Der Sommer, als Lucy vier war
- 430 Seiten
- 16 Lesestunden
Jean Heglands Schriften tauchen tief in die Verbindung zwischen Menschheit und der natürlichen Welt ein und erforschen Themen wie Widerstandsfähigkeit angesichts von Widrigkeiten. Ihre Prosa zeichnet sich durch eine lyrische Qualität und einen introspektiven Stil aus, der den Leser in das Innenleben ihrer Charaktere zieht. Hegland untersucht häufig die Komplexität des Überlebens, der Gemeinschaft und des Zusammenspiels von Technologie und Natur. Ihre Arbeit bietet einen hoffnungsvollen und doch schonungslosen Blick auf die Herausforderungen der Existenz und die unendliche Stärke des menschlichen Geistes.





Unbeschreibliches Glück, unbeschreiblicher Schmerz: Wer sind wir, wenn wir Mütter werden? Anna hat als junge Studentin ein Kind abtreiben müssen. Nun, Jahre später, ist sie glücklich verheiratet. Sie bekommt Lucy, ein Wunschkind, der sie alles gibt, was sie hat. Doch wie kann sie dabei sie selbst bleiben? Cerise kommt aus einem schlimmen Elternhaus, lebt von Sozialhilfe. Als Teenager hat sie eine Tochter bekommen, die nun fast erwachsen ist und ihr viele Probleme macht. Doch dann trifft ein unbeschreiblicher Schicksalsschlag ihren kleinen Sohn. Liebevoll und poetisch folgt der Roman den beiden Frauen, denen nur die Liebe zu ihren Kindern gemeinsam ist - bis ihre Leben sich auf dramatische Weise kreuzen.
Nell und Eva leben mit ihren Eltern in einem kleinen Haus am Waldrand nahe einer Kleinstadt. Beide Schwestern haben große Pläne. Nell möchte studieren und Eva Karriere als Tänzerin machen. Doch etwas in der Welt verändert sich. Die Stromversorgung wird unregelmäßig, bis sie schließlich ganz zusammenbricht, Benzin und Lebensmittel gehen aus, es gibt keine Zeitungen mehr, und erschreckende Gerüchte gehen um: Man spricht von Krieg, Seuchen, Erdbeben und einer Explosion in einem Atomkraftwerk. Als schließlich, nach dem Tod der Mutter, auch noch der Vater der beiden durch einen Unfall stirbt, bleiben Nell und Eva allein und isoliert zurück. Erst da beginnen die jungen Frauen allmählich zu begreifen, daß die Zivilisation tatsächlich zusammengebrochen, die vertraute Welt unwiederbringlich verloren ist und es jetzt nur noch um ihr Überleben geht. Jean Hegland hat nicht nur eine Vision aus weiblicher Sicht entworfen, die so real erscheint, weil sie nachvollziehbar, klar und wahrhaftig erzählt ist, sie hat auch einen fesselnden, poetischen und gefühlvollen Roman über die Liebe und die Freundschaft zweier Schwestern geschrieben, die gemeinsam ihren Weg suchen, in einer für sie nicht vertrauten, aber ursprünglichen Welt der Natur und des Waldes. 'Die Lichtung' ist ein faszinierendes Buch, das die Leser in seinen Bann zieht und sie, noch lange nachdem sie das Buch aus der Hand gelegt haben, nicht daraus entläßt.