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Helmut Zedelmaier

    1. Januar 1954
    Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung
    Bibliotheca universalis und bibliotheca selecta
    Die Praktiken der Gelehrsamkeit in der frühen Neuzeit
    Hellabrunn
    Der Anfang der Geschichte
    Bittgang
    • Der Anfang der Geschichte

      Studien zur Ursprungsdebatte im 18. Jahrhundert

      Für das moderne Nachdenken über Geschichte ist es keine beunruhigende Vorstellung, dass die Anfänge der Geschichte »im Dunkeln« liegen. Geschichte ist für die moderne kritische Geschichtswissenschaft nur als zeitlicher Ausschnitt der Totalität vergangenen Geschehens faßbar. Bereits im 18. Jahrhundert war der Anfang der Geschichte kein »vorsintflutliches« Thema, sondern vielmehr ein Ort angespannten Nachdenkens, an dem sich theologische, philosophische, juristische, philologische und politische Fragestellungen und Interessen überkreuzten. Zur Verhandlung standen die Entstehung des Kosmos, der Ursprung des Menschen, die Ursprünge der Gesellschaft, Zivilisation und Kultur sowie der Wissenschaft und Philosophie. In dieser Ursprungsdebatte erlangten Politik, Geschichte, Kultur und Philosophie Selbständigkeit und fachliche Eigenständigkeit gegenüber der Theologie. Durch die Auseinandersetzung mit der »historia sacra« erhielten sie jeweils ihre moderne, noch heute überzeugende Gestalt in der Philosophie-, Welt- und Kulturgeschichte. An diesem speziellen Gesichtspunkt des Anfangsproblems verfolgt Helmut Zedelmaier die Entwicklungsgeschichte des modernen historischen Bewußtseins und verleiht der Historizität der Moderne ein schärferes Profil.

      Der Anfang der Geschichte
    • Hellabrunn

      • 143 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Die Geschichte des Hellabrunner Tierparks Hellabrunn, der Münchner Tierpark, feierte 2011 sein 100-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums erscheint ein Buch, das die wechselvolle Geschichte des Zoos, seiner Tiere und seiner Menschen, spannend und kundig in Text und mit hochinteressanten Bildern von einst und jetzt dokumentiert.

      Hellabrunn
    • Wissenschaft ist bis zum 18. Jahrhundert vornehmlich eine Tätigkeit gewesen, die sich mit „gelehrtem“ Wissen beschäftigt hat, mit dem Lesen, Einüben, Exzerpieren, Kompilieren, Edieren und Auslegen von überliefertem Wissen. Dreizehn internationale Wissenschaftler untersuchen in den Beiträgen dieses Bandes die Praktiken der Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit sowie ihre sozialen und kulturellen Bedingungen und Kontexte. Es geht um die Wissenstechnik und ihre Medien („Lesen und Kompilieren“), den Zusammenhang zwischen der gelehrten Tätigkeit von Editoren, Philologen oder akademische Lehrern und den Endprodukten ihrer Tätigkeit („Forschen und Lehren“), die Praktiken des Transfers von Wissen an Adressaten („Kommunizieren und Repräsentieren“) und schließlich das Überwachen der gelehrten Kommunikation und ihre Regularien.

      Die Praktiken der Gelehrsamkeit in der frühen Neuzeit
    • Suchmaschinen liefern uns im globalen Netz Informationen in Sekundenschnelle, was unsere Art der Informationssuche, des Lesens und der Verarbeitung radikal verändert hat. Auch die Agenturen und Institutionen, die Wissen aufbereiten und verkaufen, haben einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Diese Veränderungen schärfen das historische Bewusstsein für alltägliche Praktiken der Wissensproduktion sowie deren Kontexte und Transformationen. Helmut Zedelmaier untersucht die Wissenspraktiken von Gelehrten zwischen Renaissance und Aufklärung. Er fragt, welche Techniken und Methoden sie zur Informationssuche nutzten, wie sie ihr Wissen verwalteten und welche Kräfte und Kontexte Veränderungen in den Praktiken und Institutionen der Wissensproduktion bewirkten. Während heutige Visionäre uns glauben machen wollen, dass wir in eine Gesellschaft eintreten, in der immer mehr Menschen immer mehr wissen, zeigt sich bei einer Abkehr von der Fixierung auf Datenwachstum die begrenzte Aussagekraft einfacher Fortschrittsgeschichten. Der Autor thematisiert die historische Relativierung der oft beschworenen „digitalen Revolution“, die bei genauerer Betrachtung der buchgestützten Welt und ihrer Werkstätten an revolutionärem Charakter verliert. Wissen ist ein vermitteltes Produkt, das historisch wandelbaren Praktiken und Werkzeugen unterliegt und oft anonym wirkt, wodurch es schwer fassbar bleibt.

      Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung