Vielen Generationen von Juden und Christen waren die biblischen Psalmen selbstverständlicher und alltäglicher Bestandteil ihres Lebens, Richtschnur ihres Betens, Spiegelung ihrer Emotionen, Weg der eigenen Gotteserfahrung sowie der Gottessuche. Über viele Jahrunderte sind die Psalmen rezitiert, gesungen, neuvertont und nachgedichtet worden von Frommen und weniger Frommen, von Gläubigen und Zweiflern. Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, ist der Psalter den meisten Menschen sehr fremd geworden. Andererseits zeigen gerade die lyrischen Annäherungsversuche zeitgenössischer Dichter immer wieder seine Relevanz, die menschliche Tiefe der alten Texte, wie auch die Elemente bleibender Aktualität und Transzendenz. Mit dem vorliegenden Band stellt die Künstlerin und Lyrikerin Kathrin Kiss-Elder ihre intensive Beschäftigung mit den biblischen Psalmen vor: mit ihrem 150 Gedichte umfassenden Zyklus und ebenso vielen Fototableaus folgt sie dem ganzen Psalter und nimmt jeden Psalm poetisch wie auch in einer intensiven Bildsprache in den Blick.
Kathrin Rothenberg Elder Bücher






Zur Entstehungsgeschichte des Buches: „Ich arbeitete bereits 1 ½ Jahre an künstlerischen Fotografiekompositionen zum Pentateuch (seit 10/2014 ausgestellt in Köln und verschiedenen anderen Orten), als mir zu Purim 2014 wieder stärker die biblische Geschichte von Esther (aus dem Buch Esther) in den Sinn kam und mich anregte. Normalerweise vergeht zwischen einer Idee und deren zumindest ersten Umsetzung nur eine sehr kurze Zeit bei mir, aber diesmal war das anders: Außer ein paar sehr kleinen Skizzen – mehr Rahmen für Skizzen als Skizzen – entstand nichts. Zwei Monate grübelte ich über eine gute Umsetzung der Geschichte -sowohl, wie ich sie am besten erzählen als auch grafisch umsetzen könnte. Ich wollte die Fotografien anders anlegen als im Pentateuch-Projekt, und ich merkte bald, dass ich nicht nur Esthers Geschichte in ihrer Zeit erzählen wollte, sondern auch, was diese Geschichte heute für uns bedeuten kann. Wie sonst auch, traf ich mich in dieser Zeit mit der Familie jeden Freitagabend, und eine von uns stand auf und zündete die Schabbatkerzen an. Für mich ist dies immer ein Moment großer Dankbarkeit: Für unsere Kinder, für unsere Familie. Es ist auch ein Moment der Versöhnung, denn an unserem Tisch sitzen Juden und Christen. Ich erkannte, wie ich diese Geschichte erzählen wollte. Aus diesem Moment der versöhnlichen Stille entstand der Rhythmus meiner Erzählung in zwei parallelen Strängen: Ich erzählte die Geschichte von Esther, und parallel die Geschichte von Eva Moses Cor, einer meiner Heldinnen, die als „Mengele-Zwilling“ Ausschwitz überlebte, und sich später intensiv für die Versöhnung – und eine versöhnliche Erinnerungskultur – einsetzte. Für mich war dann auch schnell klar, wie ich grafisch arbeiten wollte. Seit Jahren experimentiere ich mit Plastilin-Figuren, kleinen Figuren aus Knete, die ich stets aus einem Block forme. Sie haben Charme, auch wenn sie gesichtslos sind. Ich illustrierte beide Stränge der Erzählung mit den gleichen Motiven und Figuren: Esther und Eva als rote Figuren, der Rest der Figuren weiß, auch um zu zeigen, dass aus Helfern manchmal Schlächter werden, aus Schlächtern Helfer, während für mich die Leistungen von Esther und Eva sehr individuelle sind. Ich verzichtete auf Requisiten. Die Dramatik zwischen den Figuren entstand aus ihrer Distanz und Ausrichtung untereinander, wie es bei Familienaufstellungen geschieht. Mein Vater war Psychoanalytiker, und er hatte früher jede Menge solcher Arrangements auf Regalen, Ablagen, und sogar an Decken, indem er Fabelwesen aus Holz in bestimmten Abständen und Ausrichtungen an die Decke hing. Gruppen werden zu mindestens vorübergehenden Familien, und ihre Dynamiken oft entscheidend für das psychische, teilweise auch physische Überleben. Damit waren meine narrativen wie grafischen Konzepte hinreichend gereift. Innerhalb zweiter intensiver Tage entstand dann das Buch. Natürlich gab ich es, bevor ich es anbot, verschiedenen Vertrauten zu lesen, gerade jüdischen Freunden. Ich wollte sicher gehen, dass sie die Art der Erzählung nicht verletzte oder brüskierte.“
In diesem Buch wird dem spannenden Verhältnis zwischen kreativem Schaffen und räumlicher Umgebung nachgegangen - allerdings nicht nur bei Künstlern, sondern auch anläßlich der alltäglichen schöpferischen Leistung in Firma, Großraumhalle und Büro. Wie sind Räume beschaffen, in denen Neues entsteht? Welche Folgerungen erwachsen unter beruflichen Gesichtspunkten daraus? Nach einem Theorieüberblick werden geschichtliche Denkräume vorgestellt und Konzepte entwickelt, welche Bedingungen Architektur erfüllen muß, um förderlich für Kreativität zu sein. Die Autorin macht Vorschläge und überlegt, wie Nutzerwünsche in die Gestaltung einbezogen werden können. Eine für Planer wie Bewohner gleichermaßen inspirierende Lektüre.
Abschied und Neubeginn
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgehend von der Situation der Angehörigen und der Begegnung mit der Intensivstation als kritisches Lebensereignis werden Ziele, Medien und Verbesserungsoptionen der Angehörigenbetreuung erarbeitet.
In diesem Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Kathedrale von Coventry (März/April 2016) werden zweisprachig die ausgestellten Werke von Kathrin Kiss-Elder vorgestellt.