›Licht gegen Schatten‹ ist ein großer Roman über den Tod und die Konfrontation mit den eigenen Ängsten und die ans Tageslicht drängenden Erinnerungen. Zwei Schlüsselmomente im Leben des Ich-Erzählers fallen ineinander und überlagern sich. Die Krebserkrankung der Schwiegertochter, ihr Überlebenskampf und seine Besuche im Krankenhaus setzen bei dem Protagonisten einen Prozess in Gang, der Ereignisse aus der Zeit der Résistance ins Bewusstsein zurückholt. Damals war sein Freund unter nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. In weiten Teilen stark von der Autobiografie des großen belgischen Autors Henry Bauchau geprägt, ist ›Licht gegen Schatten‹ eine tiefgründige Reflexion über das Altern und die Unausweichlichkeit des Todes, ein Rückblick auf das Leben mit seinen entscheidenden Stationen.
Henry Bauchau Reihenfolge der Bücher
Anri Bošō ist ein Klassiker der belgischen Literatur und einer der bedeutendsten zeitgenössischen frankophonen Schriftsteller. Sein Werk umfasst Romane, Essays, Dramen und Gedichte, wobei er sich häufig mit der Beziehung zwischen Kunst und Psychoanalyse auseinandersetzt. Nach einer juristischen Ausbildung und seiner Beteiligung am Widerstand wurde er später Psychoanalytiker und Universitätsprofessor. Seine Werke sind für ihre tiefen psychologischen Einblicke und die Auseinandersetzung mit komplexen menschlichen Themen bekannt.







- 2012
- 2006
Im Nachhinein erschien uns nun die vom Verlagshaus Actes Sud vorgegebene Herauslösung des Berichtes der Rückblende auf Diotimas Jugend nicht mehr als eine „Amputation“, sondern als eine sinnstiftende eigenständige Veröffentlichung. Unsere eigene Annäherung an diesen Text erklärt, warum wir Okou Dagou um ein ausführliches Nachwort gebeten haben, das die schrittweise Entdeckung der Sinnstufen in Bauchaus narrativer Prosa nachvollzieht. Ist Henry Bauchau darum ein schwieriger Autor? Wir meinen, nein. Keiner muss Diotima und die Löwen mit unseren Augen lesen. Es ist das Schöne an der Literatur, dass ihre Deutungen frei, wenngleich niemals beliebig sind. Der Autor lässt seine Figuren in einem der gehobenen Alltagssprache abgelauschten Stil erzählen, in dem das Passé composé oder das Präsens an die Stelle von Passé simple und Imparfait getreten sind. Damit illustriert er sinnfällig, dass auch komplexe Gedankengänge in einer leicht fasslichen Sprache vorgebracht werden können, die eine sukzessive Annäherung tieferer Verständnisebenen ermöglicht.
- 1995