Im Frühjahr 1995 katapultiert sich der Konzernchef Silvio Berlusconi innerhalb weniger Wochen auf den Stuhl des Ministerpräsidenten im krisengeschüttelten Italien. Sein Erfolgsgeheimnis: Eine nach allen Mitteln des Polit-Marketings erdachte Werbekampagne, die alle Distributionsmittel des Berlusconi-Konzerns - Fernsehkanäle, Zeitungen, Magazine, sogar einen Fußballclub - nutzt und die Zuschauer in die Welt des Medienfürsten versetzt. Der Autor zeigt die zahlreichen Facettierungen des Komplexes Berlusconi auf, erklärt die Kommunikationsstrategien des «Kavaliere» und entschlüsselt die dramatische Struktur sowie die Rollenspiele der «Ära Berlusconi». Neben der Darstellung der fast perfekten Inszenierung weist der Verfasser angesichts des plötzlichen Sturzes Berlusconi aber auch auf die Grenzen moderner Mediendemokratien hin.
Stefan Krempl Bücher



Der Krieg geht in Serie, und die nationalen Massenmedien der "präventiv" losschlagenden Mächte sind mit dabei. Politische Machthaber schaffen gewaltige Bedrohungsszenarien, wobei die "Schurken" austauschbar sind: Saddam Hussein, Slobodan Milosevic oder der neue "Böse de jour". Diese Figuren treiben Völker in Konzentrationslager, unterstützen den Terror und sind blinde Herrscher über Massenvernichtungswaffen. Propaganda ist zurück, orchestriert von Infokriegern in den Kommunikationsbüros des Weißen Hauses und des Pentagons, verstärkt nach dem 11. September 2001 und verbreitet durch patriotische Sender wie Fox News. Erst im Abspann erfahren die Menschen, dass sie erneut in die Irre geführt und belogen wurden. Dabei bleibt die jahrhundertelang erkämpfte repräsentative Demokratie auf der Strecke. Woher könnte eine "zweite Supermacht" kommen, die diesen Propagandamaschinen entgegenwirkt? Im Internet überwachen immer mehr vernetzte Geister die offiziellen Verlautbarungen und Nachrichten der traditionellen Medien. Die Infosphäre gibt mehr Stimmen Raum, auch von den direkt betroffenen Menschen. Können die Netzbürger und ihre kollektive Detektivarbeit die Wahrheit ans Licht bringen, oder verstärken sie nur die Propaganda? Ist das Netz nicht auch Teil der Kriegsführung? Der Autor untersucht Kommunikationsforen im Internet und vergleicht deren Diskurse mit der Kriegsberichterstattung in meinungsmachenden Zeitungen. Sein Fazit: Die vernet