Durch seine viel bewunderten Bauwerke, allen voran das Taj Mahal, und eine einzigartige Miniaturmalerei ist das Mogulreich für viele zum Inbegriff Indiens geworden. Stephan Conermann beschreibt die Geschichte dieses letzten indischen Großreichs von seiner Entstehung im 16. bis zum Niedergang im 18. Jahrhundert. Er geht den erstaunlich toleranten religiösen Vorstellungen der islamischen Herrscher nach, stellt ihre kulturelle Hinterlassenschaft dar, erläutert die wirtschaftlichen und rechtlichen Strukturen des Reichs und nicht zuletzt den Alltag in Städten und Dörfern.
Der Islam ist heute mit ca. 1,8 Milliarden Gläubigen eine lebendige, schnell wachsende Glaubensgemeinschaft. Der erste Band der dreiteiligen Darstellung des Islam in der Reihe „Die Religionen der Menschheit“ beschreibt die Entstehung des Islam, die Wirkung des Propheten Muhammad, den Koran sowie seine komplexe Verflechtung mit der Bibel und die Ausdehnung des Islam zu einer weltweit verbreiteten Religion. In weiteren Kapiteln werden die Herausbildung und Eigenheiten verschiedener Konfessionen kenntnisreich und verständlich dargestellt. Abschließend werden die wichtigsten islamischen Dynastien vorgestellt und ihre Bedeutung für den Islam ebenso wie für ihre nicht-muslimische Umgebung erklärt.
Unsere Welt bewegt sich nicht geradlinig auf eine friedliche und gerechte Universalordnung zu. Der westliche Rationalisierungsprozess, Teil des Globalisierungsparadigmas, führt nicht zu einer Humanisierung des Menschen. Obwohl es einen Demokratisierungstrend gibt, insbesondere in Ost- und Südosteuropa, zeigt sich, dass das Modell nicht überall umsetzbar ist, wie die Beispiele Irak und Afghanistan verdeutlichen. Das globale Demokratisierungspotential scheint erschöpft, ohne jedoch als Ideal aufgegeben zu werden. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Band verschiedene Konfliktfelder in Asien untersucht. Dazu gehören bilaterale staatliche Auseinandersetzungen wie Taiwan/China und Kaschmir zwischen Indien und Pakistan sowie die Probleme autochthoner Gruppen in besetzten Gebieten, etwa die tibetischen Viehzüchter in China. Religiöse Konfrontationen, wie Hindus vs. Muslime in Indien und Muslime vs. Buddhisten in Ladakh, werden ebenso thematisiert wie der Konflikt zwischen Islam und säkularem Staat in Zentralasien und der Kampf um die identitätsstiftende Deutung der Vergangenheit, etwa in japanischen Schulbüchern. Besonders interessant sind auch die neuen Konflikte, die aus der Globalisierung selbst entstehen, wie in Kambodscha und Thailand.
Nach dem 11. September 2001 hat sich in vielen Ländern der Welt die Vorstellung von einer multikulturellen Gesellschaft gewandelt. Statt einer anzustrebenden Form des Zusammenlebens innerhalb eines Nationalstaates und der Betonung des innovativen Potenzials, das die kulturelle Vielfalt für ein Einwanderungsland bedeutet, geht die Angst vor „Parallelgesellschaften“, terroristischen Anschlägen, Ghettoisierungserscheinungen, einer zunehmenden Radikalisierung von Migranten, kurz: vor den „Anderen“, um. Debatten um „Leitkulturen“ und den „Kampf der Kulturen“ bestimmen die öffentlichen Diskurse. Obwohl Multikulturalismus mit Ausnahme Großbritanniens und der Niederlande in den meisten Ländern Europas gar kein offizielles Politikkonzept darstellt, wird er für gescheitert erklärt. In dem hier vorgelegten Sammelband kann die Frage, wie die Zukunft aussehen soll und welche Maßnahmen die richtigen sind, wenn es um die Herausbildung eines konstruktiven und friedlichen Zusammenlebens geht, natürlich nicht beantwortet werden. Vielmehr soll ein Eindruck vermittelt werden, wie man in verschiedenen europäischen, amerikanischen und asiatischen Gemeinschaften mit dem Problem der Vielfalt der Kulturen in der Vergangenheit umgegangen ist. Als Beispiele dienen uns so unterschiedliche Länder wie Deutschland, die Niederlande, Kanada, die USA, Indonesien, die Türkei und Indien.
The general field of study of this volume is the History and Culture of the Mamluk Sultanate (1250-1517). It contains the proceedings of the First German-Japanese Workshop held in Tokyo, Japan. The authors write about a variety of topics from rural irrigation systems to high diplomacy vis a vis the Safavid empire and the Ottoman threat. The volume includes case studies of important personalities and families living in the centres of Mamluk power such as Cairo and Damascus as well as analyses of contemporary writers and their stance toward the ruling military class. Next to innovation in the field, this volume is an example of an increasing globalization of scholarship that is fertilizing future research.
The study of enslavement has gained urgency in recent years, with social scientists, legal scholars, human rights activists, and historians collaborating to create a unified perspective on both historical and contemporary forms of slavery. This shift has heightened awareness of enslavement as a global issue, encouraging a comparative, trans-regional approach that transcends time and space. The volume is divided into three parts, each contributing to a global understanding of enslavement. Part One focuses on the theoretical, ideological, and methodological aspects of the "global," "local," and "glocal." Part Two, titled "Regional and Trans-regional Perspectives of the Global," explores historical case studies that highlight the connection between mobility and the globalization of enslavement. Finally, Part Three presents personal viewpoints on the global, local, and glocal contexts. Contributors not only share their case studies but also aim to illustrate the insights and added value gained by situating their work within a broader framework. Through this comprehensive examination, the volume enhances our understanding of enslavement as an interconnected global phenomenon.
African slaves were brought into Brazil as early as 1530, with abolition in 1888. During those three centuries, Brazil received 4,000,000 Africans, over four times as many as any other American destination. Comparatively speaking, Brazil received 40% of the total number of Africans brought to the Americas, while the US received approximately 10%. Due to this huge influx of Africans, today Brazil’s African-descended population is larger than the population of most African countries. Therefore, it is no surprise that Slavery Studies are one of the most consolidated fields in Brazilian historiography. In the last decades, a number of discussions have flourished on issues such as slave agency, slavery and law, slavery and capitalism, slave families, demography of slavery, transatlantic slave trade, abolition etc. In addition to these more consolidated fields, current research has focused on illegal enslavement, global perspectives on slavery and the slave trade, slavery and gender, the engagement of different social groups in the abolitionist movement or Atlantic connections. Taking into consideration these new trends of Brazilian slavery studies, this volume of collected articles gives leading scholars the chance to present their research to a broader academic community. Thus, the interested reader get to know in more detail these current trends in Brazilian historiography on slavery.
Wer sich mit der gut 250 Jahre andauernden Mamlukenepoche (648-922/1250-1517) zu beschäftigen beginnt, kann recht schnell zumindest ein Charakteristikum dieser Zeit benennen: die ganz ungewöhnliche Polarisierung der Gesellschaft. Eine vornehmlich arabische Bevölkerung wurde beherrscht von einer durchweg turkstämmigen Elite freigelassener Militärsklaven, die sich durch ein sich selbst auferlegtes Gebot ständig zu regenerieren versuchte. Trotz vorprogrammierter systemimmanenter Spannungen scheint das Modell der mamlukischen one-generation-military-aristocracy nicht zuletzt wegen seiner Simplizität durchaus stabilitätsfördernd gewirkt zu haben. Die in diesem Sammelband vereinigten Beiträge ausgewiesener deutscher Mamlukologen bieten ein hochinteressantes und facettenreiches Bild der politischen und kulturellen Aktivitäten während der Vorherrschaft der Mamluken in Ägypten und Syrien.