'Das japanische Haus und sein Leben' ist eines von Bruno Tauts Hauptwerken, das der Architekt in den Jahren der Emigration auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in Japan verfaßt hat und erscheint erst jetzt in deutscher Sprache nach dem originalen Manuskript. Hierzulande assoziiert man mit Bruno Taut seine weltberühmten Siedlungen der 20er Jahre und seinen wesentlichen Einfluß auf die Vorstellung von moderner Baukunst, die sich mit seiner Architektur verbindet. Zwar ist sein Wirken als Architekturschriftsteller nicht unbekannt geblieben, aber eines seiner Hauptwerke erscheint erst jetzt in deutscher Sprache nach dem originalen Manuskript. In englischer Sprache sind, zuerst 1937, bereits zwei Auflagen erschienen, in Japan gilt das Buch bis heute als Standardwerk zum Verständnis der Architekturgeschichte des Landes. Das, was die Architektur Bruno Tauts im besonderen auszeichnet, kehrt in der Betrachtung der historischen Architektur Japans wieder, Qualitäten wie Einfachheit, Bescheidenheit und Respekt vor wahrer Tradition zeichnen beide aus. Dem Leser des Buches bietet sich die Möglichkeit für ein tieferes Verständnis der japanischen Architektur, die aus ihren historischen und gesellschaftlichen Bedingungen heraus entworfen wird. Das Layout der deutschen Ausgabe folgt genau den Vorgaben Bruno Tauts, der das Buch bis in die letzten Details selbst entworfen hat.
Bruno Taut Bücher







Der Weltbaumeister
- 92 Seiten
- 4 Lesestunden
Bruno Taut in Japan
Das Tagebuch. erster Band 1933
Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten sollte Japan der erste Halt einer Weltreise sein. Statt in die USA weiterzureisen, blieben Bruno Taut und seine Lebensgefährtin Erica jedoch unfreiwillig dreieinhalb Jahre in Japan. Im Tagebuch der ersten sechs Monate spiegelt sich wider, wie das euphorische Lebensgefühl des Touristen den Sorgen und Lebensumständen des Exilanten weicht. Taut nimmt Alltagsszenen, Feste, Lichtstimmungen und Landschaften sowie die großen Sehenswürdigkeiten des Landes wie Kaiserpaläste und den Fuji auf. Sein Tagebuch enthält minutiöse Beobachtungen und Begegnungen sowie Urteile über Kunst, Religion und Architektur. Der genießende Gast wird bald zum kritischen Mitgestalter in Architektur und Kunstgewerbe, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. In diesem nahezu täglich verfassten Erlebnisprotokoll, das erstmals auf Deutsch veröffentlicht wird, sind frische Eindrücke und Gedanken festgehalten. Der telegrammstilartige Duktus zeugt von Überwältigung und Ordnungsbemühungen. Das Geschriebene diente auch als Bericht für Verwandte in Deutschland. Es ist ein ausgezeichnetes Dokument der Situation Japans in den frühen 1930er Jahren. Der erste Band umfasst das Jahr 1933 und ist reich illustriert mit Tauts Skizzen und Fotos. Weitere Bände werden die Jahre 1934 sowie 1935 und 1936 abdecken.
Die neue Wohnung
- 168 Seiten
- 6 Lesestunden
Bruno Taut wendet sich in seinem populärsten Buch von seinen visionären Vorstellungen dem konkreten Alltagsleben zu. Er stellt die (Haus) Frau und ihre Entlastung in den Mittelpunkt seiner Reformideen. Nach den 'visionären' Büchern von 1919 und 1920 wollte Bruno Taut mit dem im November 1923 geschriebenen und 1924 erschienenen Bändchen 'Die neue Wohnung' die seit 1913 begonnenen Reformen des Wohnungsbaus nun aus einem in Wesentlichem sich findenden Alltagsleben neu begründen. Für das neue Wohnen verlangte er eine radikale Entschlackungskur von Kitsch und Plüsch, die jedes häusliche Leben unter unnötiger Reinigungs- und Ordnungsarbeit zu ersticken schienen. Ein wichtiges Thema des Buches ist die Entlastung der Hausfrau durch wohlüberlegte Haushaltsführung, insbesondere in der Küche, die eine Rationalisierung und damit auch Professionalisierung des Haushaltes zur Folge hatte. Die im Buch ganz populär begründete, erfrischende Leere der ausgeräumten Wohnungen und ihre bessere Anordnung sollte eine Bereitschaft für höhere menschliche und geistige Bedürfnisse ermöglichen. Taut war der Erste, der der Frau schöpferische Leistungen auf sonst den Männern vorbehaltenen Gebieten zusprechen wollte. 'Die neue Wohnung' wurde das populärste und erfolgreichste Buch unter Tauts Schriften und erreichte bis 1928 in 5 Auflagen 26 000 Exemplare.
Bruno Taut präsentiert in seiner utopischen Vision nach dem Ersten Weltkrieg eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft. Er kombiniert politische und sozialistische Texte mit eigenen Zeichnungen, um eine ideale Wohnumgebung für alle zu entwerfen. Konzepte zu Stadtplanung, Energie und Selbstversorgung werden diskutiert, inspiriert von bedeutenden Denkern.
Bruno Taut - Architekturlehre, Architekturüberlegungen
- 182 Seiten
- 7 Lesestunden
Eines der grundlegenden Werke der Architekturtheorie: Die Architekturlehre ist das abschließende große Werk von Bruno Taut, in dem er sein Schaffen als Architekt und Theoretiker zusammenfasste. Sowohl seine zukunftsfähigen Thesen als auch seine Methodik sind aktuell bis heute. Der „schöne Gebrauch“ und die Idee einer Architektur der „guten Beziehungen“ – aller Teile zum Ganzen und aller Anforderungen zur Gesellschaft – führt Taut zu der Überzeugung, dass „Architektur die Kunst der Proportion“ ist. Taut begründete damit eine Architektur der Relativität, die jede Formvorgabe und jede einseitige wissenschaftliche Herleitung als Formalismus ansieht. Taut entwarf die Thesen seines theoretischen Grundlagenwerks zunächst 1936 im japanischen Exil als Architekturüberlegungen und
Nippon mit europäischen Augen gesehen
- 215 Seiten
- 8 Lesestunden
Bruno Taut war 1933 kaum vier Wochen in Japan, als er vom Meiji Shobo Verlag den Auftrag erhielt, ein Buch über seine Eindrücke zu schreiben. 'Nippon mit europäischen Augen gesehen' wurde sofort ein Bestseller. Der prominente Architekt, dem sein Ruf vorauseilte, hatte seit seiner Ankunft in Japan zahlreiche Vorträge gehalten, Kunst- und Kulturdenkmäler besichtigt und alle wichtigen Architekten der 'Moderne' getroffen. Mit ihnen diskutierte er Probleme der japanischen Modernisierung und Industrialisierung. Seine Außenansicht als Fachmann war und ist gefragt: Noch die 1991 aufgelegte japanische Taschenbuchausgabe von 'Nippon mit europäischen Augen gesehen' erlebte bis heute 17 Auflagen. Das bei uns nahezu unbekannte Originalmanuskript überdauerte die Zeit im japanischen Verlagsarchiv und erscheint nun erstmalig auf deutsch. Die kritische Ausgabe übernimmt die Bildauswahl der japanischen Ausgabe, die ebenfalls von Taut selbst entwickelt wurde. Im Buch beschreibt er als Europäer das damals im Einzelnen noch unbekannte Japan. Der sich modernisierenden japanischen Gesellschaft rät er, das traditionelle Können und Wissen zu bewahren, zu überdenken und neu zu bewerten; einer unkritischen Übernahme von 'westlichen' Mustern erteilt er dagegen eine klare Absage.
Bruno Taut - ex Oriente lux
- 263 Seiten
- 10 Lesestunden
'Der Orient ist die wahre Mutter Europas, und unsere schlummernde Sehnsucht geht immer dorthin'. Dieser begeisterte Ausruf ist das geheime Motto von Tauts Leben und Werk, das der Leser hier erstmals zusammenhängend nachvollziehen kann. Auf Reisen nach Istanbul und Litauen während des Ersten Weltkrieges wird 'Orient' als Gegenkonzeption zur europäischen Kultur für Taut Wirklichkeit. Spätere Stationen sind Moskau, Japan und die Türkei. Seine Reiseeindrücke beschrieb Taut als unmittelbare Erlebnisse. Vorgeprägt waren diese jedoch stets von der Überzeugung, der 'Orient' habe Architekturen hervorgebracht, die eine höhere, geistige Idee verkörperten. Taut forderte als Krönung und geistige Mitte einer Stadt ein solches architektonisches Kunstwerk, das frei von Zwecken seine Schönheit entfalten und in den Menschen ein 'kosmisches Empfinden' auslösen sollte. In zahlreichen verstreut publizierten Aufsätzen breitete er diese Ideenwelt aus, die sein 'weiter Horizont' blieben. Der vorliegende Band sammelt Tauts Schriften zum architektonischen Kunstwerk unter dem Zeichen des Orient, seine Reiseberichte sowie das bislang unveröffentlichte Reisetagebuch in die japanische Emigration.