In Triest sucht ein Mann die verlorene Geliebte seines besten Freundes, während er Briefe an sie schreibt und Geschichten von gescheiterten Liebespaaren erfindet. Die Handlung entfaltet sich zwischen Realität und Fantasie, Naturgeistern und Transformationen, bis sie in einem Strudel der Lebensbejahung endet und in der Grotta gigante jubelt.
Alban Nikolai Herbst Reihenfolge der Bücher
Alban Nikolai Herbst, Pseudonym von Alexander Michael von Ribbentrop, ist ein deutscher Autor, Kritiker und Hörfunk-Musikdirektor. Seine Werke tauchen tief in tiefgreifende Aspekte der menschlichen Existenz ein und zeichnen sich oft durch einen ausgeprägten Stil aus. Als Kritiker trägt er zum literarischen Diskurs bei und seine Hörfunkarbeit verbindet Kunst mit Massenkommunikation. Seine Prosa wird für ihre intellektuelle Tiefe und einzigartige Perspektive geschätzt.






- 2024
- 2023
Der Apothekersohn und ehemalige Pharmaziestudent Ulf Laupeyßer erfindet sich den Kleinbürgerspross Claus Falbin. Und je mehr dieser an Konturen gewinnt, desto mehr gerät der Erfinder in den Hintergrund, wird blasser. Schließlich bleibt es offen, ob nicht Falbin der Erfinder Laupeyßers ist. Jetzt beginnen die beiden, einander ähnlich zu werden, vor allem in ihrem Umgang mit der Sprache. In diesem Vollzug taucht der Erzähler auf; er ist eingesponnen ins Handlungsgewebe — zum Schluss übernimmt er gar das Ziel der beiden Hauptpersonen: nämlich abzureisen, neu anzufangen. Der Held des Romans fühlt sich belastet: Vergangenheit wirkt sich als Hypothek aus und als ein Unruhefaktor, der die Zeiten durcheinanderbringt, das Gemüt verwirrt und auch die Identitätssuche von Laupeyßer-Falbin-Icherzähler immer wieder stört. — „Die Verwirrung des Gemüths“, Herbsts Debüt aus dem Jahr 1983, die unmittelbare Vorgeschichte des Romans „Wolpertinger oder Das Blau“, der in die „Anderswelt“-Trilogie mündet, erscheint hier in einer neuen, revidierten Fassung. Damit ist Herbsts episches Hauptwerk wieder lieferbar.
- 2022
Gläserne Zeit
- 52 Seiten
- 2 Lesestunden
„Gläserne Zeit“ von Alban Nikolai Herbst führt uns durch verschiedene Welten, die Texte öffnen. Beim Verlassen einer Welt entdecken wir oft unerwartet eine ganz andere. Herbst begleitet uns auf dieser faszinierenden Reise.
- 2022
Die Brüste der Béart
- 125 Seiten
- 5 Lesestunden
Alban Nikolai Herbst ist ein im besten Sinne unzeitgemäßer Sänger und einer der ganz wenigen, denen aus freudvoll-melancholischem Begehren nach einem immer schon verlorenen "ymage" auch heute noch ein wahrer Liebesdienst an der Literatur gelingt. Dass dabei kein Ideal zu profan, keine Wendung zu eng umschlungen, kein Gedanke verboten sein kann, ist das Kennzeichen seines "dolce stil futuro". Eine jenseits kalter Realismen ganz und gar heutige Dichtung also, deren "trobar" noch aus dem alltäglichsten Moment das im Kern jedes Kunstwerks eingeschlossene Irreale zum Leuchten bringt. - Die gemeinsam mit Elvira M. Gross erarbeitete definitive Fassung dieses in einem Dutzend Jahren entstandenen Zyklus aus 33 Kanzonen ist ein anspielungsreicher Text und eine selten süße Frucht dichterischer Imagination, die zu kosten den Unvoreingenommenen jeglichen Geschlechts einen umso größeren Genuss bereiten dürfte
- 2020
Im Spätsommer 1981 treffen sich, von dem geheimnisvollen Broker Dietrich Daniello zusammengerufen, in einem alten, am Waldhang Hannoversch Mündens gelegenen Hotel namens „Wolpertinger“ Terroristen und Spitzel, Dichter und Professoren, Verkäufer und Psychologen, Lehrer und Liedsänger sowie — aufgrund einer Verwechslung — der blasse Hans Deters zu einem einwöchentlichen Stelldichein, auf welchem nichts weniger geplant werden soll als der komplette Umsturz der Gesellschaft. Ganz allmählich wird deutlich, dass es sich bei den Diskutanten durchaus nicht nur um Menschen handelt. Auch die Zeit der Handlung beginnt fragwürdig zu werden: Denn vier Jahre später reist in einem Zug ein ungenannter Herr, der diese Geschichte erfindet und nicht ahnt, dass er in Hannoversch Münden landen wird — in einem späteren Hotel „Wolpertinger“, das zu diesem Zeitpunkt noch Ruine ist. "Ein gewichtiges, vielleicht sogar bleibendes Zeugnis unseres Jahrhunderts" (Wilhelm Kühlmann, F.A.Z.)
- 2016
Buenos Aires, Anderswelt
- 272 Seiten
- 10 Lesestunden
Orientierungslos steht Hans Erich Deters in der imaginierten Megastadt »Buenos Aires« in einem panischen Szenario aus Polizei- und Krankenwagen, durcheinanderrennenden Sanitätern, schaulustigen Nachtschwärmern und eigenen Phantasmen. An einem schönen Junitag war er in Berlin losspaziert und ist über Nacht am 1. November angekommen, neun Jahre später zumal. Eine Frau spricht ihn an, er geht mit ihr, geht wieder fort, geht mit einer anderen weiter. Sein Zuhause gibt es nicht mehr, und er wird mit einer Lebensgeschichte konfrontiert, die seine ist und doch auch wieder nicht: Er ist verheiratet, wohnt nicht dort, wo er zu wohnen glaubt, er ist jemand anders. Seine Erinnerungen verschieben sich allmählich in die eines neuen, umprogrammierten Deters, doch ohne dass sich die alten löschen ließen. Und der 1. November vergeht nicht: Heute war der 1. November, gestern war der 1. November, und morgen wird abermals nicht ein, sondern derselbe 1. November sein. Also macht er sich endlich auf die Suche nach der verlorenen Dunckerstraße in Berlin, zurück in die Realität. Gibt es sie aber? Ist nicht sie selbst nur Phantasie? Und ist nicht alles Geschehen möglicherweise Teil eines großen kybernetischen Experiments? »Buenos Aires. Anderswelt« ist der zweite Teil einer Trilogie, die Alban Nikolai Herbst 1998 mit dem ›Fantastischen Roman‹ »Thetis. Anderswelt« eröffnete und 2013 mit dem ›Epischen Roman‹ »Argo. Anderswelt« abschloss.
- 2015
Traumschiff
- 317 Seiten
- 12 Lesestunden
Das Leben ist ein Traum? Gregor Lanmeister, einst ein erfolgreicher Geschäftsmann, ist auf einer Kreuzfahrt mit 144 Auserwählten, die das Schiff nicht mehr verlassen werden. Sie bleiben, um zu gehen, und diese Erkenntnis trifft auch ihn. Während er das Geschehen an Bord minutiös beobachtet, begegnet er einer Vielzahl eigenwilliger Persönlichkeiten: Monsieur Bayoun, sein Lehrmeister und Freund, hinterlässt ihm ein geheimnisvolles Spiel; die freche Frau Seifert und die junge Pianistin Kateryna, die er liebevoll Lastotschka nennt, sowie ein schrulliger Clochard zur See und die stolze Lady Porto. Diese Begegnungen führen ihn dazu, eine bisher unbekannte Sehnsucht zu entdecken und die Bedeutung des Sperlingsspiels zu erkennen. Über das Meer hinweg findet Lanmeister den stillen Reichtum des Lebens und erlebt immer neue, märchenhafte Momente, bis Zeit, Meer, Vergänglichkeit und Traum zu einem rätselhaften Kosmos verschmelzen. In diesem neuen Roman schlägt der Autor einen ungewöhnlichen, zärtlichen und gütigen Ton an. Geistreich und humorvoll erzählt er vom Sterben als einem letzten großen Gesang auf das Leben.
- 2004
Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen
Radio-Fantasien über Aragon, D'Annunzio, Powys, Pynchon und eine Poetik auf CD
- 156 Seiten
- 6 Lesestunden
Anfangs beschäftigte sich Alban Nikolai Herbst in seinen »Fatasien« mit denjenigen Autoren der Moderne, die sein eigenes poetologisches Denken geprägt haben. Nach und nach ergänzten sich diese Arbeiten dann um solche, in denen ihn plötzlich ganz andere Dichter interessierten, etwa Powys. Allen ist aber gemein, dass sie den Komplex Leben/Dichtung, Realität/Fiktion in ihrem erzählerischen Fokus haben.
- 2003
„… So wurde aus »Meere« ein berühmter Roman, den niemand gelesen hatte, hinter dem Skandal verschwand die Literatur …“ Jörg Sundermeier, Berliner Zeitung 14 Jahre später ist der Rechtsstreit beendet und die unzensierte Originalfassung von »Meere« erstmals wieder erhältlich. Der Roman von Alban Nikolai Herbst erzählt von der Liebe eines ungleichen Paars: vom Maler Fichte alias Julian v. Kalkreuth, dem die Nazi-Bürde seines Namens nichts anderes übrig lässt, als sich neu zu erfinden, und von Irene Adhanari, einer jungen indischstämmigen Deutschen. Ein Buch der provozierenden Grenzüberschreitungen zwischen Körpern, zwischen Kunst und Leben, Land und Meer. Eine Amour fou zwischen Berlin, Sizilien und Polen. Ein literarischer Amoklauf gegen die billigen Kompromisse, vermeintlichen Gewissheiten und bequemen Lebenslügen der Gegenwart.
- 2000
Die Orgelpfeifen von Flandern. Novelle
- 69 Seiten
- 3 Lesestunden
Ein Mann kehrt in seine geliebte Stadt Paris zurück und wird von Erinnerungen an eine tragisch gescheiterte Liebe zu Jezabel verfolgt. Durch surreale Stadtlandschaften und Begegnungen mit seltsamen Gestalten wird die Macht des Erinnerns spürbar, während die Vergangenheit lebendig wird und ein moderner Mythos von Paris entsteht.


