KIM Won-Il, Jahrgang 1942, ist Repräsentant der koreanischen Nachkriegsliteratur. Er behandelt den Koreakrieg und die daraus folgende und bis heute andauernde Landesteilung. Kim schildert Kleinbürger, die Opfer dieses geschichtlichen Hintergrunds geworden und gefangen von Ideologie sind, an Minderwertigkeitsgefühlen leiden, lakaienhaft das Gesetz befolgen und Anonymität dem sozialen gemeinschaftlichen Leben vorziehen. „Abendrot“ (1987) ist das dritte Buch des Autors, das in Deutschland veröffentlicht wird.
Won il Gim Reihenfolge der Bücher



- 2014
- 2000
Mit neugierigem Blick fängt der zwölfjährige Erzähler Kil-nam das Leben der fünf Flüchtlingsfamilien im „Haus am tiefen Hof“ ein. Nach dem Ende des Koreakrieges suchen sie in der südkoreanischen Großstadt Taegu Fuß zu fassen, gequält von Hunger und Krankheit, von Angst und schrecklichen Erinnerungen, doch aufrechterhalten von dem zähen Willen, sich zu behaupten. Kim Won-il mischt das Pathos des Mitleids mit ironischer Distanz, er zeigt Verständnis und Respekt, stellt aber auch bloß. Der 1988, gegen Ende der Militärherrschaft in Südkorea, erschienene Roman leistet einen wichtigen Beitrag zu einer Vergangenheitsbewältigung, bei der nicht die politischen und militärischen Kämpfe im Vordergrund stehen, sondern die lange nachwirkenden Verletzungen, die sie in den Seelen der Menschen angerichtet haben. Kim Won-il, geb. 1942 in Chinyong im Südosten Koreas, studierte Koreanistik in Taegu. Seit 1966 schreibt er Erzählungen, Essays und Romane. Der mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnete Autor lehrt heute an einer Hochschule und ist einer der am meisten beachteten Schriftsteller Südkoreas.
- 1998
In Wind und Wasser wird der Lebensweg von Yi Intae beschrieben, der in seiner Jugend voller hoher Ideale und in selbstlosem Einsatz in der Mandschurei gegen die japanischen Unterdrücker kämpft, aber ein Leben als gescheiteter Außenseiter führt. Auf seinem Krankenlager erzählt er dem Geomanten Choe seine abenteuerliche Lebensgeschichte.