Adolph Stiller Bücher






Kroatische Inseln / Croatian Islands
- 211 Seiten
- 8 Lesestunden
Zwischen der Bucht von Rijka im Norden und dem mediterranen Dubrovnik liegt eine einzigartige Inselwelt. 0Die Sommerfrische-Bewegung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat auch die Inseln Kroatiens erreicht. So geht die Villa Karolina in Mali LoSinj, das zum zweiten Hafen des Habsburgerreiches nach Triest aufgestiegen war, gar auf Kaiser Franz Josef als Bauherren zurück. Auch einige der bedeutenden Werke der klassischen Moderne Kroatiens befinden sich auf den Inseln: das Grand-Hotel und die Villa Vesna auf Lopud, beide von Nikola Dobrovic, das Haus Kosch in Malinska auf Krk von Ostrogovic oder das Kulturheim der Armee auf Vis von Ivan Vitic. JoZe Plecnik hat einen Pavillon auf dem zum Sommersitz des Präsidenten Tito avancierten Veli Brijun realisiert.0Kontinuität in der Baukultur beweisen in jüngster Vergangenheit entstandene Bauten auf den Inseln? ob ein Wohnbau auf Cres, eine Schule auf Krk oder ein Ferienhaus auf Silba: willkommen beim Inselhüpfen für Architekturinteressierte!
Campus der Religionen
Eine weltweit einzige Initiative in Wien – Seestadt Aspern
- 119 Seiten
- 5 Lesestunden
István Medgyaszay
Architekt der ungarischen Moderne
Neues Bauen
Sparsame Räume für die Zukunft
Josef Plečniks Arbeiten in Wien und Prag (für Präsident Masaryk) sind einigermaßen bekannt, weniger jedoch sein vielfältiges, bewundertes Schaffen in Slowenien. Als in den 1980er-Jahren Architekturexperten nach Ljubljana pilgerten, weil sie in Plečnik den geistigen Vater der Postmoderne sahen, war dies ein grobes Missverständnis. Plečnik, einer der bedeutendsten Otto Wagner-Schüler und origineller Grenzgänger zwischen Okzident und Orient (mit großem Respekt für die Volkskultur), hat sich stets für die möglichen Metamorphosen der klassischen Architektur interessiert und es darin zu einem außergewöhnlichen Formenreichtum gebracht; nie aber war er an ‚Architekturzitaten‘ interessiert. Er orientierte sich stets an Wien um 1900, knüpfte an die Architekturthemen seines Lehrers immer wieder an und entwickelte sich danach zur eigenständigen Antithese (wie etwa Gunnar Asplund in Schweden, Hans Döllgast in Bayern oder Dimitris Pikionis in Griechenland). Plečnik hat in Ljubljana und an verschiedenen Orten Sloweniens Staunenswertes geschaffen; er ist für die breite Masse – zu ihrem Glück – noch zu entdecken! Dieses Buch enthält neben exquisitem Bildmaterial Texte von Damjan Prelovšek, Boris Podrecca und Adolph Stiller.
Eigentlich merkwürdig: Obwohl die Doktrinen des Sowjetimperiums, auch auf kulturellem Gebiet, für Polen bindend waren, fielen die von Le Corbusier, Walter Gropius, Josef Frank, Gerrit Rietveld und vielen anderen geborenen Ideen der CIAM in dem Ostblockstaat bis in die 1960er Jahre auf fruchtbaren Boden. Auch einen Aufbruch zu Formen der Spätmoderne gab es im gesamten Bereich der Kultur zu beobachten, ähnlich wie in den Bruderstaaten Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien und sogar Albanien. Der 60. Band der Reihe „Architektur im Ringturm“ bereitet den Anteil Krakaus – bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil der k. k.-Monarchie und deshalb für Österreich von besonderem Interesse – an der Architektur der polnischen Moderne erstmals gesammelt auf.
Minsk
Weißrussland / Belarus
War es auf Initiative des weißrussischen Tourismusverbandes, dass EU-Bürger*innen nunmehr ohne Visum einreisen können? Dreißig Tage dürfen sie bleiben – genügend Zeit, um sich einen Eindruck von dem zwischen Polen, Litauen, Lettland, Russland und der Ukraine gelegenen Land zu verschaffen. Die Reihe „Architektur im Ringturm“ leistet einmal mehr Pionierarbeit. Ihr 59. Band dokumentiert die eindrücklichsten Bauten der 1950er bis 1970er Jahre, die sich nach den großen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs in Minsk in einzigartiger Weise erhalten haben. Namhafte Architekten aus dem gesamten ehemaligen Sowjetreich haben sich ins Stadtbild eingeschrieben. Jüngste Entwicklungen weisen gigantische Bauvolumina besonderer Prägung auf; auch sie werden in Wort und Bild vorgestellt. Mit diesem Band dürfte Minsk jedenfalls seinen Ruf der „unbekanntesten Hauptstadt Europas“ verlieren.
Georgien, an der östlichsten Grenze Europas gelegen und somit Schnittstelle zwischen den Kontinenten, erlebte jüngst einen regelrechten Bauboom. Aus dem Kurort Batumi sollte ein „Barcelona am Schwarzen Meer“ werden, Provinzstädte erhielten durchdesignte Flughäfen, ein futuristischer Grenzposten nahe der Türkei wurde gar zum Wahrzeichen des modernen Georgien – dies und noch viel mehr entstand in der Regierungszeit von Micheil Saakaschwili. Der 52. Band der Reihe „Architektur im Ringturm“ blickt auch weiter zurück. Nach Gori zum Beispiel, der Geburtsstadt Stalins, die mit dem Stalin-Memorial-Museum, einem Hotelbau und einer Platzgestaltung als beispielgebend für sowjetisches Bauen gilt. Oder in den ehemaligen Nobelkurort Tskaltubo mit seinen luxuriösen Hotel- und Thermenbauten, die freilich nur Privilegierten vorbehalten waren – eine hierzulande unbekannte, von der internationalen Entwicklung stilistisch vollkommen abgekoppelte Bautätigkeit auf höchstem Niveau in der Sowjetunion der 1950er-Jahre. Ein kurzer Rundgang durch Tiflis knüpft an den Band über Georgiens Hauptstadt an, der 2016 erschienen ist.
Aleksej Brkić
- 179 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Belgrader Aleksej Brkic (1922–1999) hinterlässt ein umfassendes Werk, wobei sich die Wahrnehmung seines Schaffens auf die 1960er- und teilweise auf die 1970er-Jahre konzentriert. Introvertiert und ungewöhnlich wissbegierig verband Brkic seine architektonische Poetik mit einem Interesse für Mathematik. Sein bester Freund war der Bildhauer A. Zarin. Sein Vokabular ist, ähnlich wie bei Mondrian oder Rietveld, klar und einfach, mit Variationen im Volumen, dessen Ebenen durch eine koloristische Komposition gekennzeichnet sind. Seine zweite Lebenshälfte widmete er dem Schreiben über Architektur, oftmals verbunden mit mystischen Ideen. Aleksej Brkic zählt neben Ivan Antic und Ivanka Raspopovic, Milorad Macura und Bogdan Bogdanovic zu den wichtigsten serbischen Architekten nach 1945. Das Büro- und Geschäftshaus Hempro (1953), das Sozialversicherungsgebäude (1957) oder der Gemeindesitz und zwei Wohntürme in Vracar (1958–60) gehören zu seinen bedeutendsten Bauten; sie befinden sich allesamt in Belgrad.