Buchgestaltung als Visualisierung des Ungewussten: »Ich möchte, dass meine Auftraggeber etwas erfahren, das sie zuvor nicht gewusst haben.« Walter Pamminger ist bekannt für seine konzeptuelle und unprätentiöse Buchgestaltung, die die räumlichen Strukturen des Buches nutzt, um den Erkenntnisgewinn zu steigern. Entgegen konventioneller, gefälliger Gestaltung, die auf den unmittelbaren optischen Genuss setzt und bei passiver Illustrierung oder euphorisierender Widerspiegelung der Inhalte Halt macht, ist Gestaltung für Pamminger ein kreativer, inhaltsgenerierender Darstellungsakt. Die von ihm vorangetriebene Neuausrichtung der Buchgestaltung versucht, die graphischen Potentiale der Inhalte tiefer auszuloten. Es geht ihm darum, bislang nicht Wahrgenommenes zu Tage zu fördern und andersartige Lektüren zu ermöglichen. Für ihn ist das Buch ein genuin transformierendes und erhellendes Medium. Seine Arbeiten, die er als »intermediale Übersetzungen« ansieht, begründen nicht nur eine mögliche Autorschaft des Gestalters, sie eröffnen auch den Rezipienten neue Spielräume. An ausgewählten Publikationen erklärt Pamminger sein Verständnis funktionaler Gestaltung von der Idee bis zum fertigen Buch.
Walter Pamminger Bücher





- Die Entwicklungen zeitgenössischer Buchgestaltung verlaufen scheinbar widersprüchlich und regellos. Pamminger demonstriert, wie diese Vielfalt dennoch bestimmbaren Mustern folgt. 
- Murau- Dokumentation zum Neubau der Bezirkshauptmannschaft - Der Neubau der Bezirkshauptmannschaft Murau hat sowohl in der Planungsphase 1996–98 als auch nach seiner Fertigstellung im Sommer 2002 für heftige Diskussionen gesorgt. Im Kreuzfeuer standen unterschiedliche Vorstellungen vom regionalen Bauen, die Diskussion um den Bauplatz und um die Einbindung des von prominenter Hand gestalteten Mursteges und schließlich die Debatte um die Materialität des Gebäudes. Dieses Bauwerk der Architekten Tschapeller und Schöffauer steht für eines der interessantesten urbanistischen und architektonischen Konzepte der letzten Jahre. Bekräftigt wird dieses Urteil durch die zuerkannten Preise des Landes Steiermark für Architektur, der Österreichischen Zementindustrie und der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs. Die Publikation spiegelt in (typo)grafischem Konzept und Ausstattung den radikalen künstlerischen Ansatz des Bauwerks wieder.