Hrsg.: F. A. Finger-Institut an der Bauhaus-Universität Weimar
479 Seiten
17 Lesestunden
Die Dauerhaftigkeit des Baustoffs Beton wird anhand spezifischer Kenngrößen und Messergebnisse detailliert analysiert. Der Band bietet eine umfassende Darstellung der werkstoffkundlichen Vorgänge, die durch zahlreiche anschauliche Bilder ergänzt werden. Dies ermöglicht ein tiefes Verständnis der Einflussfaktoren auf die Langlebigkeit von Beton.
Für eine zeit- und kostengünstige Identifizierung, räumliche Abgrenzung und Deklaration kontaminierter Baustoffbereiche in Abbruchobjekten wird eine Vor-Ort-Bestimmung kritischer Schadstoffe mittels handelsüblicher analytischer Fertigtests empfohlen. Die Anwendbarkeit dieser Schnelltests wurde in Laborversuchen an definiert dotierten Baustoffproben sowie an kontaminiertem Abbruchmaterial im Vergleich zu analytischen Standardverfahren nachgewiesen. Für die Bestimmung wasserlöslicher Schwermetalle und Phenole sind selektive photometrische Tests geeignet, die bereits in der Abwasserbehandlung und Bodensanierung erfolgreich eingesetzt wurden. Die Probenahme erfolgt durch Trockenbohrung, wobei das Bohrmehl gewonnen wird. Durch mehrstufiges Bohren kann die Kontaminierungstiefe ermittelt werden. Eine Ultraschallelution der Bohrmehle ermöglicht es, innerhalb von 30 Minuten 40 bis 70% der wasserlöslichen Schadstoffe in Betonproben und 75 bis 95% in Ziegelproben zu erfassen. Mit entsprechenden Richtwerten zur zulässigen Schadstoffkonzentration im Schnelleluat können Vor-Ort-Entscheidungen über die Verwertbarkeit von Abbruchbaustoffen innerhalb von 1 bis 2 Stunden getroffen werden. Die Überschreitung von Richtwerten für organische Schadstoffe wie PAK kann durch gruppenspezifische immunologische Tests nachgewiesen werden.
Jedermann weiss, was Zement ist, aber selbst in Kreisen, die taglich mit ihm zu tun haben, hat man oft keine Vorstellung davon, wie dieses merkwurdige graue Pulver entsteht, das mit Wasser angemacht, sich in ein steinartiges Gebilde verwandelt, das die Harte und die Festigkeit von Feuerstein erreichen kann.
Das Friedrich-August-Finger Institut für Baustoffkunde der Bauhaus Universität Weimar wurde als erste ostdeutsche Einrichtung im Rahmen eines Denkmalspflegeverbundes für ein Projekt zum Erhalt historischer Ziegelmauern gefördert. Ziel der Arbeiten war die Entwicklung von substanzschonenden, baustofflichen Sanierungskonzepten zur Anwendung in der Baupraxis der Denkmalpflege. Mit den vorwiegend bauwerksbezogenen Arbeiten wurden im Dialog mit Fachleuten am Objekt Lösungen für eine harmonische, denkmalverträgliche und dauerhafte Instandsetzung entwickelt. Die fachlichen Inhalte reichen von der Klärung der Schadensabläufe über sinnvolle Zustandsermittlung bis hin zur Entwicklung bzw. Anpassung von Sanierbaustoffen und Applikationstechniken und deren Erprobung in Labor- und Freilandversuchen sowie an Testflächen. Die Betrachtung erfolgt sowohl für die Einzelbaustoffe Ziegel und Mörtel als auch für den Mauerwerksverbund. Mit diesem Tagungsband werden den mit Sanierung befassten Fachleuten die Ergebnisse dieser Arbeit vorgestellt. Neben eigenen Forschungsergebnissen werden Beiträge zu Sanierungsfragestellungen befreundeter Institutionen und Forschungspartner zur Diskussion gestellt.
Die Einführung behandelt die Kenngrößen und Einflussfaktoren auf die Dauerhaftigkeit von Beton, einschließlich der historischen Rolle und der Voraussetzungen für die Dauerhaftigkeit, sowie den Einfluss des Zementsteins. Der Abschnitt zur Carbonatisierung erläutert deren Wesen, Phasen, Auswirkungen und Methoden zur Bestimmung der Carbonatisierungstiefe. Zudem werden Schutzmaßnahmen gegen schädliche Carbonatisierung und die Selbstheilung von Rissen behandelt.
Ein weiterer Abschnitt widmet sich der Neutralisation durch Schwefeldioxid und Stickoxide, gefolgt von der Untersuchung der Einwirkung von Chloriden auf Beton. Hierbei werden der historische Kontext, der Mechanismus des Eindringens und die Schutzmaßnahmen gegen chloridinduzierte Korrosion thematisiert.
Die Sulfatwiderstandsfähigkeit von Beton wird ebenfalls analysiert, einschließlich der Schadensmechanismen und der Einflussfaktoren. Zudem wird die schädigende Ettringitbildung im erhärteten Beton besprochen, einschließlich ihrer Grundlagen und Nachweisverfahren.
Der Frost- und Frost-Tausalz-Widerstand wird behandelt, wobei Zerstörungsmechanismen und Prüfverfahren erläutert werden. Mikrobiologische Betonkorrosion und ihre Auswirkungen in verschiedenen Umgebungen werden ebenfalls thematisiert. Abschließend wird die Alkali-Kieselsäure-Reaktion behandelt, einschließlich ihrer Mechanismen, reaktiven Zuschläge und Möglichkeiten zur Schadensvermeidung. Ein Stichwortverzeichni