Der Wunsch nach einer Korrektur und Verbesserung der menschlichen Natur ist so alt wie die Menschheit selbst. Doch heute stehen für derart tief greifende »Umbauarbeiten« immer perfektere medizinische Technologien zur Verfügung: Schönheitschirurgie, Lifestyle-Psychopharmaka, »Hirnschrittmacher«, Gen-Doping. Im Zuge dieser nicht-krankheitsbezogenen Manipulationen wird aus dem Patientenkörper zunehmend eine Baustelle, die aus philosophischer, kulturwissenschaftlicher, medizinethischer und psychologischer Sicht bislang nicht hinreichend inspiziert worden ist. Wo liegen die Grenzen zwischen kreativer Selbstgestaltung und autoaggressiver Selbstverstümmelung, zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung, zwischen einer Befreiung von den Fesseln der Natur und der Hybris »transhumaner Expansion«? Mit Beiträgen u. a. von Kurt Bayertz, Matthias Kettner, Kurt W. Schmidt, Julia Schoch, Bettina Schöne-Seifert und Ludwig Siep.
Johann S. Ach Bücher






Das Buch beleuchtet das Prinzip der Informierten Einwilligung in der Medizinethik und im Medizinrecht, das zwar allgemein anerkannt ist, jedoch in seiner ethischen Begründung und praktischen Umsetzung umstritten bleibt. Die Autoren Johann S. Ach und Bettina Schöne-Seifert argumentieren, dass ein tiefgehendes Verständnis des Einwilligungsprinzips nur durch die Klärung der Frage nach dem Wert der Autonomie erreicht werden kann. Renommierte Expert:innen aus beiden Fachbereichen bieten Kommentare und Diskussionen zu diesem zentralen Anliegen an.
Organtransplantationen werden in Deutschland seit Jahren erfolgreich durchgeführt. Der Band „Ethik der Organtransplantation“ bietet die erste systematische Untersuchung der ethischen Probleme dieses Verfahrens. Viele Menschen verdanken der Transplantationsmedizin ihr Leben oder eine wesentliche Wiederherstellung ihrer Gesundheit, und die öffentliche Meinung ist überwiegend positiv. Auch die christlichen Kirchen haben sich in einer gemeinsamen Erklärung dafür ausgesprochen. Das Transplantationsgesetz von 1997 hat die langjährige Forderung nach einer gesetzlichen Regelung erfüllt. Dennoch gibt es wachsende Befürchtungen über Missbrauch: Die Manipulation des Todeszeitpunkts zur Organentnahme, ungerechte Verteilung von Organen und der illegale Handel mit Organen in armen Ländern sind nur einige der Sorgen. Diese Ängste erfordern eine Klärung der moralischen Grundlagen unseres Umgangs mit dem menschlichen Körper. Die Diskussion muss sowohl öffentlich als auch wissenschaftlich geführt werden, wobei Normen und Begriffe in Verfassung und Gesetzen kritisch hinterfragt werden müssen. Wichtige Themen sind der Begriff und Zeitpunkt des Todes, Pflichten gegenüber Verstorbenen, Verteilungsgerechtigkeit und die Grenzen des Umgangs mit Menschen. Die moralische Bewertung der Transplantationsmedizin wirft grundlegende Fragen zu den Konzepten von Person, Leben, Integrität und Menschenwürde auf und erfordert eine Neubewertung im Kontext bioethisc
In addition to the state of art as well as the legal situation, this work deals with key ethical problems (brain death, distributive justice, quality of life and human dignity). Its aim is to combine the various subjects and problems and to start an interdisciplinary debate in order to structure and objectify the discussion which has at times been highly polemical. The appendix contains a reprint of the law passed in 1997 as well as the different bills which were discussed in parliament.
Das Handbuch führt ein in zentrale Begriffe, Konzeptionen, Themen- und Problemfelder der Tierethik. Neben der Geschichte der Tierethik, relevanten Konzepten und Theorien sowie einer Bandbreite unterschiedlicher Anwendungskontexte findet sich auch eine Darstellung der Tierphilosophie und ihrer wichtigsten Fragestellungen. Das Handbuch will darüber hinaus auch die sich in aktuellen Diskussionen und Kontroversen abzeichnenden Perspektiven der Tierethik umfassend vorstellen. Ziel des Handbuchs ist es, das breite Spektrum inhaltlicher und begrifflicher Aspekte der historischen und gegenwärtigen Tierethik zu reflektieren und einen Einblick in den aktuellen Diskussionsstand zu geben.
Forschung an humanen embryonalen Stammzellen. Die Forschung mit embryonalen Stammzellen gehört in Deutschland seit Jahre
Moderne Verfahren zur bildlichen Darstellung von Hirnfunktionen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) haben seit ihrer Einführung eine nachgerade explosionsartige Entwicklung genommen. Die neuen Techniken suggerieren die Möglichkeit eines bislang nicht gekannten Einblicks in menschliches Denken und Entscheiden. Die Neuroökonomie nutzt bildgebende Verfahren, mit denen die in Bewertungs- und Entscheidungssituationen im menschlichen Gehirn stattfindenden Prozesse immer genauer beobachtet und beschrieben werden können. Die Verfahren werden dabei mit dem Ziel eingesetzt, genauere Informationen über das Kauf- und Investitionsverhalten potentieller Kunden, über die Gründe für Markenbindung oder auch Hinweise für erfolgreiche Werbestrategien zu gewinnen. Im vorliegenden Sammelband werden die Chancen und Risiken von Neuroimaging und Neuroökonomie aus wissenschaftstheoretischer, ethischer, sozialer und rechtlicher Perspektive beleuchtet.
Die Bioethik ist eine Forschungsrichtung, die sich mit Fragen und Problemen der Medizinethik, der Umwelt- und Naturethik, der Tierethik sowie der Ethik der Biotechnologien befasst. Die Beiträge in diesem Band geben einen Überblick über das breite Themenspektrum der Bioethik und zeigen, wie sich medizinische bzw. naturwissenschaftliche Fragen und ethische Reflexionen auf eine Weise miteinander verbinden lassen, die zu einer Versachlichung des bioethischen Diskurses beitragen und dazu, dass bioethische Fragen öffentlich diskutiert und demokratisch entschieden werden können.
Darf sich der behandelnde Arzt unter bestimmten Bedingungen über eine Patientenverfügung hinwegsetzen? Wie eingehend sollte ein Patient über Untersuchungsergebnisse oder Behandlungsmöglichkeiten informiert werden? Welche Formen der Patientenautonomie sind im Klinikalltag überhaupt realisierbar? Über den hohen normativen Stellenwert der Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten gibt es in der modernen medizinethischen Diskussion kaum noch einen grundsätzlichen Dissens. Strittig aber ist, was genau unter Patientenselbstbestimmung bzw. Patientenautonomie zu verstehen ist und wie sich die normative Autorität, die das Prinzip der Autonomie Patientinnen und Patienten in Fragen der medizinischen Behandlung oder Nichtbehandlung einräumt, begründen lässt. Kontrovers diskutiert werden insbesondere auch die Grenzen der Reichweite von Selbstbestimmung. Damit ist zum einen die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit selbstbestimmten Entscheidens und Handelns aufgeworfen; zum anderen aber auch die Frage danach, unter welchen VorausSetzungen und mit welchen Gründen die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten eingeschränkt werden darf.