Elfriede Mejchar Bücher




Fotografie
- 215 Seiten
- 8 Lesestunden
Elfriede Mejchar zählt zu den bedeutendsten Fotografinnen in Niederösterreich und Österreich. Von 1947 bis zu ihrer Pensionierung 1984 arbeitete sie für das Bundesdenkmalamt in Wien und war ab den 1960er-Jahren auch freiberuflich künstlerisch aktiv. Anlässlich ihres 90. Geburtstags bietet diese Monografie erstmals Einblick in ihr beeindruckendes Werk zur „Österreichischen Kunsttopographie“, das einen wichtigen Teil der Fotogeschichte darstellt. Porträts waren schon früh ein zentrales Thema für Mejchar. Nach ihrer Fotografielehre in einem Porträtstudio bei Bremen (1940-1945) distanzierte sie sich zunächst von diesem Genre, kehrte jedoch in den 1950er-Jahren in Wien dazu zurück. Sie beschreibt ihren eigenen Begriff von Porträt, der vor allem ihre Affinität zum klassischen Verständnis des Genres umfasst. Ihr Lebensweg zeigt, dass sie sich erst nach ihrer Zeit beim Bundesdenkmalamt (1952-1984) als Fotokünstlerin sieht. Ihr Zugang zum Porträt ist facettenreich, ohne sich auf ein Konzept oder einen kohärenten Stil zu beschränken. Sie blieb der Dokumentationsfotografie und klassischen Gestaltungsmodi verbunden, artikulierte jedoch früh einen künstlerischen Willen. Seit den 1990er-Jahren verfolgt sie parallel dazu einen freien künstlerischen Weg, in dem sie Collagen erstellt, die gesellschaftliche Klischees kritisch reflektieren.
Der vorliegende Band konzentriert sich auf die Stadtfotografin Elfriede Mejchar, mit wichtigen Zyklen von den 1960er-Jahren bis heute. Mejchar war Fotografin des Bundesdenkmalamtes, als sie begann, die Simmeringer Haide, das Erdberger Mais oder den Wienerberg zu erkunden – Gegenden, geprägt von Brachen, Gärtnereien, Schlachthäusern, historischen Industriebauten und einfachen Arbeiterwohnhäusern. Hunderte von Aufnahmen entstanden in dieser Randzone zwischen Stadt und Land, deren unmittelbar bevorstehender Wandel in Autostraßen, Industriezonen, Bürokomplexe und Forschungslabors sich damals bereits abzeichnete und heute längst vollzogen ist. Mejchars Interesse an dem, „was die Menschen so tun“, ihr Blick für die „kleinen“ und „großen“ Spuren, die von ihnen im (Stadt)raum zurückbleiben, hat bis heute angehalten und ein umfassendes fotografisches Werk zur „Stadtrandlandschaft“ Wiens entstehen lassen: dokumentarische Bestandsaufnahmen, ästhetische Inszenierung des Vergänglichen oder, wie Elfriede Mejchar sagt, „ein Bildermärchen, das nicht sagt, , es war einmal´, sondern `so ist es´.“
Künstler bei der Arbeit
- 85 Seiten
- 3 Lesestunden
In den Jahren 1954-1962 photographierte Elfriede Mejchar 36 Künstler in ihren Ateliers, darunter viele, die seit den 1950er jahren eine wichtige Rolle spielten: Fritz Wotruba, Herbert Boeckl, Arnulf Rainer und die Mitglieder des Art Club. Im Stil der Live-Photographie, die sich durch das Vermeiden jedes inszenatorischen effekts auszeichnete, entstand eine nüchterne und gerade deshalb eindrückliche Reportage der Künstler und ihrer Arbeitsabläufe.