Rosine De Dijn Bücher
Rosine De Dijns Schaffen taucht tief in die Komplexität menschlicher Erfahrungen ein und konzentriert sich auf Themen wie Identität und die Suche nach Zugehörigkeit. Ihr erzählerischer Stil zeichnet sich durch tiefes Einfühlungsvermögen für ihre Charaktere aus, wobei sie deren emotionale Landschaften mit Nuancen und Tiefe erforscht. In ihren Geschichten untersucht sie die anhaltenden Auswirkungen von Erinnerungen, den Schmerz des Verlusts und die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes. Dijns Ansatz zeichnet sich durch ein scharfes Auge für Details und tiefen psychologischen Einblick in die von ihr geschaffenen Figuren aus.






Das Schicksalsschiff
- 269 Seiten
- 10 Lesestunden
Mitten im Krieg wird ein Luxusdampfer für Juden und Nazis zum Schicksalsschiff. Rosine De Dijn erzählt die abenteuerliche Geschichte des portugiesischen Luxusdampfers Serpa Pinto und beleuchtet die Abgründe und Absurditäten des Zweiten Weltkriegs. Im Frühling 1942 brachte die Serpa Pinto in Brasilien lebende deutsche Nationalsozialisten zurück nach Europa, die für 'Führer' und Vaterland kämpfen wollten. Gleichzeitig wurde das Schiff zur letzten Rettung für jüdische Flüchtlinge. Auf der schicksalhaften Route von Rio de Janeiro über Lissabon nach New York waren die Passagiere an Bord von Kapitän Americo Dos Santos äußerst unterschiedlich. Während die Serpa Pinto sogenannte Auslandsdeutsche, die in Krisenzeiten nach Brasilien ausgewandert waren, 'heim ins Reich' brachte, war die Fahrt nach Lissabon eine Luxusreise im Vergleich zur gefährlichen Überquerung des Atlantiks von Lissabon nach New York. Die Serpa Pinto wurde zur Zuflucht für Hunderte von Flüchtlingen, die Europa über das neutrale Portugal verließen. Die Geschichte zeigt die Dramen des Zweiten Weltkriegs in einem Mikrokosmos: die Fanatisierung für den Nationalsozialismus und die tragischen Schicksale der Menschen, die ihre Heimat unwiderruflich verloren. Die Autorin begibt sich auf die Spuren der Serpa Pinto, spricht mit Zeitzeugen und entdeckt ein unbekanntes Stück Zeitgeschichte.
Ein jüdischer Junge steht vor einer belgischen Familie: 'Ich heiße Rudi, und ich habe Hunger!' Mit der Aufnahme in eine kinderreiche katholische Familie ist die Gefahr für den Jungen zwar noch nicht vorbei, aber die Aussichten auf Rettung sind erheblich gestiegen. Seine Mutter jedoch entkommt ihrem Schicksal nicht. Rosine De Dijn schildert das Leben dieser Warschauer Jüdin, die, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, nach Deutschland zum Arbeiten geht, 1936 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin ein Kind zur Welt bringt und mit diesem nach Brüssel fliehen kann, bevor die Bewohner des Kinderheims, in dem ihr Sohn Rudi Rachmil untergebracht ist, deportiert werden. Der Sohn überlebt bei einer Familie auf dem Land. Die Mutter allerdings gehört zum XXI. Konvoi, der im Juli 1943 nach Auschwitz fährt.
Überleben nach dem Holocaust
Über das Grand Hôtel im belgischen Seebad Knokke, das bewegte Leben des Monsieur Motke und wie das jüdische Antwerpen, das „Jerusalem an der Schelde“, wieder auflebte.
Am 9. Mai 1945 um 0.01 Uhr MEZ war der Spuk vorbei. Europa lag in Schutt und Asche und wurde konfrontiert mit der furchtbarsten Katastrophe des 20. Jahrhunderts: dem Holocaust. Hitlers Vollstrecker hatten in ihrem Rassenwahn ganze Arbeit geleistet. Auch in Belgien. Und dort vor allem in Antwerpen. "23.838 Männer, Frauen und Kinder mit Träumen und Erwartungen wurden zu Brennholz und in Asche verwandelt". Aber das "Jerusalem an der Schelde" erholte sich von dem Albtraum. Viele Überlebende der osteuropäischen Vernichtungslager suchten nach 1945 in der belgischen Hafenstadt ein neues Zuhause.00Rosine De Dijn machte sich auf die Suche nach Personen und Zeugen, die diese Nachkriegszeit mitgestaltet haben oder sich erinnern. Im belgischen Seebad Knokke erfuhr sie von Monsieur Motke, einem jüdischen Bäckermeister, der sich während des Krieges der Résistance anschloss, zahlreichen jüdischen Mitbürgern das Leben rettete und später sein Grand Hôtel an der NordseeƯpromenade zum Treffpunkt überlebender Juden aus Antwerpen und ƯBrüssel, Paris, London und auch den USA machte. Eine Institution.00Die Autorin schaute dabei in den Spiegel. Sie wurde konfrontiert mit der Welt, in der sie aufwuchs, einem Milieu, das über Generationen hinweg gefangen blieb in einer Seifenblase voller Vorurteile und Verweigerung, und begibt sich in ihrem Buch auch auf die Spuren dieser Hintergründe und des Unvermögens. Und: Treibt der Antisemitismus wieder sein Unwesen?
Flucht, Exil und die Laster der Leidenschaft
Warum Peter Paul Rubens in Siegen geboren wurde
Als die Geusen, niederländische Rebellen auf der Flucht vor der Rache des bigotten spanischen Regimes, das "hillige Köln" ansteuerten, wurden sie von den Rheinländern zunächst als Bettler und Habenichtse abgewiesen. Sie alle erlebten bittere Jahre im Exil. Auch Jan Rubens und Maria Pypelinckx, die Eltern des berühmten Barockmalers. Aber nicht nur die Vertreibung aus dem geliebten Antwerpen, sondern auch die Affäre des Rechtsgelehrten mit der Frau Wilhelm von Oraniens, Anna von Sachsen, stürzte die Familie Rubens in höchste Nöte. Seine Gattin bewahrte ihn mit großem diplomatischem Geschick vor dem Gang zum Schafott. So wurde schließlich in der Bannmeile der Burg Siegen ein kleiner Peter Paul geboren. Anna von Sachsen dagegen bezahlte den vollen Preis für den sogenannten Fehltritt. Bekam die Unglückselige von ihrem Liebhaber Jan Rubens eine Tochter? Wie auch immer. Anna wurde von ihrer Familie verstoßen und starb völlig vereinsamt mit nur 33 Jahren. Die ganze Geschichte wurde über Jahrhunderte totgeschwiegen.
Die Begegnung mit einem verheirateten Mann bringt Marta aus dem Gleichgewicht. Sie gibt ihre Ehe auf. Jahrelang lebt sie in psychischer Abhängigkeit von ihrem Geliebten, den sie bedingungslos liebt und dessen Unfähigkeit, sich zwischen seiner Frau und ihr zu entscheiden, sie lange Zeit erträgt. Auch sie scheint unfähig zu sein, sich aus dem für sie unwürdigen Verhältnis zu lösen. Bleibt am Ende Bitterkeit oder Trauer um den Verlust einer Liebe?