Museum der Schatten
Geschichten und Bilder aus Sizilien
Gesualdo Bufalinos literarisches Schaffen zeichnet sich durch eine tiefgründige Erkundung der menschlichen Psyche und die vergängliche Natur der Existenz aus. Sein Schreiben ist geprägt von einem verfeinerten Stil und einer ironischen Distanz, mit der er das komplexe Zusammenspiel von Realität und Illusion meisterhaft einfängt. Bufalinos Prosa ist von Melancholie und einer Faszination für die Sprache selbst durchdrungen und bietet den Lesern eine einzigartige Perspektive auf die menschliche Verfassung.






Geschichten und Bilder aus Sizilien
In Gesualdo Bufalinos sizilianischer Version von Thomas Manns 'Zauberberg' ist zwar der Tod in jedem Moment gegenwärtig, doch der auf seine Jugend Rückschau haltende Bufalino macht deutlich, daß mit der Todesnähe die Möglichkeit eines bewußteren Lebens einhergeht.
Vier antibourbonische Freiheitskämpfer, als Terroristen zum Tode verurteilt, werden auf eine grimmige Festungsinsel gebracht, wo sie die Nacht vor der für den Morgen angesetzten Hinrichtung in einer Zelle gemeinsam durchwachen. Während draußen das Gerüst für die Guillotine gezimmert wird, erzählen die vier ungleichen Partisanen der Freiheit einander, was sie sich im Angesicht des Todes aus ihrem Leben vor Augen halten wollen, suchen das Muster, das ihrem Leben und Sterben eine verstehbare Bedeutung gäbe.
Roman
Die Vorstellung, daß der Verlauf der GESCHICHTE, wie Pascal einmal meinte, von der Größe einer Nase abhängen könne, läßt die Historiker für gewöhnlich die Nase rümpfen. Sie haben unrecht.
Erzählungen
»Ein Schriftteller, der aus Schüchternheit die Gelegenheit zum Sterben versäumt, beschließt in seinem Unglück, ein Glücksbuch zu schreiben. Nach althergebrachter Weise ersucht er die hundert Augen der Erinnerung und Seligkeiten der Jugend um ein Thema. Je weiter aber die Erzählung fortschreitet, sich dabei Märchenschminke auflegend, und je festlicher die Lämpchen funkeln, um so schärfer blast zwischen den Zeilen der schwarze Hauch der Gegenwart hindurch. Es bleibt dem Schriftsteller nichts anderes übrig, als seine Gesundheit auf unbestimmte Zeit zu vertagen, vergnügt, so ihm das Abenteuer bisweilen schmeichlerisch vorgaukelt, dies unwahrscheinliche Leben zu lieben. Von dieser Hypothese ausgehen. Was dann geschieht, wird sich zeigen.«
Roman
Vier antibourbonische Freiheitskämpfer, als Terroristen zum Tode verurteilt, werden auf eine grimmige Festungsinsel gebracht, wo sie die Nacht vor der für den Morgen angesetzten Hinrichtung in einer Zelle gemeinsam durchwachen. Während draußen das Gerüst für die Guillotine gezimmert wird, erzählen die vier ungleichen Partisanen der Freiheit einander, was sie sich im Angesicht des Todes aus ihrem Leben vor Augen halten wollen, suchen das Muster, das ihrem Leben und Sterben eine verstehbare Bedeutung gäbe.