Erlebte und erzählte Lebensgeschichte
Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen






Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen
Inhaltsverzeichnis1. Einleitung.2. Wandlungsprozesse Subjektiver Deutungsstrukturen.3. Die Sozialisation der Männlichen Jugend im NS.4. Die Kollektive Krise 1945 und ihre Möglichen Auswirkungen auf den Einzelnen.5. Das Forschungsdesign.6. Die Rekonstruktion von Lebensgeschichten in Einzelfallanalysen.7. Kontrastiver Vergleich und Theoretische Verallgemeinerungen.8. Anmerkungen.9. Literatur.Stufen der Moralischen Urteilsfähigkeit.Transkriptionszeichen.Sequenzierung des Interviews von Hans Lohs.
Mehr als zwei Millionen Menschen mit deutschem Familienhintergrund sind seit 1989 aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland eingewandert. Ihre Familiengeschichten sind von teilweise traumatischen Umbrüchen geprägt, etwa durch die Verfolgungen und Deportationen im Zuge des Zweiten Weltkriegs. In diesem Band wird unter anderem gezeigt, welchen Einfluss die Vergangenheit auf das Leben der nachfolgenden Generationen hat. Hinzu kommt, dass diese Familien oft aus mehreren Ethnien zusammengesetzt sind: eine kasachische Großmutter, ein russischer Vater – was bedeutet dies für die Konstruktion von Wir-Bildern innerhalb dieser Familien? Die Selbst- und Fremdbilder, die uns in diesem Band begegnen, machen die Schwierigkeiten insbesondere der jüngeren der so genannten Russlanddeutschen verständlicher.
Zum einen werden im Buch auf der Grundlage biographischer Fallrekonstruktionen von vier „problembelasteten“ Jugendlichen die sozialen und lebensgeschichtlichen Konstellationen aufgezeigt, die sich förderlich und/oder hinderlich auf ihre jeweilige Bildungskarriere und berufliche Entwicklung auswirkten. Zum anderen zeigt es, wie mit Hilfe einer konsequent biographischnarrativen Gesprächsführung nicht nur biographisches Fremdverstehen bzw. eine biographische Anamnese möglich wird, sondern auch Prozesse eines biographischen Selbstverstehens bei den Jugendlichen angeregt und unterstützt werden, die positiv erlebte und aktivierende Veränderungen in deren Alltagspraxis auslösen können.
Eine Einführung
Dieser Band bietet eine Einführung in sozialwissenschaftliche Erhebungs- und Auswertungsmethoden – unter Konzentration auf diejenigen, die den Prinzipien des interpretativen Paradigmas verpflichtet sind und einer Logik der Entdeckung von Hypothesen und gegenstandsbezogenen Theorien folgen.
Familien von Überlebenden der Shoah und von Nazi-Tätern
Wie gestaltet sich der familiale Dialog über die Familienvergangenheit in der Nazizeit in Familien von Verfolgten des Naziregimes wie auch in Familien von Nazi-Tätern und Mitläufern? Welchen Einfluss hat die Vergangenheit der Großeltern auf das Leben ihrer Kinder und Enkel? Wie unterscheidet sich strukturell der Dialog über den Holocaust in Familien mit Tätern und in Familien mit Verfolgten? Ausgewählte Fallstudien machen deutlich, wie die zweite und dritte Generation über psychische Symptome und Phantasien die Vergangenheit ausagieren.
Was haben erzählte Lebensgeschichten mit dem tatsächlich gelebten Leben zu tun? Basierend auf Interviews mit Überlebenden des Holocaust, analysiert Gabriele Rosenthal das dialektische Verhältnis zwischen Erlebnis, Erinnerung sowie Erzählung und untersucht die »heilende« Wirkung des biographischen Erzählens. Darauf aufbauend konzipiert sie einen methodischen Leitfaden für die sozialtherapeutische Gesprächsführung.
Abstract: Was muß sich im Leben eines Menschen ereignen, daß er seine Deutungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit radikal verändert, bzw., wie war es möglich, daß sich die im "Dritten Reich" sozialisierten Hitlerjungen nach der Zerschlagung dieses Systems in aufrechte Demokraten wandelten? Die vorliegende Studie liefert sowohl einen Beitrag zu der formalen Fragestellung nach den lebensgeschichtlichen Konstellationen, die die Veränderung subjektiver Deutungsstrukturen fördern oder behindern, als auch zu der inhaltlichen Diskussion der Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit