Lukian aus Samosata (2. Jh. n. Chr.) gehört zu den bedeutendsten griechischen Literaten der Kaiserzeit. Als Meister der Polemik mit scharfem Blick für die Diskrepanz von Schein und Sein in allen Bereichen der Öffentlichkeit, feinsinniger Gestalter anspielungsreicher Texte, intellektueller ‚Freiredner‘ und Erfinder hybrider Formen war er ein eminenter Vertreter der Bildungskultur der Zweiten Sophistik. Seine über achtzig in kreativer Aneignung der literarischen Tradition entstandenen Schriften umfassen Deklamationen, literaturkritische Abhandlungen, phantastische Erzählungen, Pamphlete und eine Vielzahl von Dialogen, deren Witz, Subtilität und Buntheit bis heute zahllose Nachahmer gefunden haben. Das vorliegende Buch bietet einen differenzierten Überblick über Lukians Œuvre, erklärt seine Stellung in Literatur und Kultur der Kaiserzeit, wirft einen Blick hinter auktorial konnotierte Masken, analysiert die Poiesis seiner wichtigsten literarischen Neuschöpfung, des Komödischen Dialogs, und erörtert Fragen der Inszenierung, Veröffentlichung und Überlieferung seiner Werke.
Manuel Baumbach Reihenfolge der Bücher






- 2017
- 2014
Carmina Anacreontea
- 168 Seiten
- 6 Lesestunden
Lieder und Gedichte waren fester Bestandteil des griechischen Gastmahls, Wein Liebe, und Erotik die bevorzugten Themen. Das Corpus der Carmina Anacreontea umfasst mehr als 60 solcher antiken Stücke und ist Ausgangspunkt für eine Vielzahl an kreativen Rezeptionen, Nachdichtungen und Übersetzungen, die mit den Werken unter anderem Goethes und Lessings ihren Höhepunkt in der deutschen Anakreontik des 18. Jahrhunderts fanden.
- 2013
Innovation aus Tradition
Literaturwissenschaftliche Perspektiven der Vergilforschung
- 246 Seiten
- 9 Lesestunden
Der vorliegende Band versammelt acht Fallstudien, die unter Rückgriff auf moderne literaturtheoretische und kulturwissenschaftliche Ansätze neue Perspektiven der Vergilforschung ausloten. Dabei spielen interkulturelle, intertextuelle, intermediale und rezeptionsgeschichtliche Aspekte eine zentrale Rolle, um neue Fragestellungen zu allen drei Werken Vergils vor dem Hintergrund der Forschungstradition zu diskutieren. Die thematische Spannbreite reicht mit Blick auf die Aeneis von der Rezeption des homerischen Proteus und der Kyklopie über Fragen der Interfiguralität und der inszenierten Performativität bis zum Orientalismusdiskurs und zur Centodichtung; bei den Georgica wird die methaphorische Bedeutungsebene der Landwirtschaft mit Blick auf ihre literarische Tradition und außertextliche Wirkungsintention untersucht, und am Beispiel der neulateinischen Palaemon-Ekloge von Paul Ottenthaler wird die Frage nach der Dekodierung von unbewussten vs. bewussten Bedeutungspotentialen in den Eklogen gestellt.
- 2002
Lukian in Deutschland
Eine forschungs- und rezeptionsgeschichtliche Analyse vom Humanismus bis zur Gegenwart
Vorliegende Arbeit versucht, die wohl einmalige Geschichte des Nachlebens des griechischen Autors Lukian seit dem Humanismus nachzuzeichnen. Dabei werden zunächst die jeweiligen zeit- und geistesgeschichtlichen Ursachen, die zu einer Beschäftigung mit Lukians Werk bzw. deren Marginalisierung geführt haben, aufgezeigt und miteinander in Beziehung gesetzt. Anhand der wichtigsten und einflussreichsten Zeugnisse wird dann nach Entwicklungssträngen innerhalb der Rezeption gefragt. Indem sowohl wissenschaftliche Rezeption in Form von Textausgaben, Übersetzungen und Abhandlungen als auch kreative Rezeption in literarischen wie künstlerischen Nachahmungen und Bearbeitungen seiner Werke und Ideen betrachtet werden, wird die ganze Bandbreite von Lukians Nachleben berücksichtigt.