Begegnet ist sicher jeder schon einmal den Zeugen Jehovas, die als unermüdliche Missionare ihres Glaubens bekannt sind. Sie verkünden ihre Botschaft in Einkaufsstraßen und besuchen Interessierte zu Hause, um „Gespräche über Gott“ zu führen. Ihr missionarisches Engagement und die Offenheit bezüglich ihres Bibelverständnisses sind charakteristisch. Sie streben danach, ihren Glauben zu verbreiten und andere von ihrer „guten Botschaft“ zu überzeugen. Neben diesem Bekenntnis ist ihr kompromissloses Einstehen für ihren Glauben prägnant, was oft zu Unverständnis in der Gesellschaft und Konflikten mit staatlichen Behörden führt. Besonders in der Presse wird über Fälle berichtet, in denen erkrankte Zeugen Jehovas lebensrettende Blutbehandlungen ablehnen und stattdessen den Tod in Kauf nehmen. Dies führt zu gesellschaftlichem Unverständnis und Missbilligung, insbesondere wenn Eltern, die Zeugen Jehovas angehören, Ärzten verbieten, ihr minderjähriges Kind mit Blut zu behandeln. Oft resultiert dies in einer verzweifelten Suche der Eltern nach einem Arzt, der alternative, blutlose Behandlungen anbietet, während ihr Kind schwer erkrankt ist. Eine dramatische und tragische Situation für alle Beteiligten!
Alexandra Vogt Bücher
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Alexandra Vogt
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Das Figurenarsenal von Alexandra Vogt (*1970 in Mussenhausen) aus mythisch-sexuellen Tiermenschen und Pferdemädchen - allesamt Verlorene, Verletzte oder Vergessene - und die latent quälenden Konflikte, Rituale und Verwicklungen vornehmlich weiblicher Adoleszenz bilden den Mittelpunkt eines mitunter ironisch gebrochenen Romantizismus: Bilder, die zwischen Vergötterung und Distanzierung schwanken, Projektionen und Dekonstruktionen. Vogts Werk verweist auf eine eigene Zeit und einen eigenen Ort und über eine schwer zu fassende Deutungsebene hinaus auf Vormodernes. Ihre bisher eher im Verborgenen entstandenen Arbeiten überraschen durch ein hohes Maß an künstlerischer Autonomie in der Bildsprache. Malereien und Fotografien der Künstlerin werden erstmals in einer umfassenden Publikation in der Zusammenschau veröffentlicht. Ausstellung: Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern, Freising 28.10.-27.11.2011
Alexandra Vogts Arbeiten, in denen Pferde und junge Mädchen die Hauptrolle spielen, entstehen in enger und kontinuierlicher Zusammenarbeit mit den Protagonistinnen. In ihrem künstlerischen Werk arbeitet Alexandra Vogt seit 1997 an einer modellhaften Rekonstruktion eines gleichermaßen archetypischen wie autobiografischen Wunschtraums. Ihre Arbeiten sind durch eine Spannung bestimmt, die sich durch das Aufeinandertreffen von zwei fotografischen Ästhetiken aufbaut: der überhöhten Inszenierung einer Geschichte und der nüchternen fotografischen Abbildung. In ihren Foto- und Videoarbeiten stellt Alexandra Vogt das mit den Pferden ausgelebte Körpergefühl jedoch nicht nur als befreiendes, sondern zugleich auch als extrem verunsicherndes dar. Die Pferde in ihren Bildern vermitteln exzessive Körperlichkeit. Dieser Exzess drückt sich zum einen durch ein Übermaß an Kraft und Vitalität aus, zum anderen aber auch in Verletzungen. Sie vermitteln ein unbehagliches Körpergefühl der Versehrtheit, das die unversehrte Welt der Pferderomantik in Frage zu stellen scheint. Letztlich aber zerstört das Moment der Körperlichkeit die Fantasiewelt nicht, sondern gibt ihr erst ihre Erfahrungsdichte. Das Besondere dabei ist: Die Bilder wirken traumatisch, sie identifizieren jedoch kein bestimmtes Trauma