Ab 2012 wird das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre angehoben, wobei vorzeitiger Ruhestand mit höheren Abschlägen verbunden ist. Diese Reform war notwendig, da die Zahl der Rentner aufgrund der steigenden Lebenserwartung wächst, während die erwerbsfähige Bevölkerung aufgrund niedriger Geburten sinkt. Trotz dieser demografischen Herausforderungen gibt es einen Anstieg der Erwerbspersonen, insbesondere durch die zunehmende Aktivität älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich das veränderte Erwerbsverhalten auf die Rentenkasse auswirken wird. Der Sammelband diskutiert die Ziele und Tragfähigkeit der Reform und wirft einen Blick über die Grenzen Deutschlands. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob die Reform aus Gerechtigkeitsperspektive, insbesondere hinsichtlich Geschlechtergerechtigkeit und der Absicherung bei vorzeitigem Ruhestand, ausreichend ist. Es werden Ergebnisse zur Einkommenssituation der Rentner präsentiert und die finanziellen Folgen der Reform für zukünftige Rentenbezieher erörtert. Zudem wird das Thema Altersarmut behandelt und die Entwicklung des Arbeitsmarktes für ältere Menschen beleuchtet.
Karl Brenke Bücher





Die Finanzkrise hat in den öffentlichen Haushalten gravierende Schäden hinterlassen, und eine entscheidende Verbesserung der Staatsfinanzen ist nicht in Sicht. Der wirtschaftliche Aufschwung ist schwach, und die Wirtschaftsleistung bleibt unter dem Niveau vor der Krise. Die Bundesregierung zeigt bislang wenig politischen Gestaltungswillen, was zu einem Reformstau und einem möglichen Wiederaufflammen der Finanzmarktkrise führt. Bei den bevorstehenden G8- und G20-Wirtschaftsgipfeln gibt es erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen Nordamerika und Europa, insbesondere in Bezug auf die Regulierung der Finanzmärkte und die Staatsverschuldung. Während Europa auf Haushaltskonsolidierung setzt, bevorzugen die USA eine expansive Ausgabenpolitik, die zu einer Verschuldung von 90 Prozent des BIP führt. Diese Haltung wird auch von den Europäern erwartet. Trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten muss die Politik in Deutschland zahlreiche Herausforderungen angehen. Das vorliegende Heft kontrastiert die politischen Absichten der Bundesregierung mit den notwendigen Initiativen der Autoren, um aufzuzeigen, wie Deutschland den Reformstau überwinden kann, ohne die Sanierung der Staatsfinanzen aus den Augen zu verlieren. Frühzeitig warnte das DIW Berlin vor den Steuersenkungsplänen der Regierungsparteien und den Ausgabenvorschlägen der Opposition. Nun sollen Orientierungshilfen zur nachhaltigen Überwindung von Reformstau und Finanzmarktkris
Vor 20 Jahren ist die Mauer gefallen. Das ist Anlass, mit großem zeitlichem Abstand den Zusammenbruch der DDR noch einmal ins Auge zu fassen. Dabei kommt ein damals entscheidender Zeitzeuge zu Wort - der heutige Bundesinnenminister Schäuble, einer der Architekten der Deutschen Einheit. Zudem werden Materialien präsentiert, die zeigen, wie wirtschaftlich marode die DDR war und wie hilflos deren politische Führung damals agiert hat. Der Schwerpunkt des Vierteljahrshefts ist aber auf die Gegenwart und auf die Perspektiven Ostdeutschlands gerichtet. Mit Rückblicken auf die Vergangenheit wird vor allem der Frage nachgegangen, wieso sich die früher gehegten Hoffnungen, dass der Osten alsbald zur Wirtschaftskraft der alten Bundesländer aufschließen wird, bis heute nicht erfüllt haben - und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Es werden verschiedene Aspekte diskutiert, die als Ursachen für den Rückstand herangezogen werden können - wie die unzureichende Produktivität und Innovationsfähigkeit sowie die ungünstige Raumstruktur. Auch werden Konsequenzen des weiterhin bestehenden West-Ost-Gefälles bei der Wirtschaftskraft behandelt - hinsichtlich der Einkommen, der Bevölkerungsentwicklung und der Belastung der öffentlichen Haushalte.