Fledermaus Kabarett, 1907 bis 1913
Ein Gesamtkunstwerk der Wiener Werkstätte: Literatur, Musik, Tanz






Ein Gesamtkunstwerk der Wiener Werkstätte: Literatur, Musik, Tanz
Versuch einer kritischen Würdigung
Kosmos Wiener Tanzmoderne
Wien zählte bereits im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu den internationalen Zentren für modernen Tanz. Das Buch, das die groß angelegte Ausstellung des Theatermuseums in Wien begleitet, verweist auf die Vielfalt der brodelnden Tanzszene bis in die 1930er Jahre, stellt aber immer wieder Zusammenhänge mit der Gegenwart her. Im Fokus stehen dabei die für die europäische Moderne wegweisenden Tänzerinnen und Choreografinnen Isadora Duncan, Grete Wiesenthal, Gertrud Bodenwieser und Rosalia Chladek. Die NS-Diktatur zerstörte die auf Individualität und Demokratie ausgerichtete Tanzmoderne. Die Publikation enthält zahlreiche Beiträge von TanzhistorikerInnen, KünstlerInnen sowie ExpertInnen aus benachbarten Sparten und gibt einen umfassenden Überblick über die von Frauen dominierte Tanzmoderne bis 1938, ihre Auswirkungen und Wiederentdeckungen. AUSSTELLUNG Theatermuseum, Wien 21.3.2019 – 10.2.2020
Seit der Antike ist das Kostüm zusammen mit der Maske ein wichtiges Element der darstellenden Künste. Durch Anlegen des Kostüms „schlüpft“ der Darsteller in seine Rolle. Das Kostüm lüftet sein Geheimnis: Es verrät etwas über Charakter, Geschlecht, Alter und Milieu einer Bühnenrolle. So erzählen Kostüme Geschichten. Zusammen mit Darstellern, Regie, Licht und Bühnenbild bestimmt das Kostüm die optische Präsenz einer Inszenierung. Aus diesem Grund zählen Bühnenkostüme zu den begehrtesten Sammelobjekten in jedem Theatermuseum. Die Kostümsammlung des Österreichischen Theatermuseums umfasst etwa 2000 Theaterkleider, Schuhe, Hüte, Requisiten, Waffen und Accessoires aus Inszenierungen des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit. Der prachtvolle Bildband stellt diesen einmaligen Bestand erstmals einem breiten Publikum vor und offenbart Reichtum und Einzigartigkeit der Sammlung. Er dokumentiert eindrucksvoll einen faszinierenden Überblick über nahezu 200 Jahre österreichische Theater- und Operngeschichte.
Hanna Berger zählt aus heutiger Sicht neben Rosalia Chladek und Grete Wiesenthal zu den drei großen österreichischen Tänzerinnen und Choreografinnen der Moderne. Erstmals widmet sich eine umfangreiche Publikation ihrem von kommunistischen Überzeugungen geprägten Leben und Schaffen. Nach ihrem Studium (u. a. bei Vera Skoronel) tanzte Hanna Berger für Mary Wigman und Trudi Schoop, 1937 begann sie ihre solistische Karriere in Berlin. Ihr politisches Engagement im Widerstand („Rote Kapelle“) führte 1942 zur Inhaftierung durch die Nazis. Bei der Überstellung ins KZ Ravensbrück 1943 gelang ihr die Flucht. Die Nachkriegsjahre in Wien markierten einen Höhepunkt ihrer Arbeit: Neben Solo-Auftritten von Paris - wo sie auch bei Marcel Marceau studierte - bis Polen und choreographischen Arbeiten unterrichtete sie an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst und arbeitete filmisch und schriftstellerisch. Sie gründete ein Kindertheater und engagierte sich für den „Wiederaufbau“ (für Kulturstadtrat Viktor Matejka). In den 1950er Jahren verlagerte sich Bergers Wirkungsfeld nach Ostberlin, wo sie mit Walter Felsenstein Erfolge feierte. Hanna Berger, die mit dem Bildhauer Fritz Cremer liiert war, starb 51jährig an einem Gehirntumor und wurde in Wien begraben.
Das Figurentheater LILARUM existiert seit fast dreißig Jahren unter der Leitung von Traude Kossatz mit festem Haus in Wien. Der hier vorliegende Ausstellungskatalog widmet sich dem künstlerischen Konzept des Theaters, skizziert das Geschehen der letzten Jahrzehnte und lässt eine stattliche Reihen von Menschen zu Wort kommen, die das Theater begleitet haben und ihm nahe stehen.