Kathrin Pöge-Alder Bücher






Märchenforschung
- 267 Seiten
- 10 Lesestunden
Märchen, traditionelle Märchen oder ‚Volksmärchen' erfreuen sich schon immer großer Beliebtheit. Sie werden gehört, verfilmt, gelesen, interpretiert. Man findet sie in der Werbung, im Comic, im Film, in Fantasy- und Trivialliteratur und in der Satire. Dieses Studienbuch möchte dazu anleiten, sich näher mit Märchen zu beschäftigen. Märchen sind ein Teil der populären Literatur mit Sagen, Mythen, Legenden, Schwänken, Witzen und Rätseln. Märchenforschung ist damit ein Teil der Erzählforschung. Die ersten Fragen der Märchenforschung befassen sich bereits seit den Brüdern Grimm mit der Herkunft des internationalen Märchenschatzes. Warum gibt es so viele gleiche Märchen überall auf der Welt, bei allen Völkern? Die Antworten ermöglichen einen Einblick in die Wissenschaftspraxis und inspirieren zu eigenem Arbeiten. Erzählerpersönlichkeiten bereichern dabei die Überlieferung, denn ihr Erzählen in Vergangenheit und Gegenwart erhält unsere innere Bilderwelt. Zahlreiche Disziplinen beschäftigen sich seither mit diesen Bildern: Struktur- und Stilanalyse, Psychologie, Theologie und Pädagogik. Vorliegendes Studienbuch bündelt die wichtigsten Forschungsgebiete und Erkenntnisse und bietet so nicht nur eine übersichtliche Einführung in den internationalen Märchenschatz und die spannendsten Forschungsgebiete, sondern erlaubt gleichermaßen einen Blick in das menschliche Denken und Suchen.
Handelt es sich bei den Volksmärchen um eine 'uralte' Gattung der Volksliteratur, die im 'Volk' entstanden und überliefert wurde? In dieser Arbeit werden die verschiedenen Antworten auf die Frage nach Entstehung, Verbreitung und Gemeinsamkeiten der Volksmärchen und ihrer Motive dargestellt. Die Theorien der Brüder Grimm, des Sanskritisten Benfey, der Finnischen Forscher und ihrer Schule, der Anthropologen, des russischen Strukturalisten Propp und der Forscher aus der ehemaligen DDR werden untersucht und auf ihren Geltungsbereich hin befragt. Die historische Analyse der beteiligten Wissenschaftsrichtungen legt die konzeptionellen und institutionsgeschichtlichen Hintergründe frei.
Ein Lexikon der besonderen Art widmet sich der Kunst des Erzählens von Märchen und Geschichten im deutschsprachigen Raum, einer Tradition, die oft mit Vorlesen verwechselt oder als ausgestorben betrachtet wird. Das Werk gliedert sich in drei Teile: I. Erzählen in unserer Zeit: Eine umfassende Umfrage, durchgeführt von Dr. Kathrin Pöge-Alder mit Unterstützung der Universität Heidelberg, erfasst die Dimensionen des heutigen Erzählens. Die Ergebnisse bieten erstmals Einblicke in diese wenig bekannte Kunstform und deren heutige Relevanz. II. Das Erzählerlexikon für den deutschsprachigen Raum: Erzählerinnen und Erzähler, die an der Umfrage teilnahmen, werden im Lexikon porträtiert. Jedes Porträt beschreibt die Individualität der Erzähler, ihr Repertoire, ihre Einstellungen, das bevorzugte Publikum sowie Auftrittsorte und berufliche Hintergründe. Kontaktinformationen ermöglichen den Lesern, direkt mit den Erzählern in Verbindung zu treten. III. Register, Märchenkreise: Ein Register listet über 200 Erzähler nach Postleitzahlen auf und bietet Kontaktadressen regionaler Märchenkreise. Ein Veranstaltungskalender informiert über regelmäßige Termine, während Internetadressen den internationalen Austausch fördern. Literaturempfehlungen verweisen auf relevante Nachschlagewerke. Dieses Buch ist ein wertvoller Beitrag zur Erzählforschung und für Multiplikatoren im deutschsprachigen Raum. Die Autorin, Kathrin Pöge-Alder, hat umfangreiche E