Panathenäische Preisamphoren und rotfigurige Keramik aus dem Heraion von Samos
- 168 Seiten
- 6 Lesestunden
Der vorliegende Band widmet sich den panathenäischen Preisamphoren und rotfigurigen Gefäßen, die in Athen zwischen dem späten 6. und dem späten 4. Jh. v. Chr. entstanden. Diese Objekte wurden im Heraion von Samos als Votivgaben aufgestellt, später abgeräumt und oft als Füllmaterial für Bauprojekte verwendet. Ein Katalog bietet grundlegende Informationen zu den einzelnen Stücken, illustriert durch Fotos und Profilzeichnungen. Das Material umfasst zwei bedeutende Gruppen, die hinsichtlich der Malerwerkstätten sowie der Käufermotivation und Weihepraxis spannende Erkenntnisse liefern. Die Fragmente der Preisamphoren stammen fast ausschließlich aus dem frühen 5. Jh. v. Chr. Besonders hervorzuheben sind die mindestens 17 Exemplare des Malers der samischen Preisamphoren, die nicht nur die ersten Weihgaben im Heraion sind, sondern auch einen einzigartigen Einblick in die Wettbewerbe der Panathenäen bieten. Diese Amphoren enthielten das Olivenöl aus den heiligen Hainen der Athena und symbolisierten den Ruhm und Wohlstand der Sieger. Die rotfigurigen Gefäße zeichnen sich in der ersten Importphase durch hohe Qualität aus, insbesondere für Symposien. Nach einer Pause zwischen 440 und 410 v. Chr. werden durchschnittliche Ware und Kratere für männliche Symposionsteilnehmer aufgestellt. Die Lücke im Befund lässt sich als kultureller Protest der Samier gegen Athen deuten und zeigt die Bedeutung des Heraion von Samos im östlichen Mittelmeerrau