Das zeitgenössische Theater stellt häufig eine Herausforderung für das Publikum und die Aufführungsanalyse dar. Um verschiedene Möglichkeiten des Zugangs zu erläutern, führt der Band praxisnah und anschaulich in die theoretischen und methodischen Grundlagen der theaterwissenschaftlichen Aufführungsanalyse ein. Dabei wird eine flexible Methode vorgestellt, die es den Analysierenden ermöglicht, die ästhetischen Merkmale einzelner Aufführungen des zeitgenössischen Theaters zu ermitteln und zu untersuchen. Anhand konkreter Beispiele wird schrittweise gezeigt, wie die eigene Wahrnehmung und Erinnerung zum Dreh- und Angelpunkt der Aufführungsanalyse wird. Leitfragen und exemplarische Analysen zeigen jedem Leser und jeder Leserin, wie sie eine eigene Analysepraxis entwickeln können. Aufführungsanalyse gehört zum Themenkanon der BA-Studiengänge. Diese erste Einführung zum Thema schließt eine große Lücke.
Christel Weiler Bücher






Strahlkräfte
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden
Die Arbeiten der international bekannten Theaterwissenschafterlin Erika Fischer-Lichte spannen einen weiten Bogen von der Beschäftigung mit Bedeutungstheorien über die „Semiotik des Theaters“ zur „Ästhetik des Performativen“. Stationen dieser Laufbahn sind markiert durch Themen wie Interkulturalität des Theaters, Theater als Paradigma der Moderne, Historiographie des Theaters, Theatralität als interdisziplinäre Kategorie, Köperinszenierung, Theater als Fest, Inszenierungen der Antike, InterArt und zuletzt Verflechtungen zu Theaterkulturen. Die Autorinnen und Autoren der „Strahlkräfte“ suchen nach den Spuren, die das Denken von Erika Fischer-Lichte in ihren eigenen Arbeiten hinterlassen hat. Der Wert der Theorie, ihre Anwendbarkeit un dihr Nutzen werden so an der Praxis des Theaters und an anderen theoretischen Positionen überprüft. Die „Strahlkräft“ zeigen das Kaleidoskop einer Wissenschaftlerin, die über den Tellerrand blickt und damit in den letzten 30 Jahren das Profil der Theaterwissenschaft geprägt hat.
Der vorliegende Band entstand anlässlich des 60. Geburtstages von Erika Fischer-Lichte. Er versammelt Beiträge von Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen, die Fragen der Geschichte des Faches, des Theaters selbst und vor allem seiner wechselnden Szenarien im 20. Jahrhundert zur Diskussion stellen. Durch die Heterogenität der Texte hindurch spinnt sich ein feines Netz von Bezügen, das - je nach Perspektive - unterschiedliche Ansichten der Szenarien von Theater (und) Wissenschaft hervortreten lässt.
Christel Weiler untersucht, wie sich das zeitgenössische euro-amerikanische Theater von asiatischer Theaterkultur inspirieren lässt. Hierzu werden vor allem die Verfahren Robert Wilsons und Eugenio Barbas einer kritischen Betrachtung unterzogen. Wilsons Arbeiten gelten mittlerweile als Paradigmen postmoderner Theaterästhetik. Sie stehen für ein Theater der Bilder, das die Dominanz des dramatischen Textes verabschiedet hat zugunsten einer Gleichwertigkeit und Selbständigkeit der theatralen Elemente. Wenn man Wilson an der Spitze des etablierten Theaters ansiedelt, so ist mit Eugenio Barba sein Gegenpol markiert. Barba steht als Repräsentant eines , Dritten Theaters„, das siech als außerhalb des traditionellen europäischen Erbes stehend begreift und bewusst ein Gegenprogramm dazu entwickelt. Auf dieser via negativa der Konstruktion einer eigenen theatralen Identität, die sich selbst als , fremd“ begreift, spielt die Auseinandersetzung mit asiatischer Theaterkultur eine wichtige Rolle. Das Buch schließt mit der Frage nach der Funktion des Theaters in einer multikulturellen Gesellschaft und weist ihm darin vorbildhafte Funktion sowohl auf der Ebene der Produktion als auch der Ästhetik zu.
Dramaturgies of Interweaving explores present-day dramaturgies that interweave performance cultures in the fields of theater, performance, dance, and other arts. Merging strategies of audience engagement originating in different cultures, dramaturgies of interweaving are creative methods of theater and art-making that seek to address audiences across cultures, making them uniquely suitable for shaping people’s experiences of our entangled world. Presenting in-depth case studies from across the globe, spanning Australia, China, Germany, India, Iran, Japan, Singapore, Taiwan, Vietnam, the US, and the UK, this book investigates how dramaturgies of interweaving are conceived, applied, and received today. Featuring critical analyses by scholars―as well as workshop reports and artworks by renowned artists―this book examines dramaturgies of interweaving from multiple locations and perspectives, thus revealing their distinct complexities and immense potential. Ideal for scholars, students, and practitioners of theater, performance, dramaturgy, and devising, Dramaturgies of Interweaving opens up an innovative perspective on today’s breathtaking plurality of dramaturgical practices of interweaving in theater, performance, dance, and other arts, such as curation and landscape design.
