Theoretische Welten und literarische Transformationen
Die Naturwissenschaften im Spiegel der 'science studies' und der englischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts
Die vorliegende Arbeit untersucht die neuesten Entwicklungen im Verhältnis von Literatur und Naturwissenschaft. Im ersten Teil wird eine kritische Auseinandersetzung mit den science wars vorgenommen, wobei die „Rhetorik der Naturwissenschaften“ eine zentrale Rolle spielt. Hierbei wird die Literaturwissenschaft einbezogen, um rhetorische Elemente in der naturwissenschaftlichen Sprache zu analysieren. Diese werden nicht als Mängel in der Erkenntnisfähigkeit betrachtet, sondern als Konzepte, die die Erkenntnisträchtigkeit von Metaphern untersuchen. Zudem fließen Erkenntnisse aus der Gedächtnisforschung, Rhetorik, Kognitionsbiologie und Evolutionstheorie ein, um Fragen zur Sprachentstehung und den ubiquitären rhetorischen sowie poetischen Elementen der Sprache zu beleuchten. Ziel ist es, einen Beitrag zur produktiven Interdisziplinarität zu leisten. Im zweiten Teil werden aktuelle literaturwissenschaftliche Positionen zur literarischen Verarbeitung neuerer naturwissenschaftlicher Themen analysiert. Dabei wird eine Kritik an der kategorischen Ablehnung von Einflussmodellen formuliert, die sowohl konzeptionelle Fehler aufweist als auch den empirischen Befunden widerspricht. Es folgen Untersuchungen literarischer Texte, die einen souveränen und kritischen Umgang mit naturwissenschaftlichen Themen zeigen und eine imaginative Bearbeitung präsentieren, die hierarchische Strukturen oder Abhängigkeiten von wissenschaftlichen Wahrheitsansp
