Der unveränderte Nachdruck der Originalausgabe von 1856 bietet einen Einblick in historische Inhalte, die durch den Verlag Anatiposi wieder zugänglich gemacht werden. Diese Nachdrucke können aufgrund ihres Alters Mängel wie fehlende Seiten oder eine geringere Druckqualität aufweisen. Das Ziel des Verlags ist es, wertvolle historische Bücher zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um deren Verlust zu verhindern.
Band 8: 1686 mit einem Anhang Briefe aus der Straßburger Zeit
Die Briefe Philipp Jakob Speners bieten wertvolle Einblicke in die Anfänge des Pietismus und das geistige sowie gesellschaftliche Leben des 17. Jahrhunderts. Band 8 umfasst Briefe aus Speners Frankfurter Zeit und neu entdeckte Korrespondenz, die seine Berufung und genealogische Arbeit beleuchtet.
Der als Begründer des Pietismus im Luthertum bekannte Philipp Jacob Spener (1635–1705) verwandte im Laufe seines Lebens immer mehr Zeit darauf, eine ausgebreitete Korrespondenz zu pflegen. Aus fern und nah, von allen Ständen, von Fremden und vertrauten Freunden erreichten ihn mit jedem Posttag Fragen und Berichte, auf die es zu reagieren galt, nicht nur aus Anstand, sondern weil das Briefeschreiben der einzig praktikable Weg war, um mit der Welt in Verbindung zu bleiben und sich selbst in ihr zurechtzufinden. So unterschiedlich wie die Korrespondenzpartner waren auch die Themen, mit denen sich Spener auseinanderzusetzen hatte. So erhält man mit der Lektüre seiner Briefe willkommene Einsichten in die Gedanken- und Lebenswelt eines Mannes des 17. Jahrhunderts, der stets beides sein wollte: gelehrt und fromm, christlich und bürgerlich. Aus der großen Anzahl von Briefen Speners wird hier eine Auswahl geboten, die Einsichten in sein Privatleben, in seinen Umgang mit Menschen, in sein Verständnis der Natur und sein gesellschaftliches und politisches Denken erlaubt. [Not of This World? Positions of a Pietist. Insights about his Letters, selected, partly translated from Latin] In the course of his life, Philipp Jacob Spener (1635–1705), known as the founder of Pietism in Lutheranism, used more and more time to cultivate an extensive correspondence. From near and far, from every status, from strangers and friends, every day brought him questions and reports to react to, not just out of decency, but because letter writing was the only practicable way to communicate with the world, to stay connected and to understand oneself in it. His interlocutors were different, as were the topics Spener had to deal with. By reading his letters, one receives welcome insights into thought and world view of a man of the 17th century, who wanted to be both learned and pious, Christian and bourgeois. From the large number of Spener’s letters a selection is presented in this book, which allows insights into his private life, his behaviour towards people, his understanding of nature and his social and political thinking.
Das Buch gilt als kulturell bedeutend und ist ein wichtiger Bestandteil des zivilisatorischen Wissens. Es wurde aus dem Originalwerk reproduziert und bleibt diesem treu, einschließlich der ursprünglichen Urheberrechtsvermerke und Bibliotheksstempel. Diese Elemente unterstreichen die historische Relevanz und den Wert des Werkes, das in bedeutenden Bibliotheken weltweit aufbewahrt wird.
Die kulturelle Bedeutung dieses Werkes wird von Wissenschaftlern hervorgehoben, da es einen wichtigen Teil des zivilisatorischen Wissens darstellt. Es wurde aus dem Originalartifact reproduziert und bleibt dem ursprünglichen Werk treu, einschließlich der originalen Urheberrechtsvermerke und Bibliotheksstempel. Diese Elemente sind Teil des historischen Kontexts und der Authentizität des Textes, der in bedeutenden Bibliotheken weltweit aufbewahrt wird.
Die Briefe von Philipp Jakob Spener bieten einen tiefen Einblick in die Entstehung und Verbreitung der pietistischen Bewegung im späten 17. Jahrhundert. Der vorliegende Band umfasst 170 Briefe, die zwischen 1690 und 1691 verfasst wurden, und dokumentiert sowohl die Entwicklung dieser religiösen Strömung als auch den Widerstand, dem sie begegnete. Zudem wird Speners beruflicher Wechsel von Dresden nach Berlin thematisiert. Die Edition gilt als bedeutende Quelle für die Sozial-, Alltags-, Kultur- und Kirchengeschichte und hebt die Relevanz der pietistischen Bewegung hervor.
Als Philipp Jacob Spener (1635-1705) im Jahr 1666 sein Amt als Pfarrer und
Senior des Pfarrkollegiums in Frankfurt antrat, brachte er kaum pfarramtliche
Erfahrungen mit, wohl aber eine gediegene religiöse und theologische Bildung.
Die versetzte ihn in den Stand, die geistige Lage des Christentums in
Deutschland freimütig zu diagnostizieren und praktizierbare Vorschläge zu
machen, wie dem geistlichen Niedergang begegnet werden könnte. Darin liegen
die Anfänge des Pietismus, und in ihnen treten zugleich die treibenden Kräfte
hervor, die den Pietismus zu einer großartigen religiösen und kulturellen
Erneuerungsbewegung weit über die deutschen Länder hinaus werden ließen. Es
ist die besondere Leistung Speners, dass er die wissenschaftlichen
Entwicklungen seiner Zeit wahrgenommen, in ihrer Relevanz gewürdigt und daraus
für Theologie und Kirche die notwendigen Schlüsse gezogen hat. Die hier
vorgelegte Auswahl von zum Teil erstmals aus dem Lateinischen übersetzten
Briefen präsentiert direkte Zeugnisse dieser spannenden Phase der
Herausbildung des Pietismus.§§[The Beginnings of the Pietism in his
Letters]§In 1666, when Philipp Jacob Spener (1635-1705) assumed office as
pastor and senior of the Frankfurt ministerial, he had no parish experience.
What he did bring was a thorough religious and theological education. This put
him in a position to offer a candid diagnosis of the spiritual condition of
Christianity in Germany and to offer practical suggestions for confronting its
decline. This marked the beginning of Pietism, and the emergence of forces
which would make Pietism into an extraordinary movement of religious and
cultural renewal far beyond German borders. It was Spener's singular
achievement that he not only was aware of the scholarly developments of his
time, but that he assessed their relevance for academic theology and for the
life of the church. This selection of Spener's Latin letters, some of them
translated for the first time, provides first hand accounts of this crucial
period in the formation of Pietism. [The Beginnings of the Pietism in his
Letters]§In 1666, when Philipp Jacob Spener (1635-1705) assumed office as
pastor and senior of the Frankfurt ministerial, he had no parish experience.
What he did bring was a thorough religious and theological education. This put
him in a position to offer a candid diagnosis of the spiritual condition of
Christianity in Germany and to offer practical suggestions for confronting its
decline. This marked the beginning of Pietism, and the emergence of forces
which would make Pietism into an extraordinary movement of religious and
cultural renewal far beyond German borders. It was Spener's singular
achievement that he not only was aware of the scholarly developments of his
time, but that he assessed their relevance for academic theology and for the
life of the church. This selection of Spener's Latin letters, some of them
translated for the first time, provides first hand accounts of this crucial
period in the formation of Pietism.
Die Briefe von Philipp Jakob Spener, dem Begründer des Pietismus, bieten wertvolle Einblicke in die Entwicklung und Verbreitung dieser Bewegung sowie in das geistige und gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit. Die Edition, die 1992 begann, macht diese Quellen erstmals zugänglich und enthält 149 chronologisch geordnete Briefe, ergänzt durch Regesten, einen textkritischen und kommentierenden Apparat sowie ausführliche Register. Die sorgfältige historisch-kritische Arbeit eröffnet neue Perspektiven für die Pietismusforschung und beleuchtet wichtige historische Zusammenhänge.
Der vorliegende Briefwechsel zwischen Philipp Jakob Spener (1635-1705), dem Begründer des lutherischen Pietismus, und August Hermann Francke (1663-1727), der den Pietismus zu einer religiös-sozialen Reformbewegung mit gesamtgesellschaftlichem Anspruch ausprägte, ist nicht nur eine zentrale Quelle für die Etablierung des hallischen Pietismus mit den Franckeschen Anstalten und für die Gründung der Universität Halle. Die in der Kommentierung zusammengetragenen Informationen machen deutlich, dass schon die frühen Hallenser Aktivitäten Franckes nicht denkbar waren ohne das oft spannungsreiche Zusammenspiel von pietistischen Reformvorhaben und brandenburg-preußischer Politik. Auf der Basis der Edition lässt sich zudem theologiegeschichtlich konkretisieren, wie sich die Spenersche „Hoffnung besserer Zeiten“ bei Francke mit innerweltlichem Realismus verband und zu „Projekten“ formte, die die Realität auf eine Utopie hin zu überwinden suchten. Konkret fassbar werden diese „Projekte“ in der Entstehung eines internationalen pietistischen Kommunikationsnetzes, in dem missionarische Aktivität, Diplomatie und Kommerz eine selbstverständliche Synthese eingingen. Der Briefwechsel macht somit anthropologische und soziologische Konstellationen deutlich, die für die Frage nach den Proprien dessen, was theologie- und geistesgeschichtlich als 'Pietismus' bezeichnet werden kann, generell aufschlussreich sind.