Martin von Koppenfels Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2019
Nicht alle textuellen Formen eignen sich gleichermaßen, um Abenteuer zu erzählen. Das Abenteuer weist Affinitäten zu einer Reihe literarischer Gattungen auf, es lässt sich jedoch mit keiner identifizieren. Sein Verhältnis zu formalen Prinzipien ist komplex und historisch variabel. Der von Martin von Koppenfels und Manuel Mühlbacher herausgegebene Band untersucht die bisher kaum beachteten Wechselwirkungen zwischen Abenteuer und narrativer Form aus einer dezidiert literaturwissenschaftlichen Perspektive. Berücksichtigt werden dabei sowohl das literarische Erzählen selbst als auch die theoretische Reflexion darüber: vom antiken Epos bis zum zeitgenössischen Roman und von der italienischen Renaissancepoetik bis zum russischen Formalismus.
- 2018
Handbuch Literatur & Emotionen
- 649 Seiten
- 23 Lesestunden
Ohne Emotionen lässt sich Literatur weder schreiben noch lesen. Anders als die aktuelle Rede vom 'emotional turn' suggeriert, steht das Nachdenken über Dichtung schon seit der Antike im Zeichen einer Reflexion über Pathos, Gefühl etc. Dieses Handbuch liefert eine zusammenfassende Darstellung, die diese lange Reflexionstradition in Bezug zu theoretischen Ansätzen des 20. und 21. Jahrhunderts setzt und an konkreten Fallstudien anschaulich macht.
- 2012
Schwarzer Peter
Der Fall Littell, die Leser und die Täter
Zum identifikatorischen Lesen am Beispiel des Romans »Les bienveillantes« von Jonathan Littell. Jonathan Littells »Les bienveillantes« (2006) löste in Frankreich und Deutschland eine Debatte aus. Den Kern der Provokation bildet die Tatsache, dass der Roman den Leser zu einer Identifikation mit einem Nazi-Täter nötigt. Von Koppenfels nimmt diesen Fall zum Anlass, die abgründige Seite des identifikatorischen Lesens in Augenschein zu nehmen. Er untersucht die literarische Tradition der infamen Ich-Erzählung, die psychologischen Mechanismen, die solche Tätererzählungen aktivieren, und die Rolle der deutschen Sprache in diesem literarischen Spiel aus Vereinnahmung und Abstoßung.
- 2007
Die emotionale Seite der Literatur rückt wieder ins Blickfeld der Forschung. Ein Aspekt, der dabei kaum Berücksichtigung findet, ist der Einsatz rhetorischer und poetischer Mittel zur Abwehr von Emotionen. Eine zeitgemäße Sicht auf die Affektivität der Literatur muß jedoch auch jene Traditionslinie der Moderne einbeziehen können, die sich kalt, klinisch, unpathetisch oder antisentimental gibt. Viele kanonische Werke der letzten 150 Jahre tragen Effekte affektiver Befremdung zur Schau. Manchmal entsteht der Eindruck einer regelrechten Abspaltung, einer Apathie mit psychotischen Zügen; meist jedoch läßt sich eine Verschiebung beschreiben, die die Affekte gegenüber den (durch Konventionen geregelten) Erwartungen der Leser in Verzug bringt, um sie anderswo in unvertrauter Gestalt wieder zur Erscheinung zu bringen. Martin von Koppenfels fragt nach den Mechanismen solcher Verschiebungen im Bereich des modernen Romans – namentlich bei Flaubert.
- 1998