Dante Andrea Franzetti erzählt in seiner Kriminalnovelle die berührende Geschichte von einem behinderten Kind, einer alleinerziehenden Mutter und einem zynischen Fernsehmann, der unversehens in die mörderischen Ereignisse stolpert. Darf man Schwerverbrecher verurteilen? Nein, ist die Hirnforscherin Regine Odenaal überzeugt. Wenn diese Täter töten, werden sie von abnormen Neuronenströmen geleitet, für die sie nichts können. Im Gespräch mit dem Drehbuchautor Mauro de Feo, der sie filmisch porträtieren soll, erläutert sie, warum pädophile Mörder oder notorische Vergewaltiger strafrechtlich nicht belangt werden dürften. Strafe könne es nur für Menschen geben, die eine Wahl hätten, nicht aber für Täter, die von ihrem kranken Gehirn gesteuert würden. Sie seien nicht richtig im Kopf. Auf die Probe gestellt wird Regine Odenaal, als sie selbst unmittelbar von einem grausamen Mord betroffen ist. De Feo und sie sind mittlerweile ein Paar, doch er muss feststellen, dass er gegen das unaufhaltsame Abdriften seiner Partnerin in Wahnsinn und Rachsucht machtlos ist. Die überlegene Wissenschaftlerin stürzt plötzlich in den bodenlosen Strudel der Realität. Der Roman ist eine Auseinandersetzung mit den neuesten neurologischen Theorien, die dem Menschen jede Verantwortung für sein Tun absprechen. Das Dasein, die Realität widerlegt aber solche Konstrukte: Ohne Schuld- und Verantwortungsgefühle ist ein menschliches Zusammenleben nicht möglich.
Dante Andrea Franzetti Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2012
Die Schweiz ist traditionell nicht für die extremistische und demagogische Ausrichtung ihrer Journalisten bekannt. Gottlob gibt es Roger Rightwing. Er leitet eine kleine blaue Zeitschrift und zeigt dort Flagge, wenn es auch nur die Flagge seines Herrn ist. Schreibend geht er unerschrocken gegen die gefährlichen Feinde unserer Gesellschaft vor: Arme und Benachteiligte, Ausländer und Invaliden, Arbeitslose und Drogenabhängige, Asylbewerber und Bettler. Es wurde Zeit, dass jemand diesem umgedrehten Robin Hood, der niemals die Starken, immer aber die Schwachen angreift, ein kleines Denkmal setzt. Dante Andrea Franzetti hat es mit großem Humor und Witz in einer brillanten Satire getan, die Leserinnen und Lesern nicht nur ein Lächeln, sondern häufig ein schallendes Gelächter entlockt.
- 2012
Zurück nach Rom
- 199 Seiten
- 7 Lesestunden
Rom, die Ewige Stadt, einst Zentrum eines Weltreiches, zeigt sich heute als Ort des Stillstands und der Turbulenz. Das nostalgische Lebensgefühl von Fellinis 'Dolce vita' und Pasolinis tragischen Filmen scheint verschwunden. Dante Andrea Franzetti, der einst in Rom lebte und dessen Söhne dort zur Schule gehen, erkundet die Widersprüche und Veränderungen der modernen Stadt. Rom hat sich beschleunigt, das römische Lächeln ist verbissen, Gelassenheit wurde durch Pünktlichkeit ersetzt. Faschisten, Papisten und Renegaten prägen das Stadtbild, während sonntags der Fußball aus unzähligen Fernsehern dröhnt. Die Stadt breitet sich wie ein Kraken in die Landschaft aus, und ehemals periphere Viertel, die einst als Halbwelt galten, werden nun als jung und hip wahrgenommen – Gentrifizierung ist auch hier spürbar. Mit Straßenbahn und Bus entdeckt der Autor bemerkenswerte Orte wie den Cimitero acattolico, wo August von Goethe ruht, oder die Katakomben an der Via Appia. Franzetti malt ein Bild von Rom, das sowohl farblos als auch bunt, abstoßend und anziehend ist – eine melancholische, verträumte Stadtliteratur, oft temporeich und komisch, etwa wenn er mit dem verstorbenen Lyriker Vincenzo Cardarelli im Caffè Strega über Anita Ekberg plaudert.
- 2008
Mit den Frauen
- 203 Seiten
- 8 Lesestunden
Ein Männerleben, erzählt anhand der Frauen, die es geprägt haben: Zu Beginn die Mutter - sie ist Nerbal Zufluchtsort in einer Welt, die ihn, den Fremdling, an den Rand drängt. Später die Geliebten - sie begleiten, bewundern Nerbal, den erfolgreichen jungen Schriftsteller, das Enfant terrible, sie lassen sich von ihm benutzen. Und schließlich Christina, die Ehefrau - der Nerbal in seinem langsamen Abstieg in den Sumpf der Trinkerei von Tag zu Tag fremder wird. Der begnadete Stilist Dante Andrea Franzetti erzählt dieses Leben im Dialog zweier Perspektiven: Aus der Perspektive des gereiften Nerbal, der auf seine Vergangenheit zurückblickt - aufrichtig, aber ohne Bitterkeit, enttäuscht vom Verlauf der Dinge, aber doch im Bewusstsein, sein Leben gelebt zu haben. Und aus der Perspektive des jungen Gregorj, des zynischen Provokateurs, des selbstverliebten Egoisten, der sein Leben noch vor sich hat. Ein Roman, dessen schonungslose Eindringlichkeit den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.
- 2006
Eine nachgerufene Liebeserklärung, eine poetische Erinnerung und eine Abrechnung mit den Verstrickungen und der selbstzerstörerischen Leidenschaft eines unauflösbaren Verhältnisses - all dies ist Passion, aber auch das illusionslose Abwägen, wie viel vereinbar und wie viel unüberbrückbar ist zwischen weiblicher und männlicher Welt. Nach einer Ehe zwischen bedingungsloser Hingabe und Abhängigkeit steht Nerbal vor den Trümmern seiner Liebe: Während sich Liliane tausend Kilometer entfernt mit den Kindern in einem neuen Leben einrichtet, begibt sich Nerbal auf die schmerzhafte Spurensuche in die Vergangenheit, versucht, aus den Bruchstücken und Momenten ein gemeinsames Leben zusammenzusetzen. Die Erinnerung führt ihn zurück in ihre Jugend, die Jahre der Annäherung und schließlich des Aneinandervorbeigehens, weil jeder in seiner eigenen Welt und seiner Sicht auf sie gefangen ist. Was aber bleibt nach einem Ende, außer dem Schrecken? Was war, was ist, wenn sich die große Liebe in eine neue Wirklichkeit aufmacht, in der für Sentimentalitäten kein Platz ist?
- 1996
Vier Menschen, die sich aus alten Bindungen lösen, zwei Paare vor einer Wende: eine Geschichte über das Loslassen, über Chaos und Ordnung, über das Glück. Eine moderne Liebesgeschichte, intelligent, heiter erzählt, mit einigen Seitenhieben auf das Italien der Berlusconi-Ära - und mit jener Leichtigkeit des Stils, für die Dante Andrea Franzetti bekannt wurde.
- 1993



