Visionen, Volkshetze, Betrügereien
Der Weg zum modernen Steuerstaat am Beispiel der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft (1833–1928)
Wer zahlt schon gerne Steuern? Die Schweizer sind bekannt für ihre Abneigung, dem Staat das Nötige zu geben. Sie fluchen, stimmen ab, wechseln den Wohnort oder hinterziehen. Ihr Ruf als loyale Steuerzahler ist nicht gerade ausgeprägt, da ihr Drang nach Freiheit und Misstrauen gegenüber den Regierenden stark ausgeprägt ist. Dennoch setzte sich im 19. Jahrhundert in der Schweiz ein Finanzierungsmodell durch, das auf direkter Besteuerung von Einkommen und Vermögen basiert und hohe Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Das Buch beleuchtet den langen Weg dorthin, geprägt von politischen Kämpfen, Volksaufständen und Steuerskandalen, aber auch von Visionen und Kompromissen. Um die Situation des Schweizer Steuerzahlers zu verstehen und die Entstehung moderner Besteuerungsgrundsätze nachzuvollziehen, vergleicht der Autor die beiden Extremfälle der nationalen Steuergeschichte: Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Basel-Stadt sorgte 1840 für Aufsehen, als die Herrschaftsfamilien eine progressive Abgabenordnung schufen, während Basel-Landschaft als hartnäckige Rebellen erst 1928 ein allgemeines Steuergesetz verabschiedeten. Diese Gegensätze zwischen den beiden Regionen verdeutlichen die Entwicklung und Eigenheiten des Schweizer Steuerstaats.






