Olaf Nicolai Reihenfolge der Bücher

The Das Neue Alphabet series is now complete and available as a boxed set. Its twenty-six volumes develop a panoramic view of current theoretical formulations and contemporary artistic practice. The series came out of the last long-term HKW project, which ran for several years under the directorship of Bernd Scherer. Alphabets, binary code, DNA — the current explosion of knowledge relies on the world being dismembered and divided into the tiniest of units, making it amenable to computation and manipulation. Languages, codes, and other representational modes based on symbols are thus put in the service of political control, surveillance technologies, and economic exploitation. Das Neue Alphabet (The New Alphabet) series counters this process of functionalization with poetic discombobulations, sensuous recodings, and creolizations. The project is organized around the formal principle of constellation: a range of different themes, modes of representation, artistic positions, and graphic elements are combined and recombined in multiple variations. The series sets out to formulate new semiotic worlds conducive to alternative knowledge production.

Die Reihe Das Neue Alphabet ist nun vollständig und deshalb auch im Schuber erhältlich. In 26 Bänden entfaltet sich ein Panoramer gegenwärtiger Theoriebildung und zeitgenössischer künstlerischer Praxis. Der Ausgangspunkt dafür war das letzte mehrjährige HKW-Projekt unter der Intendanz von Bernd Scherer. Alphabete, Binärcode, DNA — die gegenwärtige Wissensexplosion beruht auf der Zerlegung der Welt in allerkleinste Einheiten, sie wird berechenbar und manipulierbar. Sprachen, Codes und andere zeichenbasierte Repräsentationsformen stehen damit auch im Dienst von politischer Herrschaft, Kontrolltechnologien und ökonomischer Verwertung. Dieser Funktionalisierung setzt die Reihe Das Neue Alphabet poetische Irritationen, sinnliche Recodierungen und Kreolisierungen entgegen. Leitend ist dabei das formale Prinzip der Konstellation: Unterschiedlichste Themen, Darstellungsweisen, künstlerische Positionen und grafische Elemente werden immer wieder neu kombiniert. Ziel der Reihe ist es, neue Zeichenwelten für eine alternative Wissensproduktion zu formulieren. Das Neue Alphabet (The New Alphabet) wird herausgegeben von Detlef Diederichsen, Anselm Franke, Katrin Klingan, Daniel Neugebauer und Bernd Scherer. Reihenkonzept und Gestaltung Olaf Nicolai in Zusammenarbeit mit Malin Gewinner, Hannes Drißner und Markus Dreßen. Eine Publikationsreihe des HKW.

Die Publikation bietet einen umfassenden Überblick über Olaf Nicolais künstlerische Praxis, die seit 1990 durch das Publizieren von Künstlerbüchern und ephemeren Drucksachen geprägt ist. Ausgehend von einer Ausstellung in Darmstadt wird das Zusammenspiel zwischen Buchseiten und Ausstellungssituationen erkundet. Nicolais Umgang mit Notations- und Präsentationsformen wird analysiert, wobei er zwischen wissenschaftlicher Recherche und fiktionaler Improvisation pendelt. Zudem werden die Arbeitskonstellationen beschrieben, die Autoren, Gestalter und Verlage in die Buchproduktion einbeziehen und die Verbreitung des Buchobjekts thematisieren.

"An artistic contribution to the exhibition 'Bau [Spiel] Haus', and completes the catalog and reader published... as a third part. The material introduced there represents the starting point for the narrative and forms of play of these six text miniatures and posters" -- back cover of portfolio

The inclusion of concepts of play and playfulness in artistic development, a time-tested approach that was specific to the Bauhaus, is the focus of this major exhibition. Progressive teaching theories from the nineteenth century are juxtaposed with modern-day equivalents; Friedrich Fröbel's "Play Gifts" meet with LEGO Architecture and Silicon Valley creative laboratories. Today, as computer games have gained broad social acceptance and intelligence has become programmable, questions of innovation and creativity in our models for working and living seem more topical than ever. Bauhaus masters like Walter Gropius and Johannes Itten already recognized the far-reaching social and artistic potential of play - at a time when something new had to be made out of the ruins of the old world. They made play the basis of their interdisciplinary preliminary courses, and the idea of combining work and play manifested in Itten's inaugural lecture of 1919 came to shape the Bauhaus programme. The Bauhaus school used the human urge to play as an engine to drive development and design. With this exhibition, Neues Museum traces this tradition and explores the ways the Bauhaus legacy is being passed on via the present to the future. -- publisher's statement

Im März 2016 wurde von Olaf Nicolai die Einzelausstellung 7 Postkarten für Innsbruck im barocken Palais Fugger-Taxis eröffnet, in dem sich bis ins frühe 20. Jahrhundert eine Poststation befand. Auf die Nutzung des Ortes, an dem Nachrichten und Botschaften verteilt wurden, nahm seine filmisch-skulpturale Arbeit Bezug. Über den Zeitraum der Ausstellung wurden in regelmäßigen Abständen sieben "sound postcards" nach Innsbruck geschickt. Ihre Absenderin war eine Sängerin, die sich von verschiedenen Orten ihrer Reise meldete. Als Notation für die Lieder dienten ihr sieben Fotos von Steinschnitten, die Nicolai für die Ausstellung gefertigt hatte und die in Innsbruck zu sehen waren. Im Verlauf der Ausstellung wurde jeder Song mit dem entsprechenden Bild in einer 35 mm-Filminstallation aufgeführt, sodass die Besucher über die Dauer der Ausstellung das Entstehen der Arbeit beobachten konnten. Die Publikation führt die musikalischen Botschaften im Medium Buch neu auf.

Was erzählen nie geschriebene Bücher über ihre Autoren, über ihr nicht gelebtes Buchleben? Im Jahr 1925 startete die Bauhaus-Buchreihe als ambitioniertes Projekt und grandiose Marketingkampagne. In mehr als 50 Publikationen sollten unter dem Label „Bauhaus“ die großen Themen und Fragen der Moderne von international renommierten Autoren — und einer Autorin — verhandelt werden. Lediglich 14 Bücher erschienen. Silent Partners besteht aus drei Episoden, die den geplanten, aber nie publizierten Büchern gewidmet sind. In den Szenen unterhält sich je ein ungeschriebenes Bauhaus- Buch mit einem Objekt oder einer Idee aus dem Buch.

Für die rekonstruierten Meisterhäuser in Dessau entwickelte Olaf Nicolai die Arbeit Le pigment de la lumière: In einem geometrischen Raster beschichtete er die Wände mit unterschiedlich gekörntem Marmorstaub und erzielte so ein diskretes Relief, das auf wechselnde Lichtverhältnisse reagiert. „Le pigment de la lumière“ setzt Nicolais künstlerische Auseinandersetzung mit dem Formenkonzept der Camouflage fort, denn die Wandflächen sind für den Besucher zunächst fast unsichtbar. Heidi Specker verleiht Le pigment de la lumière in ihren Fotografien eine gesteigerte Präsenz. Ihre Bilder lenken den Blick des Betrachters auf die Faltungen, auf das Wechselspiel zwischen Fläche und Raum; eine Reflexion, die in Nicolais Wandflächen bereits angelegt ist. In der gemeinsamen Künstlerpublikation von Olaf Nicolai und Heidi Specker wird eine ästhetische Intervention in den umbauten Raum mit den Mitteln der Fotografie im Medium Buch fortgeschrieben.