Das Gelände des Friedhof Bergstraße in Berlin-Steglitz kannte man früher als „Rauhe Berge“. Dort ist in den letzten hundert Jahren viel geschehen. Selbst alteingesessene Steglitzer dürften in diesem Buch die eine oder andere Überraschung finden: Wer weiß beispielsweise heute noch, dass Otto Lilienthal auch auf den „Rauhen Bergen“ erste Flugversuche unternahm, dass an der Stelle des Wasserturms früher ein Luftbad lag, dass Ernst Lubitsch am Fuße des Wasserturms in einem imposanten Freilichtstudio mit 30 Meter hohen Kulissen Filme drehte oder dass die Bismarckstraße seinerzeit von einer Kleinhaussiedlung gesäumt wurde? Texte und Fotos dieses Buches lassen die Geschichte des Friedhofs und zahlreiche Kurzportraits das Leben von mehr als 130 Persönlichkeiten, die hier begraben sind, Revue passieren - darunter Carl Albrecht, Gottlieb Berlinicke, Freiherr von Hünefeld, Walter Leistikow und Franz Mehring. 25 Straßen oder Plätze, vor allem im Steglitzer Raum, sind nach Persönlichkeiten benannt, die auf dem Friedhof Bergstraße ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Geschichte des Wasserturms und eine Begegnung mit der Kinderstube der Turmfalken unter seiner Kuppel runden den Band ab. Zahlreiche Abbildungen, viele aus den Privatarchiven der Autoren und dem Archiv des Heimatverein Steglitz, machen die Lektüre nicht nur lesenswert, sondern auch sehenswert.
Wolfgang Holtz Bücher





Das Stadtparkviertel in Steglitz
Vom Birkbusch zum Stadtpark
Vor 100 Jahren entstand der „Stadtpark Steglitz“. Schon sein Name ist ungewöhnlich, weil die Gemeinde Steglitz nie eine Stadt war. Jetzt gibt es endlich ein Buch, das seine Entstehung nachzeichnet und auch das umgebende „Stadtparkviertel“ baugeschichtlich beschreibt. 238 Fotos und Abbildungen von damals bis heute veranschaulichen die Entwicklung. Viele davon wurden zuvor nicht veröffentlicht. Klugerweise hatte die Gemeinde Steglitz Anfang des 20. Jahrhunderts entschieden, das Gelände des heutigen Stadtparks freizuhalten, „um eine zur Erholung der Bevölkerung bestimmte Anlage zu schaffen“. Das Gebiet des Stadtparkviertels hat sich damals rasch verändert. Stolze Villen und große Gärtnereien mussten weichen, weil Steglitz wuchs und immer mehr Mietshäuser gebraucht wurden. Nur drei Gebäude aus der Zeit vor 1890 sind heute noch erhalten. Auch der Stadtpark selbst hat sich gewandelt. Einiges fehlt heute, etwa die Tennisplätze, die Planschwiese, das Tiergehege oder die Brunnentrinkhalle. Anderes kam neu hinzu, beispielsweise der Musikpavillon und die Verkehrsschule. Die Teiche mit ihren Enten, der Rosengarten und das Seerosenbecken, Liegewiesen, Picknickplatz, sonnige Bänke und natürlich die Spielplätze sind nach wie vor Magnet für junge und alte Steglitzer - aus dem nahen und weiteren Umfeld des Parks.