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Bookbot

Patrice Nganang

    1. Januar 1970
    Mount Pleasant
    Interkulturalität und Bearbeitung
    Hundezeiten
    Der Schatten des Sultans
    Zeit der Pflaumen
    Spur der Krabbe
    • 2021

      New Jersey, 2013. Der Literaturprofessor Tanou Nithap hat zum ersten Mal Besuch von seinem kamerunischen Vater Sakio. Der alte Mann bleibt lange, macht sich vertraut mit dem Land und Tanous Nachbarn. In Gesprächen mit den neuen Freunden hört der Sohn erstmals von Begebenheiten aus dem Leben seines sonst so schweigsamen Vaters. Es ist schließlich das unbekümmerte Spektakel einer nachgestellten amerikanischen Bürgerkriegsschlecht, das den Vater an die eigene Vergangenheit erinnert und endlich erzählen lässt: Mit Tanou hören wir vom Kamerun der späten 50er und frühen 60er Jahre. Von Sakios Zeit als Arzt in Bangwa und der Begegnung mit Tanous Mutter, vom Überfall der Rebellen auf die von Franzosen geführte Klinik und Sakios Position zwischen den Fronten. Von seiner Entscheidung für die Befreiungsbewegung und den Kampf im Untergrund, von Gewalt, Zerstörung und so manchem amourösen Abenteuer. Tanou verwandelt die Erzählung des Vaters in einen Roman. Das Spiel mit der Erzählerfunktion erhöht das Lesevergnügen an dieser mitreißenden Geschichte, die Patrice Nganangs Kamerun-Trilogie zum Abschluss bringt.

      Spur der Krabbe
    • 2014

      Der Roman Zeit der Pflaumen setzt im August 1940 ein, als für Kamerun der Zweite Weltkrieg beginnt. Als sein Beben das Land im Zentrum Afrikas erschüttert und das Leben der Menschen tiefgreifend verändert. An verschiedenen Schauplätzen verfolgt der Roman das turbulente Schicksal der Bewohner des Dorfes Edea im Süden Kameruns. Da ist zum einen die abenteuerlich-absurde Geschichte von vier jungen Männern, die sich als Soldaten von der französischen Armee anwerben lassen und im Wüstenkrieg gegen Italiener und Deutsche als Kanonenfutter verheizt werden. Zum anderen das wechselhafte Schicksal dreier Freunde, ihrer Frauen und Familien, deren Alltag heimgesucht wird von Gewalt und Verlust und in dem doch auch fortlebt, was immer war: Lebenslust, Erotik, Freundschaft und das Weiterspinnen der eigenen Träume. Wie die Menschen von Edea hineingeraten in die Ereignisse des Krieges und wie sie im Verborgenen ihre Ideen von Protest und Unabhängigkeit vorantreiben, erzählt Patrice Nganang mit grimmigem Humor und in einer burlesken und bilderreichen Sprache, die in ihrer Meisterschaft dem großen literarischen Vorbild Ahmadou Kourouma nahekommt.

      Zeit der Pflaumen
    • 2012

      Patrice Nganang legt einen erstaunlichen historischen Roman vor. Durch die raffinierte Verbindung aus mündlich überlieferten Geschichten mit den in Archiven dokumentierten Ereignissen wird der Leser unmittelbar an der Frage beteiligt: Was ist wahr? Eine anregende und aufregende literarische Konstruktion von Geschichte! Die junge Historikerin Bertha kommt aus den USA nach Yaoundé, um die Geschichte Kameruns zu erforschen. Hier lernt sie die 80jährige Sara kennen, die bis dato für stumm gehalten wurde und – befragt von Bertha – endlich ihr Schweigen bricht. Sara war als Neunjährige ihrer Mutter entrissen und dem Sultan Njoya als Frau geschenkt worden. Njoya, von 1894–1933 Herrscher des Königreichs Bamum, lebte mit seinem Hofstaat in Mont Plaisant. Einige Jahre konnte sich das Mädchen – als Junge verkleidet – ihrem Los entziehen. Als vermeintlicher Sohn einer Sklavin und später dann doch als eine der vielen Ehefrauen des Sultans blieb Sara am Hof und wurde im Laufe ihres langen Lebens Zeugin eines ganzes Panoramas von Lebensgeschichten. Ihre bisweilen ungeheuerlichen Geschichten von Liebe, Eifersucht, Macht und Tod erzählt Sara nun der Historikerin. Diese recherchiert ihrerseits, überprüft und ergänzt Saras Berichte. So wachsen Überlieferung und Forschung zu einem lebendigen Bild zusammen, dem es gelingt, die Afrikaner kulturell auf Augenhöhe mit den Kolonisatoren zu zeigen.

      Der Schatten des Sultans
    • 2003

      Eine Kneipe in „Madagascar“, einem Viertel in Kameruns Hauptstadt Yaounde ist das Zentrum des Geschehens. Nganang erzählt aus der Sicht von Mboudjak, dem Hund des Wirtes, der Tag um Tag die Gäste beobachtet. Mboudjak hat immer einen Wissensvorsprung, denn von seinem Platz unter einem Tisch bezeugt er mit Augen und Nase unerhörte Vorgänge. Neben allen Beobachtungen findet der denkende Vierbeiner jede Menge Grundsätzliches zu dem Thema „Was ist der Mensch?“

      Hundezeiten
    • 1998

      Die Verbreitung und Rezeption europäischer Theaterstücke in Afrika sind eng mit der Geschichte und Gesellschaftsstruktur des Kontinents verbunden. Wole Soyinka, Literatur-Nobelpreisträger, spielt eine zentrale Rolle im postkolonialen Nigeria und dessen Kampf um geistige Selbständigkeit. Sein Zugang zum epischen Theater und zu Bertolt Brechts Werken ist im Kontext der Beziehungen Nigerias zu Europa zu verstehen. Brecht wird für Soyinka zunächst als europäischer Dichter und kulturelle Autorität wahrgenommen, die es zu hinterfragen gilt. In Brechts aufklärerisch-epischem Theater findet Soyinka eine Form, um die Mythen des Yorùbálandes zu konfrontieren, was seine intensive Auseinandersetzung mit dem europäischen Theaterdiskurs und der europäischen Kultur widerspiegelt. Die Studie beleuchtet Soyinkas konkrete Arbeit mit Brechts Texten, insbesondere der „Dreigroschenoper“, und thematisiert die generelle Problematik von Interkulturalität und Bearbeitung. Die Einführung behandelt die Übertragung europäischer Stücke in Nigeria sowie Soyinkas Beziehung zu Brecht. Es werden Konzepte wie Intrakulturalität und Interkulturalität sowie die Disposition der Texte analysiert. Zudem wird das Theater der Interkulturalität und die mythoklastische Kraft der Satire thematisiert, die über die klassischen Grenzen der Interkulturalität hinausgeht.

      Interkulturalität und Bearbeitung