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Heimo Halbrainer

    "Wenn einmal die Saat aufgegangen, …"
    Wie geht Widerstand?
    Franz Leitner - Kommunist und „Gerechter unter den Völkern“
    Geleugnete Verantwortung
    "So dass uns Kindern eine durchwegs christliche Umgebung geschaffen war."
    Meine Lebenswege. Die persönlichen Aufzeichnungen des Grazer Rabbiners David Herzog
    • David Herzog, der letzte Rabbiner der Steiermark, begann nach seiner Vertreibung aus Graz mit dem Verfassen seiner Erinnerungen. Er war nicht nur Rabbiner und Religionslehrer, sondern auch Professor an der Universität Graz und Chronist seiner Zeit, der die Radikalisierung des politischen Klimas vor dem „Anschluss“ 1938 dokumentierte.

      Meine Lebenswege. Die persönlichen Aufzeichnungen des Grazer Rabbiners David Herzog
    • "So dass uns Kindern eine durchwegs christliche Umgebung geschaffen war."

      Die Heilandskirche und ihre "Judenchristen" zwischen 1880 und 1955

      Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 wurde der bis dahin vor allem medial präsente Antisemitismus zur grausamen Alltagsrealität. Juden und Jüdinnen waren einer Vielzahl von Repressions- und Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt und standen einer weitgehend feindlichen Öffentlichkeit gegenüber. Wer als „Jude“ galt, war keine Frage der Selbstbestimmung mehr, sondern wurde auf Grundlage rassistischer Kriterien durch die Nürnberger Rassengesetze geregelt. Mit dem „Anschluss“ wurden so viele Grazerinnen und Grazer, deren Eltern oder die selbst aus der jüdischen Gemeinschaft ausgetreten und zum Christentum konvertiert waren, für die Nationalsozialisten zu „Juden“ und somit zu Verfolgten. Das Buch macht erstmals für eine evangelische Gemeinde in Österreich diese bislang nicht beachtete Opfergruppe der „Judenchristen“ sichtbar und schildert u. a. Einzelschicksale von verfolgten Grazerinnen und Grazern.

      "So dass uns Kindern eine durchwegs christliche Umgebung geschaffen war."
    • „Herr Leitner, wir, beide Unterzeichnende, ehemalige Häftlinge 117.029 und 117.030 im KZ Buchenwald, sind voller Dankbarkeit für Ihre bewundernswerte und erfolgreiche Arbeit im KZ Buchenwald. Wenn jemand es verdient hat von Yad Vashem geehrt zu werden, so sind es Sie, Herr Leitner.“ Das schrieben der damalige Oberrabbiner des Staates Israel Israel Meir-Lau und sein Bruder 40 Jahre nach der Befreiung an Franz Leitner. Über die Geschichte der Rettung der Kinder im KZ Buchenwald hinaus skizziert der Historiker Heimo Halbrainer in diesem Buch das Leben des 1918 geborenen Franz Leitner von den ersten politischen Aktivitäten in den 1930er-Jahren bis hin zu seiner Tätigkeit nach 1945 als Vizebürgermeister von Wiener Neustadt und Landtagsabgeordneter in der Steiermark.

      Franz Leitner - Kommunist und „Gerechter unter den Völkern“
    • Wie geht Widerstand?

      Widerständisches Verhalten im 20. und 21. Jahrhundert

      Im März 2019 gingen tausende österreichische Schülerinnen und Schuler auf die Straße, um für mehr Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Sie schlossen sich der Protest- und Widerstandsbewegung „Fridays for Future“ an, um gegen die ihrer Meinung nach negativen Auswirkungen der derzeitigen Wirtschafts- und Umweltpolitik zu protestieren. Bereits seit Herbst 2018 setzten sich im Projekt „Wie geht Widerstand?“ steirische Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrenden mit Fragen widerständischen Verhaltens gegen Unrecht, Gewalt und Diktatur im 20. und 21. Jahrhundert auseinander. Dabei orientierten sie sich an der Definition von Widerstand des deutschen Strafrechtslehrers und Rechtsphilosophen Arthur Kaufmann, der festhielt, dass das Widerstandsrecht das humanitär oder religiös begründete höhere Recht und letzte Mittel zur Auflehnung gegen äußerstes, anders nicht zu bekämpfendes staatliches Unrecht sei. Widerstandsrecht ist, so Kaufmann, „zumindest nicht primär – das letzte Mittel gegen einen bereits völlig pervertierten Staat, seine erste Funktion ist vielmehr, schon den Anfängen der Perversion zu wehren. Der beharrliche Widerstand gegen den bestehenden Zustand ist notwendig, damit Recht und Rechtsstaat immer und immer wieder regeneriert werden, so daß es zu einer solchen Ausnahmesituation gar nicht erst kommt, in der dem Unrecht allenfalls noch mittels Gewalt begegnet werden kann.“ „Widerstand ist eine Sache des Geistes, eine staatsbürgerliche Haltung in vielfacher Schattierung: Mißtrauen gegenüber Mächtigen, Mut zu offener Kritik, Neinsagen zum Unrecht, auch und gerade wenn es von oben kommt oder die herrschende Meinung ist, Weigerung, einem als verwerflich erkannten Ziel zu dienen, Kundmachung widerrechtlicher geheimer Staatsaktionen – der Möglichkeiten sind Legion.“ Während der Zeit des Austrofaschismus und Nationalsozialismus und darüber hinaus bis in die Gegenwart hatten viele Menschen – Männer und Frauen, Alte und Junge – sich dieses Recht zu eigen gemacht und auf unterschiedliche Art und Weise Widerstand geleistet. Ihre Motivationen waren und sind vielfältig und gründeten in ideologisch-politischen, sozialen, humanitären bis hin zu religiösen Überzeugungen. In einem offenen Dialog von Wissenschafter/inn/en, Expert/inn/en, Lernenden und Lehrenden wurde im Projekt den Fragen nachgegangen, was denn Widerstand sein könne, welche Handlungsspielräume der/die Einzelne in diktatorischen ebenso wie demokratischen Systemen hatte/hat, welche Formen von Widerstand es gegeben hat und gibt. Übergeordnetes Ziel war es dabei sich stets zu fragen, welche Lehren wir als moderne, demokratische Gesellschaft ebenso wie als Einzelpersonen aus dem Widerstand im letzten Jahrhundert ziehen können. Es ging und geht somit auch darum, nach positiven Verhaltensformen von Einzelnen und Gruppen während der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus zu fragen und diese mit gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Fragen zu verknüpfen.

      Wie geht Widerstand?
    • "Wenn einmal die Saat aufgegangen, …"

      Letzte Briefe steirischer Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Todeszelle und Konzentrationslager

      Zwischen 1938 und 1945 wurden in der Steiermark über 20.000 Menschen aus politischen Gründen von der Gestapo verhaftet. Tausende kamen in Konzentrationslager oder wurden vor ein nationalsozialistisches Gericht gestellt und hingerichtet. Bevor sie hingerichtet wurden, durften sie noch einen letzten Brief schreiben. So schloss etwa der Graz Architekt Herbert Eichholzer am 6. Dezember 1942 seinen Abschiedsbrief an den ehemaligen Sekretär der Sezession Graz, Gustav Scheiger, mit den Worten: „Wenn einmal die Saat aufgegangen, wenn unser damaliges Wollen sichtbare Früchte tragen wird, wenn das Verständnis für unsere Art auch da bei uns unten einmal anklingt, dann Gustav und Ihr anderen, denkt an Euren Herbert!“ Eichholzers Brief ist einer von über 70 Briefen und Kassibern, in denen die zum Tode verurteilten WiderstandskämpferInnen Abschied von Familie und Freunden nehmen und ihnen nicht selten bis zuletzt Trost zusprechen.

      "Wenn einmal die Saat aufgegangen, …"
    • Fliehen, schleppen und schleusen

      Flucht und Fluchthilfe in der Steiermark im 20. Jahrhundert

      Eines der zentralen Themen in Europa, mit denen seit Jahren auch politisches Kleingeld gewechselt wird, ist spätestens seit Sommer 2015 das des Schleppens und der Fluchthilfe. Was wir heute erleben, hat es aber im Kontext der Fluchtbewegungen des 20. Jahrhunderts immer schon gegeben. Bekannt sind dabei vor allem die Aktionen zur Rettung der von den Nationalsozialisten bedrohten Juden und Jüdinnen. Aber auch in der Zeit vor 1938 bzw. nach 1945 war das Thema der illegalen Grenzübertritte, des Schleusens und Schleppens von Bedeutung. So flohen etwa 1934 verfolgte Schutzbündler aus Österreich. Aber auch nach 1945 waren Fluchtbewegungen und das organisierte Schleusen von z. T. großen Bevölkerungsgruppen nicht vom Tisch. So organisierte etwa die jüdische Untergrundbewegung „Brichah“ die Auswanderung von jüdischen „Displaced Persons“ nach Palästina und die Durchwanderung durch die Steiermark resp. Österreich. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann aber auch eine Fluchtwelle aus den verschiedenen Ländern des Ostens und Südostens: Menschen aus Jugoslawien, Ungarn, der Tschechoslowakei usw. flohen teilweise mithilfe von Schleppern nach Österreich. Dieses Buch widmet sich diesem organisierten bzw. individuellen Schleusen und Schleppen im 20. Jahrhundert in, aus und durch die Steiermark bzw. stellt einzelne Steirer als Fluchthelfer vor.

      Fliehen, schleppen und schleusen
    • Orte und Zeichen der Erinnerung

      Erinnerungszeichen für die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg in der Steiermark

      Die Frage nach dem Umgang mit dem Nationalsozialismus sowie mit der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ist bis in die Gegenwart zentral, wenn es darum geht, ein gesellschaftliches und politisches Selbstverständnis herzustellen und sich über grundsätzliche Werte und Haltungen im Zusammenleben zu verständigen. Dementsprechend ist die steirische Gedenk- und Erinnerungslandschaft ein Abbild für die politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse der letzten sieben Jahrzehnte. Das vorliegende Buch dokumentiert die vielfältigen Erinnerungszeichen für die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg in der Steiermark. Es würdigt damit einerseits die Opfer und hält die Erinnerung an sie wach und anderseits zeigt es die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Wandlungen der letzten Jahrzehnte an.

      Orte und Zeichen der Erinnerung
    • Hilmteichstrasse 24

      Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer

      • 159 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Als modernes Gesamtkunstwerk und Ort eines „befreiten Wohnens“ wurde das Haus Hilmteichstraße 24 in Graz 1937 von Herbert Eichholzer entworfen und mit Stahlrohrmöbeln und Stoffen von Josef Frank eingerichtet. Im Wohnraum schuf Axl Leskoschek ein großformatiges Wandgemälde mit verschlüsselten Inhalten und Bezügen zur politischen Situation der Zeit. Das Haus war Treffpunkt eines Kreises von Künstlern und Intellektuellen, die in Opposition zum Nationalsozialismus ihre Freiheit aufs Spiel setzten und – im Fall von Eichholzer – dafür mit ihrem Leben bezahlten. Nach Umbauten und Renovierungen ist die ursprüngliche architektonische und künstlerische Gestalt des Hauses heute nicht mehr erkennbar. Vor dem bevorstehenden Abriss legt dieses Buch dessen architektur-, kunst- und zeithistorische Bedeutung frei.

      Hilmteichstrasse 24