Die Fridericiana Alexandrina Navis (F.A.N.)
Ein Römerboot auf dem Prüfstand - Bau und Test für Wissenschaft und Öffentlichkeit






Ein Römerboot auf dem Prüfstand - Bau und Test für Wissenschaft und Öffentlichkeit
Die Repetitoriumsbücher zur Alten Geschichte sind Trainingsbücher. Im ersten Band werden Themen der griechischen und im zweiten Band Themen der römischen Geschichte behandelt. Die Fragestellungen sind Examensfragen, zu denen essayistische Lösungsansätze und -möglichkeiten präsentiert werden. Die zu Themenclustern zusammengestellten Fragen und Antworten werden ergänzt durch Übungsfragen zur Operationalisierung des Wissens, Quellenangaben, Tabellen und Literaturhinweise. Insgesamt stellen die Repetitoriumsbücher ein Übungsinstrument für alle dar, die ein Geschichtsexamen im Rahmen der Alten Geschichte bestreiten müssen. Zugleich findet auch der Geschichtsinteressierte in den Bänden ein Repertoire von etwa 20 Essays zu zentralen Themen der Antike und der aktuellen Forschungsdikussion, die den Zugang zu einer weitergehenden, vertieften Lektüre erlauben.
750 Orte zur Varuskatastrophe – und kein Ende? Das Buch stellt die wahrscheinlichsten Theorien zum Untergang der Varusarmee vor und beschreibt durch eine Synopse von literarischen Quellen und aktuellen archäologischen Funden den Weg dieser Armee in den Untergang. Dabei werden moderne Örtlichkeiten und Museen ebenso beschrieben wie die Hauptakteure und historischen Zusammenhänge, welche die römische Okkupation, die römische Präsenz in Germanien und die römischen Rückeroberungsversuche lebendig nachvollziehbar werden lassen. Zahlreiche Orte, an denen die römisch-germanischen Auseinandersetzungen und ihre Rezeption thematisiert werden, wie z. B. Detmold, Kalkriese, Haltern, Anreppen, Hedemünden, Waldgirmes, Rödgen und Xanten, werden besonders vorgestellt.
Auf der Basis der aktuellen Forschungsdiskussionen werden Leben und Werk des Polybios (ca. 200 – 118 v. Chr.) vorgestellt, des wichtigsten Historikers und Zeitzeugen des Aufstiegs Roms zur Weltmacht zwischen 264 und 146 v. Chr. Boris Dreyer lässt Polybios in den reflektierenden Passagen über die Inhalte, Ziele und Methodik seines Werks selbst sprechen und nimmt dabei die ansonsten für die Antike kaum vorhandene Chance wahr, aus der Zeit heraus den Leser mit einer bewegenden Weltepoche bekannt zu machen. Das Schicksal Karthagos zur Zeit Hannibals, der Untergang der ebenso ehrgeizigen wie fähigen makedonischen Monarchen des östlichen Mittelmeers, sowie die hochmodernen, differenzierten griechischen Bundesstaaten und Städte der antiken Oikumene, die sich mit den sich verändernden Realitäten des rasanten Aufstiegs der dynamischen römischen Republik auseinanderzusetzen hatten, gehören zu den herausragenden Themen des Polybios. Mit seinem Werk erreichte die antike Historiographie einen Höhepunkt, der lange nachwirken sollte. Boris Dreyer lehrt als Professor für Alte Geschichte an der Universität Erlangen – Nürnberg.
Der Untergang des Varus ist ein deutscher Mythos. Wo genau fanden die Ereignisse statt, und was waren die taktischen Fehler des Varus? Boris Dreyer lässt die Menschen und Ereignisse jener Tage lebendig werden. Mit der Niederlage des Varus im Jahre 9 n. Chr. ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung bezeichnet. Langfristig bedeutete der Sieg des Arminius über die Legionen Roms, dass das Gebiet zwischen Rhein und Elbe sich dem Zugriff des römischen Kaiserreichs entzog. Aber nicht nur das: Die Folge der Schlacht war eine radikale Umorientierung der imperialen Politik Roms, Britannien geriet in den Blick des römischen Adlers ... Mit detektivischem Spürsinn rekonstruiert Boris Dreyer die wahren Begebenheiten der Schlacht und erzählt sie plastisch nach. Sein Buch zeichnet ein vollkommen neues Bild der römischen Germanienpolitik und gibt klare Antworten auf zahlreiche Fragen, die bis heute vielen Historikern rätselhaft blieben: Warum scheiterte der Prozess der Romanisierung zu einem Zeitpunkt, an dem niemand mehr damit gerechnet hatte, am wenigsten die Römer selbst? Und vor allem: Welche Bedeutung hatte die Partisanenstrategie des Arminius für den weiteren Verlauf der Geschichte?
Traurig war der Anblick des Schlachtfelds oder besser: der Schlachtfelder, die sich über Dutzende Kilometer erstreckten. Die Germanen hatten zwar das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, dennoch gelang es dem römischen Befehlshaber Varus, sich in ein Lager zurückzuziehen. Am Abend des ersten Kampftags beschäftigte die Römer vor allem eine Frage: Wie sollten sie weiter agieren? Varus hielt einen erneuten Angriff der Germanen für unwahrscheinlich, denn die wussten jetzt, dass er bereit war. Also würde er weiterziehen, die aufständigen Stämme niederschlagen und dann in die Winterquartiere zurückkehren. Das würde Eindruck machen, zuhause in Rom und bei den Germanen. Die Geschichte ging bekanntlich anders aus – die Römer wurden vernichtend geschlagen. Boris Dreyer erzählt nicht nur den Hergang der „Varusschlacht", sondern untersucht vor allem auch Vor- und Nachgeschichte – bis hin zu ihrer schillernden Rezeption als nationalitätsstiftender Mythos.
Erstmals liegt hier eine Gesamtdarstellung der römischen Innenpolitik als Studienbuch vor. Die innenpolitische Entwicklung in Rom 264 – 133 v. Chr. ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der römischen Verfassung – und damit auch des römischen Erfolges in der Außenpolitik. Innenpolitisch ist diese Zeit geprägt durch die Herausbildung der Nobilitätsherrschaft und ihr Spannungsverhältnis zu den anderen politischen Institutionen der Republik. Aus dem Missverhältnis zwischen dem überkommenen aristokratischen Stadtregime und den neuen Erfordernissen der Regierung eines Weltreiches ergaben sich strukturelle Probleme, die schließlich ab 133 v. Chr. zu den Reformversuchen und Unruhen der Gracchen führten.
Wie lange dauerte die klassische Demokratie in Athen? Herkömmlich datiert man ihr Ende auf 322 v. Chr. – aufgrund der Niederlage Athens gegen die Makedonen. Bedingt außenpolitische Machtlosigkeit ein Ende der demokratischen Verfassung? Wenn ja, sofort oder erst nach einiger Zeit? Wenn nach einiger Zeit, wann ist der Umschwung anzusetzen und welche Faktoren sind anzuführen? Diesen übergeordneten Fragen geht der Autor nach – nicht nur, indem er gleichsam negativ die Haltung der athenischen Bevölkerung zu den von außen aufgezwungenen Regimen untersucht. Vielmehr erörtert er positiv den Kampf der Athener um ihre Unabhängigkeit nach Ipsos 301, im Jahre 287/6 und ab 266 v. Chr. Auch nimmt er auf der Basis notwendiger chronologischer Uminterpretationen und -datierungen auf der derzeitigen aktuellen und komplexen Quellenlage, die nicht leicht zu übersehen ist und in einer für die Altertumswissenschaften gar nicht typischen Weise stetig ansteigt, Neubewertungen zentraler Perioden der athenischen Geschichte nach dem sog. Lamischen Krieg und vor der erneuten Abschüttelung der direkten makedonischen Herrschaft (229 o. 228) vor. „Dreyer leistet Basisarbeit; das Ergebnis ist nicht zuletzt aufgrund der profunden Quellenkenntnis des Verfassers beeindruckend.“ Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte