Manifest der Autonomie der kritischen Philosophie
Die geisitge Situation der Zeit und die Aufgaben des emanzipatorischen Denkens
Theorie hat im öffentlichen Bewusstsein kaum Bedeutung, da sie die unbeherrschbaren Mechanismen der Kapitalökonomie stört. Das Versagen der Arbeiterklasse als Subjekt ihrer Emanzipation ist auch auf die Fehler ihrer Theoretiker zurückzuführen. Der platte Materialismus, dogmatische Determinismus und historische Relativismus haben das Bewusstsein der Revolutionäre negativ beeinflusst. Nur durch beharrliche Kritik und Theoriearbeit können diese Fehler korrigiert werden. Es ist notwendig, auf die geistigen Grundlagen zurückzugreifen, die verallgemeinerten Erfahrungen der Weltgeschichte, die ein Bewusstsein der Freiheit fördern. Dazu gehören der freie Wille, die Einheit des Selbstbewusstseins und das Moralgesetz. Alle linken Theorien müssen auf gesichertes Wissen geprüft werden, ebenso die ideologischen Verfallsformen des bürgerlichen Denkens. Ein Rückzug auf die Theorie ist notwendig, nicht als Flucht, sondern als Ort geistiger Unabhängigkeit. Nur so kann der rationale Geist, der durch Reformen zur Produktion von „Humankapital“ gefährdet ist, gerettet werden. Eine kritische Gelehrtenrepublik könnte die organisatorische Form für die Autonomie des Geistes darstellen. Gesellschaftstheorie, die auf kritischer Philosophie basiert, könnte der entscheidende Punkt sein, um das kapitalistische System zu überwinden. Andernfalls drohen Umweltkrisen, Imperialismen und atomare Kriege, die unsere Spezies vernichten könnten.
