Die Studie zum Sprachkontakt zwischen Siyeyi und Setswana beleuchtet den schrittweisen Sprachwechsel der Yeyi, die mit etwa 25.000 Menschen die größte ethnische Gruppe in Ngamiland, Botswana, darstellen. Etwa zwei Drittel der Yeyi haben ihre eigene Sprache zugunsten des Setswana aufgegeben, was als Anpassungsstrategie an gesellschaftliche Veränderungen seit der Unabhängigkeit Botswanas interpretiert wird. Die Analyse basiert auf Detailstudien in den Yeyi-Gemeinden Seronga und Shorobe, in denen soziolinguistische Befragungen und sprachliche Daten erhoben wurden. Der theoretische Teil wird ergänzt durch die Darstellung des heutigen Umfelds der Yeyi-Sprachgemeinschaft, ihrer Geschichte sowie der Merkmale des Sprachverhaltens und der sprachlichen Variation unter den verschiedenen zweisprachigen Sprechergenerationen. Die ethnografische Untersuchung gliedert sich in drei Teile: Zunächst werden die sozioökonomischen, soziokulturellen und historischen Faktoren des Sprachwechsels betrachtet. Anschließend wird die soziolinguistische Situation in den beiden Yeyi-Gemeinden analysiert, wobei besonderes Augenmerk auf Sprachhaltungen und Erwerbsprozesse gelegt wird. Schließlich wird die individuelle Situation der bilingualen Sprecher untersucht, die durch historische Entwicklungen und die staatliche Sprachpolitik geprägt ist, die die dominierende Tawana-Gruppe und ihre Sprache begünstigt. Eine umfassende englische Zusammenfassung vertieft
Gabriele Sommer Bücher





Beispiel mit fachlichem Hintergrund zur Entstehung und Aufbau einer Krippeneinrichtung innerhalb der Waldorfpädagogik
Die Studie untersucht die Nutzung und Kultivierung von Nahrungspflanzen in Nordostafrika, die bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. im Alten Ägypten zurückreicht. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt begannen die Bewohner des Niltals mit dem regelmäßigen Anbau einheimischer und importierter Pflanzen, darunter Gerste, Weizen, Flachs und verschiedene Hülsenfrüchte. Für die Regionen südlich von Ägypten fehlen jedoch noch Nachweise für den Anbau solcher Pflanzen zu diesem frühen Zeitpunkt. Archäobotanische Belege legen nahe, dass in Afrika drei unabhängig entstandene Komplexe einheimischer Nahrungspflanzen existieren. Der äthiopische und sudanische Raum sowie der Waldrandgürtel gelten als Heimatregionen für Getreidearten wie Teff und Fingerhirse sowie für Hülsenfrüchte wie die Augenbohne. Diese Gebiete waren vermutlich auch die historischen Siedlungsgebiete verschiedener afroasiatisch- und nilosaharanisch-sprachiger Bevölkerungsgruppen. Die Autorin argumentiert, dass ein großräumiger lexikalischer Vergleich der Nutzpflanzenterminologie in über 60 Sprachen der Region Aufschluss über kulturgeschichtliche Entwicklungen geben kann. Bei der Formulierung sprachhistorischer Hypothesen zur Entstehung von Getreidewirtschaft und Gartenbau in Nordostafrika spielen die Evaluation rekonstruierten Wortmaterials sowie die Analyse synchroner Vergleichsreihen und ägyptischer Quellen eine entscheidende Rolle.
Das Okavangodelta im Nordwesten Botswanas ist heute von Sprechern unterschiedlicher Bantu- und Khoisansprachen bewohnt. Angesichts der wachsenden Bedeutung der Nationalsprache Setswana werden einige dieser Sprachen allmählich aufgegeben. Nur ein Drittel der etwa 25. 000 Yeyi sprechen neben dem Setswana noch ihre eigene Sprache, das Siyeyi, eine der Bantusprachen des südlichen Afrika. Der persönliche Erfahrungsbericht zur Untersuchung dieses Sprachwechselprozesses dokumentiert die mehrmonatige Arbeit mit vielsprachigen Gewährsleuten im Siyeyi-sprachigen Gebiet. Darüber hinaus wird versucht, anhand einer in der Afrikanistik bislang wenig genutzten Darstellungsform die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendbarkeit qualitativer Ansätze in der Sprachwechselforschung zu illustrieren.
Speech acts and speech events in African languages
- 170 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Forschung zur Sprechakttheorie und ihren Rahmenbedingungen begann ursprünglich im Kontext des Englischen, wobei eine allgemeine Anwendbarkeit bestimmter Parameter für alle Sprachen angenommen wurde. Diese Universalität wird jedoch zunehmend in Frage gestellt, da empirische Daten aus verschiedenen Sprechergemeinschaften weltweit gesammelt und analysiert wurden. Daraus entwickelte sich die interkulturelle Pragmatik als bedeutendes Forschungsfeld, das sich mit der kulturellen Bedeutung von Konzepten wie erkenntnistheoretischen Rahmenbedingungen von Sprechakten, sozialer Abgrenzung, Direktheit/Indirektheit sowie Höflichkeit auseinandersetzt. Insbesondere afrikanische Sprachen und Kulturen sind in diesem Bereich noch unzureichend erforscht. Im Rahmen eines internationalen Workshops, der vom 9. bis 11. Dezember 2010 im IWALEWA-Haus der Universität Bayreuth stattfand, entstand ein Sammelband, der sich detailliert mit Sprechakten und Sprachereignissen in unterschiedlichen sozio-kulturellen Kontexten sowie deren linguistischer Verschlüsselung in verschiedenen afrikanischen Sprachen beschäftigt. Die Beiträge umfassen Themen wie Höflichkeit und Sprechakte in afrikanischen Sprachen, die Erklärung des Verbotssatzes in Hunde, Havu und Shi sowie Anfragen, Beschwerden und Entschuldigungen in zwei Sprachen der kamerunischen Grasländer.