Für den libyschen Autor Kamal Ben Hameda war das Tripolis seiner Kindheit eine Stadt der Frauen. Fasziniert lauschte der kleine Junge den Geschichten seiner Mutter und ihrer Freundinnen. Ihre Schicksale waren wie aus Tausend und einer Nacht: Voll Tragik und Gewalt, voll Sehnsucht und Geheimnis. Tripolis: Stadt der Berberinnen, der Italie-nerinnen, Jüdinnen, Araberinnen. Stadt, die nach Zimt und rotem Tee duftet, wo kühle Patios vor der gleißenden Sonne schützen. Aus der Sicht des Ich-Erzählers war Tripolis eine Stadt der Frauen: Die Männer lebten in einer fernen Parallelwelt. Da ist Zohra, die von ihrem Mann so kurz gehalten wird, dass sie dem kleinen Jungen nicht mal ein Bonbon schenken kann, oder Hiba, die ihr Gesicht abwendet, damit niemand sieht, dass ihr Mann ihr die Zähne ausgeschlagen hat. Aber da sind auch die schöne, lebensfrohe Fella, die eine Tochter mit einem schwarzen Offizier hatte, und Nafissa, die der großen Liebe ihres Lebens nachträumt. Voller Poesie und Sinnlichkeit, und dabei mit unbestechlichem Blick schildert Kamal Ben Hameda eine Welt, die jahrhundertelang am Patriarchat festgehalten hat, an einer Kultur der Unterdrückung. Nun scheint sie erstmals aufzubrechen.
Kamal Ben Hameda Bücher
Kamal Ben Hameda ist ein Autor, der kulturelle Begegnungen und persönliche Geschichte durch seine poetischen und prosaischen Werke erforscht. Seine Schriften befassen sich oft mit Themen wie Identität und Exil und untersuchen die komplexen Verbindungen zwischen Heimat und einer neuen Umgebung. Ben Hamedas Stil zeichnet sich durch seine lyrische Qualität und seinen tiefen Einblick in die menschliche Psyche aus und bietet den Lesern ein fesselndes und bewegendes Erlebnis. Seine Erzählungen finden Anklang bei denen, die ein tieferes Verständnis der Welt und ihres Platzes darin suchen.
