Der lange Marsch ans Ende der Illusionen beschreibt das Ende einer Ära, die mit der rot-grünen Regierung ihren Höhepunkt fand. Paul Berman zeichnet ein eindrucksvolles Porträt der Generation, die 1968 aufbrach, um die Gesellschaft zu verändern, wobei die politische Biographie Joschka Fischers als roter Faden dient. Im Januar 2001 wurden Fotos von Fischer aus dem Jahr 1973 veröffentlicht, die ihn als linksradikalen Straßenkämpfer zeigen. Diese Bilder lösten eine Debatte aus, in der nicht nur Fischer, sondern eine gesamte Generation und ihre Ideale hinterfragt wurden. Berman nutzt diese Diskussion, um sich intensiv mit der europäischen 68er-Generation auseinanderzusetzen. Fischers politische Karriere begann in der Frankfurter Sponti-Szene, wo er gegen den „US-Imperialismus“ und die bürgerliche Gesellschaft kämpfte, bevor er sich schrittweise vom revolutionären Denken abwandte. Berman verfolgt Fischers Entwicklung bis hin zu seinem Bekenntnis zu einem antitotalitären, prowestlichen Liberalismus. Darüber hinaus beleuchtet er die Lebenswege anderer bedeutender Persönlichkeiten dieser Generation, wie Daniel Cohn-Bendit und Bernard Kouchner, und zeigt, welche politische Moral aus der Rebellion erwuchs. Diese Moral spielte eine entscheidende Rolle in den politischen Auseinandersetzungen um die Kriege im Kosovo und Irak, und das Buch reflektiert das Ende von Rot-Grün sowie Fischers Rückzug aus der aktiven Politik.
Paul Berman Bücher
Paul Berman ist ein amerikanischer Autor und Journalist, dessen Werk sich mit Politik und Literatur beschäftigt. Seine Schriften zeichnen sich durch scharfsinnige Analysen aus, die darauf abzielen, komplexe soziale und politische Phänomene zu verstehen. Berman scheut sich nicht, kontroverse Themen zu untersuchen, und sein Stil wird oft als analytisch und fesselnd beschrieben.




Am Anfang steht eine Frage: Was treibt den islamistischen Terror an? Ist es 'Kampf der Kulturen' oder der 'Aufstand der Unterdrückten'? Paul Berman begibt sich auf eine ungewöhnliche Spurensuche. Sie führt ihn nach Europa, in den dunkelsten Teil seiner Geschichte. Und hier macht er eine Entdeckung, die beunruhigt: Islamismus und totalitäres Denken haben im Kern etwas gemeinsam, denn beide vollziehen den Aufstand gegen die Moderne, gegen den permanenten Wandel, gegen Vielfalt und Kommerz. Beide sehnen sich nach der großen Einheit, der alles vereinnahmenden Ordnung. Beide sind bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen. Am Ende steht wieder eine Frage: Wie geht die moderne Gesellschaft damit um? Bermans stilistisch brillante Darstellung provoziert und fordert heraus: Liberale, Pazifisten und Neokonservative gleichermaßen. „Berman ist ein echter Querdenke“ 3sat Kulturzeit „Das wichtigste politische Sachbuch dieses Jahres“ Die Welt