Bildung. Ohne den aufklärerisch-idealisierenden Gestus dieser Programme schlicht fortzuschreiben oder sich in das Glied der reflexhaften Kritiker von Erziehung als kaschierte Machttechnologie einzureihen, rekonstruieren die Beiträge des vorliegenden Bandes die historischen Grundlagen, literarischen Reflexionen und gegenwärtigen Konflikte der Erziehungstheorie in den vergangenen 250 Jahren als Teil der Fachtradition nicht nur der Pädagogik im engeren, sondern der Kulturwissenschaften im weiteren Sinne.“
Ein gültiges Urteil über den wahren literarischen Rang der Prosa Adalbert Stifters kann erst gefällt werden, wenn deren immanenter Literaturbegriff kritisch dargestellt worden ist. Nichts anderes ist der Gegenstand dieser Studie, in der Texte wie „Abdias“, „Der Hochwald“, „Das Haidedorf“, „Zwei Schwestern“, „Der Waldgänger“, „Turmalin“, „Der Waldbrunnen“ und andere neu gelesen und gedeutet werden. Die Autorin versucht, die Konturen der Stifters Prosa inhärenten Poetik zu entfalten, indem sie fragt, was in dieser im Sinne Arno Schmidts „worthörigen“ Prosa von der Sprache zur Sprache kommt. Die These, daß Stifters Prosa literarisch sei, schließt nicht ein, daß sie auch poetisch ist. Im Gegenteil erweisen sich Stifters Texte oft gerade dort als literarisch, wo ihre Distanz zu den poetischen Konventionen am größten ist. "Überzeugend vermag die Verf. darzulegen, daß St. s Prosa die , vorgängige Sprachlichkeit aller Wirklichkeit' gerade in solchen Passagen erschließt, die von Sprachlosigkeit handeln oder in denen statt der zu beschreibenden , Dinge' das Beschreiben selbst beschrieben wird.„ (Cornelia Blasberg, “Germanistik")
The End of Art
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Readings of Hegel, Nietzsche, Benjamin, Adorno, and Heidegger trace the role that the discourse on the end of art has played in post-Hegelian philosophical aesthetics.