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Marietta Meier

    Die Pragmatik der Emotionen im 19. und 20. Jahrhundert
    On Trial
    Standesbewusste Stiftsdamen
    Zwang zur Ordnung
    Spannungsherde
    • 2015

      Spannungsherde

      Psychochirurgie nach dem Zweiten Weltkrieg

      Eine packende Studie plädiert dafür, unseren Blick auf Emotionen, das Gehirn und das Selbst in einen breiteren Kontext zu stellen. 1935 entwickelte ein portugiesischer Neurologe die Lobotomie, um schwere psychische Störungen zu lindern. Obwohl die Methode in der Fachwelt auf harsche Kritik stieß, setzte sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch. Die Zahl psychochirurgischer Eingriffe stieg rasant, und die Forschung entdeckte neue Chancen. Man behauptete, die Lobotomie löse die »affektive Spannung« psychisch Kranker und entlaste die Gesellschaft. Trotz wachsender Skepsis unter Experten in den 1950er Jahren endete die Ära der Lobotomie erst um 1970, als die Psychiatrie verstärkt in der öffentlichen Kritik stand. Marietta Meier untersucht die Geschichte dieses umstrittenen Behandlungsverfahrens, das körperliche, psychische und soziale Spannungen lösen sollte, während es grundlegende ethische, wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Fragen aufwarf. Ihr Fokus liegt auf der Schweiz, umfasst jedoch den gesamten deutsch- und französischsprachigen Raum Europas und dessen Verbindungen zur angelsächsischen Welt. Diese Perspektive zeigt, wie lokale Praktiken, nationale Rahmenbedingungen und internationale Debatten ineinandergriffen und verdeutlicht das Zusammenspiel von Subjekt-, Wissens-, Geschlechter- und Gesellschaftsordnung in der Nachkriegszeit.

      Spannungsherde
    • 2007

      Zwang zur Ordnung

      Psychiatrie im Kanton Zürich, 1870–1970

      • 348 Seiten
      • 13 Lesestunden

      Gesellschaften schaffen verbindliche Regeln und setzen diese gegenüber ihren Mitgliedern notfalls mit Zwang durch. Die Psychiatrie konzentriert sich auf Selbstunordnungen, die als Geisteskrankheiten diagnostiziert werden. Im Zentrum steht die psychiatrische Anstalt, ein abgegrenzter Raum, in dem 'unvernünftige' Menschen therapiert werden sollten, um sich wieder in die gesellschaftliche Ordnung einfügen zu können. Die Studie untersucht die Rolle der Psychiatrie bei der Herstellung und Reproduktion von Ordnungsdimensionen und den Zusammenhang zwischen Ordnung und Zwang. Auf theoretisch-methodischer Ebene wird das Thema 'Zwang' behandelt, wobei die These vertreten wird, dass Zwang in der Psychiatrie aus der Interaktion zwischen PatientInnen, Institutionen und Gesellschaft resultiert und nicht nur auf mechanische Zwangsmittel beschränkt ist. Die AutorInnen analysieren die Therapien und Eingriffe in der Zürcher Psychiatrie zwischen 1870 und 1970, die betroffenen PatientInnen sowie die dahinterstehenden Motive und Ordnungsvorstellungen. Anhand von Beispielen wie Entmündigung, Sterilisation, Beschäftigungstherapie und Psychochirurgie wird untersucht, wie PatientInnen Ordnungszwängen unterworfen wurden, um sich wieder reibungslos in die Gesellschaft einfügen zu können. Die Analyse zeigt, wie Krankheitsdefinitionen, Anstaltsordnungen und gesellschaftliche Normalisierungstendenzen miteinander verflochten sind.

      Zwang zur Ordnung