Sprachforschung in der Frühzeit des Islam entstand vor allem durch die besondere Rolle des Arabischen im Offenbarungsgeschehen. Diese Studie zeigt, dass Überlegungen zu Sprache und Erkenntnisfähigkeit nicht selten weit über den theologischen Rahmen hinausgingen. Im Mittelpunkt stehen die sprachphilosophischen Theorien des arabischen Universalgelehrten al-Gahiz· (ca. 776–868). Anhand eines seiner Hauptwerke wird gezeigt, wie unkonventionell und experimentierfreudig er sich auch über eigene Vorurteile hinwegsetzte. Verankert im islamischen Glauben und zugleich offen für Systematisierungsversuche und den Blick über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg werden Fragen gestellt, die uns bis heute beschäftigen: Was kann der Mensch erkennen? Wie sind Wahrnehmung und Sprache verknüpft? Gibt es die vollkommene Äquivalenz zwischen einem Ding und seiner Bezeichnung? Ist der Mensch zur Eindeutigkeit fähig? Wodurchzeichnet sich eine gute Sprache aus? Wie wichtig sindaußersprachliche Faktoren für den Transfer einer Botschaft? Die Suche nach Antworten richtet sich auf das Verhältnis des Menschen zu seinem Schöpfer, vor allem jedoch auf dieMöglichkeiten und Grenzen menschlicher Kommunikation.
Lale Behzadi Reihenfolge der Bücher






- 2009
- 2003
Arabische Dichtung spielt eine zentrale Rolle in der Diskussion wichtiger gesellschaftlicher Fragen während der arabisch-islamischen Geschichte. Sie folgt komplexen Regeln und fordert die Dichter zu Höchstleistungen heraus, während sie gleichzeitig für politische oder religiöse Zwecke genutzt werden kann. Diese besondere Funktion der arabischen Verskunst war das Hauptthema eines Symposiums, das im Februar 2001 an der Universität Göttingen zu Ehren von Peter Bachmann stattfand. Die Themen umfassten eine Satire auf die kufische Philologie (T. Nagel), das Fieber in den Gazaliyat der Ayyubidenzeit (L. Richter-Bernburg), das Euphratgleichnis bei al-Ahtal (S. Brinkmann), die Verse des Renegaten cAli b. Muhammad (K. Franz), sowie Dichtung und Öffentlichkeit in der arabisch-islamischen Welt um 1700 (L. Berger). Weitere Beiträge behandelten die fiqhiyat aus dem Sus (R. Lohlker), die poetischen Ambitionen von Ibn Hazm al-Andalusi (L. Behzadi), die Gebete des Imams cAli Zain al-cAbidin (P. Sander), die poetische Einsiedelei Halil Hawi (A. Heinemann) und die Verse al-Mutanabbis über die Schönheit der Steppenbewohner (P. Bachmann).